Dresdner Rokoko
Dresdner Rokoko ist eine Stilrichtung der Architektur, die in der Stadt Dresden entstanden ist. Bekannte Beispiele sind die Silberkapelle im Taschenbergpalais und das Palais Vitzthum-Schönburg.[1]
Inhaltsverzeichnis
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1 Entwicklung
Johann Christoph Knöffel hatte unter Matthäus Daniel Pöppelmann gearbeitet und war später ein Schüler Zacharias Longuelune geworden. Knöffel nahm die dekorativen Elemente des Hochbarock von Pöppelmann und George Bähr auf und verschmolz diese mit der klassizistischen Lisenenarchitektur von Longuelune zu einem neuen Stil, der als Dresdner Rokoko bekannt wurde. Im Jahr 1729 errichtete er das Kurländer Palais mit der charakteristischen Lisenenarchitektur. Zu seinen wichtigsten Werken zählt das 1737 begonnene Palais Brühl, das als das „großartigste und kostbarste Beispiel des Dresdner Frührokoko“ gilt.[2] Den „Höhepunkt des Dresdner Rokoko“ bildete das 1751 fertiggestellte Brühlsche Belvedere.[3]
Nach dem Tod des Roi-Soleil wurde seit 1715 eine Architektur des französischen Stadtpalais (fr. Hôtel) gewünscht. Der Hôtel-Stil konnte sich jedoch in Dresden erst mit dem Tod Augusts des Starken weiterentwickeln, als Heinrich von Brühl die Regierungsgeschäfte übernahm.[4] Dabei ist es „bemerkenswert, in welcher kurzen Frist die Dresdner Architektur die neuen Formen aufnahm und weiterentwickelte“[5] wobei Julius Heinrich Schwarze als erster diese Elemente des Rokoko in seinem Bau des Palais Mosczinska aufnahm. Nachdem Knöffel verstorben war, wurde Julius Heinrich Schwarze von 1752 bis 1764 Chef des Oberlandbauamtes unter den Kurfürsten von Sachsen. Die folgende Silberkapelle im Taschenbergpalais wurde neben Julius Heinrich Schwarze auch von François de Cuvilliés im Stil des französischen Rokoko gestaltet. Damit erreichte das „Dresdner Rokoko seinen Höhepunkt“.[6]
Im Jahr 1764 endete die Arbeit von Julius Heinrich Schwarze, bedingt durch dessen Augenleiden. So waren zur gleichen Zeit König, Premierminister und Chef des Bauwesens „von der Architekturbühne abgetreten und hatten das Spiel für die nächste Generation freigegeben.“[7] Damit endete das Dresdner Rokoko. Nach dem verlorenen Siebenjährigen Krieg blieb für das „architektonische Denken in Rokoko-Form“ jedoch sowieso kaum Spielraum.[7] Die materielle Verarmung schuf den sogenannten Hungerstil. Dieser war ein Klassizismus, der im Grunde „nur eine einfache Variante des auf Longelunes fußenden Knöffelschen Rokoko“ war.[6]
2 Beispiele
3 Einzelnachweise
- ↑ insbesondere die drei mittleren Achsen des Gebäudes
- ↑ Löffler, S. 241.
- ↑ Löffler, S. 243.
- ↑ Löffler, S. 247.
- ↑ Löffler, S. 241, Bildnr. 293 (Der Grundriss des Palais Moszyńska).
- ↑ 6,0 6,1 Löffler, S. 238.
- ↑ 7,0 7,1 Löffler, S. 250.
4 Literatur
- Fritz Löffler: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. E. A. Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3.
5 Andere Lexika
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