Alter jüdischer Friedhof von Sarajevo

Im Jahr 1962 errichtetes Taharahaus auf dem Alten jüdischen Friedhof von Sarajevo

Der Alte jüdische Friedhof von Sarajevo (Jevrejsko groblje) ist ein jüdischer Friedhof in Bosnien und Herzegowina.

Inhaltsverzeichnis

1 Details
2 Links und Quellen
3 Andere Lexika

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1 Details

Er liegt auf dem Berg Trebevic im Gebiet Kovačići-Debelo Brdo im Südwestteil der Stadt.
Er ist nach dem alten jüdischen Friedhof in Prag der zweitgrößte historische Friedhof des Judentums.
Der Friedhof wurde im Jahr 1630 von sephardischen Juden angelegt.
Das älteste noch erhaltene Grabmal stammt aus der Mitte des 17. Jahrhuderts.
Eine Besonderheit stellen die Grabsteine dar, von denen die meistens in Ladino beschriftet sind.
Ab dem späten 19. Jahrhundert wurden hier auch askhenasische Juden zur letzten Ruhe gebettet.
Der Friedhof umfasst 31.160 Quadratmeter, auf ihm finden sich über 3.850 Gräber. ^[1]

Grabsteine auf dem Alten jüdischen Friedhof von Sarajevo
Bekannte Persönlichkeiten, die hier beerdigt sind, sind u.a.:
- Rabbi Samuel Baruh, der erste Rabbiner von Sarajevo.
- Rabbi Isak Pardo.
- Rabbi Avraham Abinun.
- Die Schriftstellerin Laura Levi Papo LaBohoreta.
- Der Schriftsteller Isak Samokovlija.
Zu Beginn des 2. Weltkriegs wurde der Friedhof teilweise zerstört.
Vier Denkmäler des Friedhofs sind den Opfern des Faschismus gewidmet.
Das Taharahaus wurde 1962 nach einem Entwurf von Zlatko Ugljen erbaut.
Im Jahr 1966 fand die letzte Beerdigung statt.
Im Bosnienkrieg zwischen 1992 und 1995 verlief über den Friedhof eine Frontlinie. Bosnische Serben hatten hier eine Artilleriestellung errichtet. Dadurch kam es zu erheblichen Beschädigungen. Viele Landminen mussten geräumt werden. ^[2]
Im Jahr 2004 wurde der Friedhof vom Staat Bosnien und Herzegowina zum Nationalen Monument erklärt. ^[3]

2 Links und Quellen

2.1 Siehe auch

2.2 Weblinks

2.2.1 Bilder / Fotos

2.2.2 Videos

2.3 Literatur

Jakow Maestro: Sefardsko groblje u Sarajevu, Jevrejski glas, 1936
Pinto Avram: Jevreji Sarajeva i Bosne i Hercegovine, Sarajevo, 1987, S. 60 bis 64

2.4 Einzelnachweise

↑ Snježana Mutapčić: Staro jevrejsko groblje u Kovačićima, Sarajevo, 1992, S. 42
↑ Marko Plešnik: Sarajevo mit Ilidza, Butmir, Rakitnica-Schlucht und den Wintersportgebieten, Trescher Verlag, 3. Aufl., 2010, S. 144
↑ Jewish cemetery in Sarajevo, the burial ground ensemble