Höhlengleichnis

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Das Höhlengleichnis ist eines der bekanntesten Gleichnisse aus der Philosophie der Antike. Es stammt von dem griechischen Philosophen Platon, der es am Anfang des siebten Buches seines Dialogs Politeía von seinem Lehrer Sokrates erzählen lässt.

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1 Inhalt

Sokrates beschreibt eine unterirdische, höhlenartige Behausung, von der aus ein rauer und steiler Gang nach oben zur Erdoberfläche führt. Der Gang ist ein Schacht, der in Höhe und Breite der Höhle entspricht.[1] In der Höhle leben Menschen, die dort ihr ganzes Leben als Gefangene verbringen. Sie sind sitzend an Schenkeln und Nacken so festgebunden, dass sie immer nur nach vorn auf die Höhlenwand blicken und ihre Köpfe nicht drehen können. Daher können sie den Ausgang, der sich hinter ihren Rücken befindet, nie erblicken und von seiner Existenz nichts wissen. Auch sich selbst und die anderen Gefangenen können sie nicht sehen; das Einzige, was sie je zu Gesicht bekommen, ist die Wand, der sie zugedreht sind. Erhellt wird ihre Behausung von einem Feuer, das hinter ihnen weit oben in der Ferne brennt. Die Gefangenen sehen nur dieses Licht, das die Wand beleuchtet, nicht aber dessen Quelle. Auf der Wand sehen sie Schatten.[2] Von den Ursprüngen der Schatten ahnen sienichts. Wenn jemand spricht, hallt das Echo von der Höhlenwand so zurück, als ob die Schatten sprächen. Daher meinen die Gefangenen, die Schatten könnten sprechen. Sie betrachten die Schatten als Lebewesen und deuten alles, was geschieht, als deren Handlungen. Das, was sich auf der Wand abspielt, ist für sie die gesamte Wirklichkeit. Sie entwickeln eine Wissenschaft von den Schatten und versuchen in deren Auftreten und Bewegungen Gesetzmäßigkeiten festzustellen und daraus Prognosen abzuleiten. Lob und Ehre spenden sie dem, der die besten Voraussagen macht.[3]

2 Siehe auch

3 Andere Lexika





Qsicon lesenswert.png Dieser Artikel wurde am 14. Mai 2012 in der deutschen Wikipedia als lesenswerter Artikel eingestuft.


4 Einzelnachweise

  1. Rudolf Rufener (Übersetzer): Platon: Der Staat, Zürich 1950, S. 545 (Anm. 2 zu S. 353).
  2. Platon, Politeia 514a–515b.
  3. Platon, Politeia 515a–c, 516c–e.

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