Goldgewinnung auf Aruba

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Goldminen Standorte um 1885

Die Goldgewinnung auf Aruba war von 1825 bis etwa 1918 der größte Wirtschaftszweig, neben der Herstellung von Produkten aus der Aruba-Aloen-Pflanze, auf der Insel Aruba. Zur Zeit der Goldgewinnung wurde auch der Phosphatabbau betrieben, der jedoch keinen besonders wirtschaftlichen Erfolg brachte. Die verfallenen Stollen und Tunnel in Sero Colorado, im Gebiet von San Nicolas, mit Resten der Kipplorenbahn aus dem Jahre 1879 sind noch vorhanden.

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1 Geschichte

In Aruba begann ein wahrer Goldrausch, nachdem ein junger Mann, Willem Rasmijn, Sohn eines Schafhirten, 1824 Goldnuggets an der Nordküste fand.[1]

Im Gebiet Rooi Fluit und Rooi Daimari im Norden der Insel wurde ab 1825 zunächst leicht ausziehbares Gold aus dem Boden extrahiert. Später betrieben die Minenbetreiber mehr Aufwand, um an das Edelmetall zu kommen. Es wurden Gruben und Schächte gegraben sowie Förderanlagen gebaut. Ab 1829 wurde das Graben von Gold für Frei erklärt. Das bedeutete, dass auch Privatpersonen ein Paket von Schürfrechten gegen eine Konzession von fünfzehn Gulden pro Jahr erhalten konnten. Die Vergabe erfolgt durch Auslosung. Bereits 1830 wurden rund 90.000 kg Gold in die Niederlande verschifft.

Im Jahr 1867 wurde ein 25 Jahre Konzession an ein in London ansässiges Goldmining Unternehmen gewährt. Das Unternehmen baute eine Goldschmelze in Bushiribana an der Nordküste, einen Pier im Oranjestad Hafen und eine 6 Meilen lange Straße zwischen dem Hafen und der Hütte.

Die Mine Mil Speranza, die das Londoner Unternehmen betrieb, war ein modernes Goldbergwerk für diese Zeit. Frischluft wurde in die Stollen durch eine Windmaschine eingeblasen. Mit einer Dampfwinde wurde der Abbau nach oben gefördert. Nach dem Aussortieren von groben Steinen wurde das Erz mit kleinen Güterloren, genannt skieps, die auf Schienen liefen von der Mine mit einem locomobiel, das wie eine Lokomotive aus dem 19. Jahrhundert aussah, zur weiteren Verarbeitung zur Goldschmelzerei gezogen.[2]

Aruba hatten damals zwei Goldschmelzereien, die Goldhütte Bushiribana und die Balashi-Goldschmelzerei. In den folgenden Jahren war der Goldhandel äußerst lukrativ und der Wohlstand nahm dadurch zu. 1872 wurde die Aruba Island Gold Mining Company gegründet. Hier wurde dann auch das Golderz aus der Mine Ceru Plat verarbeitet.

Nach nicht amtlich bestätigten Angaben wurden rund 3 Mio. Pfund Gold gewonnen, was rund 1.360 Tonnen entspricht. Andere Quellen berichten von 1,5 Millionen Kilogramm Gold.[3]

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg begann jedoch das Aus für die Goldminen. Die Ausrüstungen waren veraltet und es gab einen Mangel an Dynamit, Rohstoffen und Chemikalien, um das Gold weiter gewinnen und reinigen zu können. Die Politik auf Aruba setzte in Folge auf das „Schwarze Gold“ der Erdölraffinerie in San Nicolas und auf den Ausbau des Hafens.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ein letzter Versuch, dem kommerziellen Goldabbau auf der Insel neues Leben zu verleihen. Der Versuch blieb jedoch erfolglos. Die Schächte wurden zugeschüttet und die Fördertürme abgerissen.

2 Minen

2.1 Lage der Minen

Die nebenstehende Karte aus dem Jahre 1885 zeigt die 17 Standorte der Goldminen und die jeweiligen Gebiete mit Grenzen der Abbaurechte die damals festgelegt wurden. Dort, wo sich heute die Hauptstadt Oranjestad befindet, sind die kleinen Häuser eingezeichnet, in denen die Minenarbeiter wohnten. Die wichtigsten Orte an denen Gold gefunden wurde, waren Daimari, Wacobana, Arikok, Rooi Fluit, Hadicouradi und später Westpunt, wo auch Golderz gefunden wurde.


2.2 Ruinen der Goldminenanlagen

Die Überreste der Bushiribana-Goldhütte aus dem Jahre 1872 sind im schlechten Zustand und nur noch eine faszinierende Ruine, die es der Phantasie der Touristen überlässt, sich wie in den Tagen des Wilden Westens den Goldrausch auf Aruba vorzustellen. Bei den Ruinen der Balashi-Goldschmelzerei, die von 1900 bis 1916 in Betrieb war, findet man heute nur noch Reste der Kessel, Reinigungsbecken, Feueröfen und Teile des Walzwerkes.

Da die Ruinen keine Priorität im Denkmalschutz für die Regierung von Aruba haben, sind auch die früheren Informationstafeln inzwischen verschwunden und die Überreste dem weiteren Verfall ausgesetzt.

3 Weblinks

Einige Dokumente aus der Goldgräberzeit befinden sich in der Biblioteca Nacional Aruba.

4 Einzelnachweis

  1. Bushiribana Aruba
  2. Historia di Aruba
  3. Historische Goudsmelterijen auf nl.aruba.com

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