Windberge (Georgien)

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Der Debed an der Grenze zwischen Armenien und Georgien

Als Windberge wurde in Georgien durch den deutschen Botaniker Karl Koch das Quellgebiet des Flusses Debed bezeichnet.

Auf der Suche nach noch nicht beschriebenen Pflanzen unternahm Koch in den 1830er Jahren drei Reisen durch den Kaukasus. Seine Beschreibung der Natur sowie seine Erlebnisse mit Land und Leuten erschienen ab 1843 in dem Buch Reise durch Rußland nach dem Kaukasischen Isthmus in den Jahren 1836, 1837 und 1838. Unter anderem beschreibt er eine Landschaft in Grusisch-Armenien oder Somchien, in der auch die Debeda (grusinisch) bzw. der Debed (armenisch) fließt.

Koch ist ein Stück durch das Tal der Debed gereist. Er schreibt:

„Die Debeda oder der Berdudsch ist an Größe der Ksia ziemlich gleich und entspringt im Westen auf den Windbergen, von wo aus sie die beiden Nebenflüßchen Dschelar im Norden und Bambak im Süden empfängt, läuft rein östlich, bis sie bei den Berdudschbergen, die auch die Namen Bedrudschberge und Babakar führen, angekommen, nördlich sich wendet und in die Ksia sich ergießt. Die Thaler des Dschelar, der obern Debeda und des Bambak bilden den Gau Taschir, den man wiederum in zwei Districte theilt. Den nördlichen mit den Thälern des Dschelar und der obern Debeda nennt man Agud oder Lori, den südlichen hingegen, aus dem Thale des Bambak bestehend, ebenfalls Bambak. Ein von den Windbergen auslaufender Gebirgsarm mit Namen Besobdal trennt beide Districte, wahrend ein anderer unter dem Namen des feuchten Gebirges das Gebiet der obern Debeda von dem der Ksia trennt. Den westlichen Theil des feuchten Gebirges nennt man Loki, den östlichen Lelwar. Das breite Thal der untern nördlich fließenden Debeda hat den Namen Bortschalo nach dem in ihm wohnenden Tatarenstamm erhalten. Früher bildete es den Gau Kurd Wadschris Chewi. Es bleiben endlich noch die beiden Gaue jenseits des untern Kaukasus, Kaikeli und Basch Schuragel, übrig. Der erstere auch Abotz genannt, liegt südlich von dem meschischen Gau Dschawah, von dem er durch den Rücken des untern Kaukasus geschieden wird, und westlich von den Windbergen an den Quellen und dem obern Gebiete des Arpatschai, der dann die Gränzen zwischen dem Paschalik Kars und Grusisch-Armenien bildet. Der westliche Theil jenseits des Flusses steht unter türkischer Herrschaft. Südlich scheidet ihn das Ilwagebirge von Basch-Schuragel. Dieser letzte Gau liegt südlich auf einer Hochebene, die sich westlich bis Kars hinzieht, aber nur bis zum Arpatschai hieher gehört. Im Süden trennen es die Hohen von Bogutu von russisch Armenien, im Osten hingegen der Allagäs. Nördlich befindet sich der untere Kaukasus und zwar das Ilwa und Bambakgebirge.“

Karl Koch: "Reise durch Rußland nach dem Kaukasischen Isthmus in den Jahren 1836, 1837 und 1838"; Verlag der Gotta'schen Buchhandlung 1843; ebd.: S. 271f.

Nach der allgemeinen Beschreibung der Gegend, erzählt Koch einige Seiten später, wie er die Ausläufer der Windberge überquerte. Auf der Seite 355 nennt uns Koch zu den Windbergen auch den alternativen Namen Elladara:

„Der Dschelar[1] fließt nördlich und ergießt sich oberhalb Dschelaroglu in den andern Fluß, der eben die Debeda selbst ist. Diese entspringt von den Windbergen (Elladara). wie hier der untere Kaukasus genannt wird, und setzt sich aus drei Bachen welche die russische Stabskarte von 1834 Tschingilärdara, Karagatsch und Karakal nennt, zusammen.“

Karl Koch: "Reise durch Rußland nach dem Kaukasischen Isthmus in den Jahren 1836, 1837 und 1838"; Verlag der Gotta'schen Buchhandlung 1843; ebd.: S. 355f.

Im Gegensatz zu Koch, der die Debeda als Fluß mit eine natürlichen (Gebirgs-)Quelle in den Windbergen angibt, beschreibt eine Internetseite,[2] dass der Fluss durch das Zusammenfließen der Flüsse Dzoraget und Pambak gebildet wird.[3] Heute ist die Debed teilweise ein Grenzfluss zwischen Armenien und Georgien.

Zwei Klöster, Haghpat und Sanahin, sind als Weltkulturerbestätten der UNESCO[4][5] registriert.

Die Bezeichnung Windberge als Quellgebiet der Debeda findet sich, außer bei Koch, nur noch in einem handschriftlichen Querverweis eines namentlich unbekannten Dithmarscher Chronikers.

Einen direkten Bezug zu dem Ort Windbergen im Kreis Dithmarschen kann derzeit nicht ausgemacht werden. Vermutlich ist dem Schreiber nur die Namensähnlichkeit aufgefallen.

1 Einzelnachweise und Quellen

  1. Fußnote auf S. 355 in dem Buch: ""Reise durch Rußland nach dem Kaukasischen Isthmus...":Eichwald nenn ihn Achschehar, die russische Stabskarte hingegen Dschilga.
  2. "findarmenia.com" (engl.)
  3. "findarmenia.com: Canyon of Debed river" (engl.).
  4. "lonelyplanet.com: Introducing Debed Canyon" (engl.)
  5. "welt-online - UNESCO Weltkulturerbe Asien: Klöster Haghpat und Sanahin in Armenien"

2 Weblinks

3 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Windberge (Georgien)) vermutlich nicht.

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