Vexillation

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Weihealtar einer Vexillation aus Obernburg am Main.

Als Vexillation (lateinisch vexillatio) wird eine für jeweils unterschiedliche Aufgaben zusammengestellte temporäre Abteilung des römischen Heeres bezeichnet. Der Name leitet sich von dem lateinischen Wort vexillum für „Feldzeichen“ ab. Unter diesem Feldzeichen verrichtete die Abteilung ihren Dienst.

1 Definition

Vexillationen wurden seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. aus Soldaten einer oder mehrerer Legionen oder auch aus Auxiliareinheiten für einen bestimmten Zweck und auf unbestimmte Zeit aufgestellt. Es handelt sich bei den Vexillationen daher nicht um reguläre Verbände, sondern um Sondereinheiten. Der Begriff ist aus diesem Grund auch nicht verallgemeinernd auf jede abkommandierte Einheit anzuwenden, sondern nur dann zu gebrauchen, wenn er sich historisch auch belegen läßt.[1]

Der Truppenkörper einer vexillatio konnte je nach Verwendung unterschiedlich zusammengestellt und ausgerüstet sein. Vom Kastell Obernburg stammt eine Altarinschrift, in der Soldaten der Legio XXII Primigenia als vexillatio ausgeschickt worden waren, um Holz zu fällen.[2] Am Limes Tripolitanus wiederum waren im späten 2. sowie im frühen 3. Jahrhundert mehrere Einheiten der Legio III Augusta als vexillatio in verschiedene Grenzkastelle verteilt worden. So lag eine Abteilung beispielsweise im Kleinkastell Bezereos.[3][4]

2 Literatur

  • Yann Le Bohec: Die römische Armee. Von Augustus zu Konstantin d. Gr. Franz Steiner, Stuttgart 1993. ISBN 978-3-515-06300-5. S. 31 ff.
  • Robert Grosse: Römische Militärgeschichte von Gallienus bis zum Beginn der byzantinischen Themenverfassung. Weidmann, Berlin 1920, S. 7 (Nachdruck. Arno Press, New York NY 1975, ISBN 0-405-07083-7).
  • Max Mayer: Vexillum und Vexillarius. Ein Beitrag zur Geschichte des römischen Heerwesens. DuMont Schauberg, Straßburg 1910, (Freiburg (Breisgau), Universität, Dissertation, 1910).

3 Anmerkungen

  1. Yann Le Bohec: Die römische Armee. Von Augustus zu Konstantin d. Gr. Franz Steiner, Stuttgart 1993. ISBN 978-3-515-06300-5. S. 31.
  2. CIL 13, 06623; Epigraphische Datenbank Heidelberg.
  3. AE 1928, 22; Epigraphische Datenbank Heidelberg.
  4. AE 1922, 54; Epigraphische Datenbank Heidelberg.

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