Georg-August-Universität
Die Georg-August-Universität in Göttingen wurde 1732/1734 von König Georg II. unter Federführung von Gerlach Adolph von Münchhausen gegründet. Die Universität entwickelte sich schnell und zählte bald zu den größeren im Europa der damaligen Zeit. Zu ihr zählt auch das Göttinger Institut für Demokratieforschung. Sie ist die älteste noch existierende Universität in Niedersachsen und mit rund 30.600 Studierenden auch die größte (Stand Wintersemester 2015/16).
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Da der König sich zunächst die Stellung des Rektors vorbehalten hatte, war Leiter der Universität vor Ort der Prorektor. Erster Kanzler wurde Johann Lorenz von Mosheim, für das Finanzwesen wurde ein Quästor benannt. 1920 wurde in Göttingen der Deutsche Hochschulring (DHR) als verbindungsübergreifende Sammlungsbewegung „national“ und „völkisch“ gesinnter Studenten gegründet. Er errang vor allem in der ersten Hälfte der 1920er Jahre großen Einfluss in den örtlichen Allgemeinen Studentenausschüssen (AStA) sowie in deren Dachverband Deutsche Studentenschaft (DSt).
Die durch die Weltwirtschaftskrise bereits angeschlagene Universität erlitt 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten durch die im Berufsbeamtengesetz verfügte Entlassung von Wissenschaftlern aus rassistischen oder politischen Gründen einen erheblichen Verlust an Substanz. Mehr als ein Fünftel des Lehrkörpers der Universität (20,6 %) wurde mit dieser Säuberungsaktion von den Nationalsozialisten entlassen.[1]
In Göttingen gab es nach 1945 noch einen Kurator,[2] die Bezeichnung Rektor wurde 1979 in Präsident umbenannt. Von den männlichen Studenten waren zum Wintersemester 1945/46 mit dem Neubeginn 98,5 Prozent Kriegsteilnehmer, knapp ein Drittel von ihnen Offiziere gewesen, was einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung hatte. Im Dezember 1945 wurde wieder ein AStA gewählt, erster Vorsitzender wurde der ehemalige Offizier der Wehrmacht und Widerstandskämpfer Axel von dem Bussche.[3] Im Juli 1946 trafen sich in Göttingen erstmals wieder frei gewählte Studentenvertreter zum 1. Studententag der britischen Besatzungszone. Später entstand aus diesen regelmäßigen Zusammenkünften der Verband Deutscher Studentenschaften. Erster Präsident wurde Norbert Kamp, ein deutscher Historiker; zuletzt war es von 2021 bis 2024 der Physiker und Star Trek-Fan Metin Tolan.
2 Bekannte Hochschullehrer
3 Weblinks
4 Andere Lexika
- ↑ Vgl. Michael Grüttner, Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse, de Gruyter, Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-123678-0, S. 12. Namensliste: S. 351–353.
- ↑ erster Amtsinhaber in der Gründerzeit war ab 1734 Gerlach von Münchhausen gewesen
- ↑ Erinnerungen von Dietrich Goldschmidt in der Erinnerungswerkstatt Norderstedt
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