Gülen-Bewegung

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Als Gülen-Bewegung oder Hizmet-Bewegung wird eine transnationale religiöse und soziale Bewegung bezeichnet, die von dem islamischen Geistlichen Fethullah Gülen geführt wird. Die Bewegung mit mehr als vier Millionen Mitgliedern hat ein weit verzweigtes Netzwerk von Erziehungseinrichtungen mit über 200 Schulen weltweit und investiert gleichzeitig in Medienarbeit, Finanzen und Krankenhäuser.[1][2][3]

Recep Tayyip Erdoğan und Fethullah Gülen hatten seit den 90er Jahren einen intensiven Kontakt, auch wenn beide Seiten das inzwischen öffentlich abstreiten. Gülen war sogar Mentor für Erdoğan. Zudem bekam Erdoğan für seinen Machtaufstieg viel Unterstützung von der Gülen-Bewegung. Im Laufe der Zeit entfernten sich die beiden Personen voneinander und gelten als verfeindet.[4] Der Gülen-Bewegung wird in der Türkei vorgeworfen, am angeblichen Putschversuch 2016 beteiligt gewesen zu sein.

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1 Religiöse Ausrichtung

Ihre Weltanschauung wird teilweise in der Öffentlichkeit als „pazifistischer, moderner Islam“ bezeichnet, der vor allem im Gegensatz zum extremen Salafismus stehe.[5] Die Gülen-Bewegung steht in einer besonderen Tradition der religiösen Reformbewegung Nurculuk, die auf den islamischen Gelehrten Said Nursî zurückgeht. Sie erklärt, dass sie die Ehl-i-Süffe-Tradition wiederbelebt habe.

2 Tätigkeiten in Deutschland

In Deutschland gibt es zahlreiche Anhänger von Gülen, die Zahl ihrer Anhänger wird auf 150.000 geschätzt.[6] In Deutschland tritt seit Anfang 2014 die „Stiftung Dialog und Bildung“ unter dem Vorsitz von Ercan Karakoyun als Sprechergremium der Bewegung auf. Die Bewegung selbst ist seit den 1990er Jahren in Deutschland aktiv ist.

3 Andere Lexika





4 Einzelnachweise

  1. Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages: Die Fethullah-Gülen-Bewegung in Deutschland WD 1-3000-072/08
  2. The Turkish exception: Gallipoli, Gülen, and capitalism. In: Australia’s ABC. Radio National, 2013-08-31. Abgerufen am 3. September 2013.
  3. Jenny Barbara White: Islamist Mobilization in Turkey: a study in vernacular politics. University of Washington Press, 2002, S. 112.
  4. Paul Nehf: Erdogans „ehrwürdiger Lehrer“ Gülen wurde Feind fürs Leben. In: Berliner Morgenpost. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  5. Turkey’s political imams: The Gulenists fight back. The Economist, 2013-05-18.: „[…] pacifist, modern-minded Islam, often praised as a contrast to more extreme Salafism.“. Abgerufen am 25. Januar 2017. (en)
  6. Evelyn Peternel, Bernhard Ichner: „Gülen-Bewegung züchtet künftige Eliten heran“: Pazifistische Bildungsbewegung oder Sekte? Die Anhänger von Fethullah Gülen polarisieren. kurier.at, 24. Juli 2016.

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