Bahnpost
Die Bahnpost befördert regelmäßig und fahrplanmäßig Postsendungen aller Art mit der Eisenbahn. Teilweise erfolgt dies in eigenen Bahnpostwagen, oft aber auch in einem eignen Postabteil zusammen mit dem Personenverkehr. In diesem Postabteil wurden z.B. Briefsendungen auch während der Fahrt sortiert. Die Bahnpost war lange Zeit die schnellstmögliche Art und damit die wichtigste Form, Postsendungen über weite Strecken zu befördern. Fast alle Postverwaltungen der Erde betrieben oder betreiben noch Bahnpostdienste.
1 Geschichte
In Deutschland löste die Bahnpost die Beförderung von Postsendungen durch Postreiter und Postkutschen ab. Insbesondere die Paketpost machte einen Schwerpunkt bei der Beförderung aus, so dass auch eigene Bahnpostämter an den Bahnhöfen bis hinein ins 20. Jahrhundert eingerichtet wurden. Auch die Deutsche Bundespost und die Deutsche Post der DDR nutzten die Möglichkeiten der Bahn. In der Regel wurden Briefsendungen in eigenen Postsäcken zweimal täglich jeweils dem ersten und letzten Fernzug mitgegeben, die Sortierung erfolgte jedoch meist nicht mehr im Zug. Bis um 1900 wurde sogar das Abwerfen von Briefbeuteln auf Bahnhöfen während der Durchfahrt des Zuges praktiziert, da dieser nicht an allen Bahnhöfen hielt. Da beim Abwerfen oft Unfälle oder Beschädigungen der Sendungen vorkamen, wurde das Verfahren 1900 von der Deutschen Reichspost eingestellt. Bis 1997 verkehrten spezielle Post InterCitys in Deutschland mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h. Briefbeutel und Pakete wurden dabei während der Fahrt sortiert.[1] Der Bahnpostbetrieb (für Briefpost) wurde Ende Mai 1997 eingestellt. Ein Grund für die Einstellung war die Übernahme der Sortierung durch neue automatisierte Briefverteilzentren, die teilweise ohne Gleisanschluss geplant wurden. Außerdem konnte das bestehende deutsche Nachtluftpostnetz genutzt werden. Die Deutsche Post AG erklärte außerdem, die Deutsche Bahn sei nicht in der Lage gewesen, die gewünschten Fahrplanlagen zu halten.[2] Drei Jahre später „ruderte“ die Deutsche Post wieder zurück, nachdem sich gezeigt hatte, dass die Lkws nicht in der Lage waren, den gesamten Postverkehr zu übernehmen. In der Eisenbahn-Fachzeitschrift Privatbahn Magazin berichtet Tobias Meyer, DHL-Vorstand Post & Paket, 2021 darüber, dass die Deutsche Post DHL Group an einem Konzept arbeitet, um den Anteil von Paketsendungen von aktuell zwei Prozent auf langfristig 20 Prozent zu erhöhen.[3]
2 Andere Lexika
- Handwörterbuch des Postwesens, Hrsg. Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen
3 Einzelnachweise
- ↑ Parcel InterCity: Angebot wird verdoppelt. In: Eisenbahn-Kurier, Nr. 345, Juni 2001, ISSN 0170-5288 , S. 9.
- ↑ Meldung Post wieder auf die Bahn?. In: Eisenbahn-Kurier. Nr. 300, September 1998, ISSN 0170-5288 , S. 6.
- ↑ Ansgar Burghof: Der lange Weg zurück zur Schiene. In: Privatbahn Magazin. Nr. 5/2021, Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, Suhlendorf 2021, ISSN 1865-0163, S. 16-19.
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