Collin F. Kaemmer

😃 Profil: Kaemmer, Collin F.
Namen	Kaemmer, Collin Francis (vollständiger Name)
Beruf	deutscher Karate-Lehrer und -Wettkämpfer
Persönliche Daten
Geburtsdatum	19. August 1965
Geburtsort	Mönchengladbach

Collin Francis Kaemmer (* 19. August 1965 in Mönchengladbach) ist ein deutscher Kampfkunst-Lehrer (4. Dan Karate / 1. Dan Kickboxen) und -Wettkämpfer. Als Diplomsportlehrer und Absolvent der Deutschen Sporthochschule Köln mit Schwerpunkt Trainings- und Bewegungslehre war er Mitglied des wissenschaftlichen Koordinierungsteams des Deutschen Karateverbandes e.V. (DKV).

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1 Wissenschaftliche Arbeiten

Seine Diplomarbeit mit dem Titel Explorationsstudie zur Weiterentwicklung ausgewählter Karatetechniken für den Wettkampfsport war der Versuch, mittels einer biomechanischen Technikanalyse den Beweis zu führen, dass individuelle Abweichungen in der Koordination sinnvolle Anpassungen an das System Sportkarate darstellen und nicht als schlechtes Karate fehlinterpretiert werden dürfen. Die sportliche Technik ist demnach ein Lösungsweg für ein sportliches Problem; die Form richtet sich nach der Funktion.

Um die Technik richtig bewerten zu können, muss man wissen, welches sportliche Problem man damit ansteuern will. Karate war – wie alle KAMPFkünste – ursprünglich eine Methode der Selbstverteidigung, wandelte sich später zu einer Budo-Disziplin und wurde erst verhältnismäßig spät zu einer modernen Sportart weiter entwickelt.

Das klassische Karate hat den Anspruch maximaler Deformationsenergie – ein Schlag soll Töten können (Ikken hissatsu). Um das zu erreichen, muss die schlagende Extremität im Treffermoment möglichst schnell sein.

Bei den Angriffstechniken des Karate handelt es sich um die Gruppe Absprung / Abdruck / Abwurf / Abstoß vom starren Widerlager. Es gelten die entsprechenden biomechanischen Gesetzmäßigkeiten. Hierbei können generell zwei unterschiedliche Zielstellungen unterschieden werden:

maximale Endgeschwindigkeit
minimale Zeitdauer

Beim Kata Shiai (Formen) gibt es keine unvorhergesehenen Störgrößen. Die Technik wird lediglich demonstriert und muss weder im Hinblick auf Timing noch im Hinblick auf Richtung und Distanz angepasst werden. Die Rückkehr in eine sichere Kampfposition ist nicht nötig, die Technik ist ausschließlich verlaufsorientiert und wird im vermeintlichen Treffermoment stehen gelassen (arretiert). Die maximale Spannung (Kime) liegt als Bremskraftstoß am Ende der Bewegung.

Die Technik im Kumite Shiai (Freikampf) ist demgegenüber zielorientiert. Die Bewegung muss unter den Bedingungen eines wirklichen Kampfes angewendet werden. Sie beginnt und endet in einer sicheren Kampfpostion. Durch den nicht kooperativen Gegner und den damit verbundenen Zeitdruck ist im Hinblick auf die potentielle Deformationsenergie nicht immer das Maximum erreichbar, es gilt vielmehr im Sinne der minimalen Zeitdauer das Optimum zu verwirklichen. Die maximale Spannung erfolgt als Initialzündung am Anfang der Bewegung.

Beide Disziplinen unterliegen völlig unterschiedlichen Prinzipien und sind nur bedingt miteinander vergleichbar. Ein großer Teil der oft dogmatisch vertretenen technischen Anforderungen des sog. traditionellen Karate erweisen sich für den sportlichen Wettkampf sowohl aus taktischen, als auch aus athletischen Gründen als ungeeignet.

2 Sportliche Erfolge

In 20 Jahren aktiver Wettkampfzeit konnte Collin F. Kaemmer über 80 Erfolge auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene für sich verbuchen. Er erreichte 16 Platzierungen auf Landesmeisterschaften in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin, wurde fünfmal Dritter einer Deutschen Meisterschaft, gewann zweimal den Internationalen Shotokan-Cup des DKV, war 3facher Welt-Cup Sieger, Dritter der WIKF-Weltmeisterschaft und Sieger der US Open.

Die wichtigsten Titel im Einzelnen:

National
16. Dezember 1989	Deutsche Hochschulmeisterschaft (ADH)	in Köln	(FRG)	3. Platz	Kumite	Team
20. November 1999	Deutsche Hochschulmeisterschaft (ADH)	in Würzburg	(GER)	3. Platz	Kumite	Allkategorie - Shobu Ippon
1. April 2006	DKV Deutsche Meisterschaft	in Hamburg	(GER)	3. Platz	Kumite	Schwergewicht (+80kg)
21. Oktober 2006	DKV Deutsche Meisterschaft	in Kaiserslautern	(GER)	3. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü40)
13. Oktober 2007	DKV Deutsche Meisterschaft	in Haren	(GER)	3. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü40)

Gesamt:

5 x Bronze – Deutsche Meisterschaft (DKV / ADH)

International
24. Juli 1999	Kobe Osaka International World-Cup	in Erding	(GER)	2. Platz	Kumite	Schwergewicht (+80kg)
8. Oktober 2005	Internationaler Shotokan-Cup (DKV)	in Mendig	(GER)	2. Platz	Kumite	Schwergewicht (+78kg)
8. Oktober 2005	Internationaler Shotokan-Cup (DKV)	in Mendig	(GER)	1. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü40)
7. Oktober 2006	Internationaler Shotokan-Cup (DKV)	in Mendig	(GER)	2. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü40)
1. Juli 2007	Budo Nord World-Cup	in Eslöv	(SWE)	1. Platz	Kumite	Team (Masterklasse)
6. Oktober 2007	Internationaler Shotokan-Cup (DKV)	in Mendig	(GER)	1. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü40)
21. März 2008	US Junior Olympics (USNKF)	in Las Vegas	(USA)	1. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü35)
23. März 2008	Golden League: US Open (WKF / USNKF)	in Las Vegas	(USA)	1. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü35)
28. Juni 2008	Budo Nord World-Cup	in Eslöv	(SWE)	1. Platz	Kumite	Schwergewicht (+84kg)
28. Juni 2008	Budo Nord World-Cup	in Eslöv	(SWE)	2. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü40)
28. Juni 2008	Budo Nord World-Cup	in Eslöv	(SWE)	1. Platz	Kumite	Team (Masterklasse)
26. Juli 2008	Wado-Ryu World Championships (WIKF)	in Braga	(POR)	3. Platz	Kumite	Allkategorie (Masterklasse ü35)