Spreewald

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Der Spreewald ist eine Region und liegt im Südosten von Brandenburg. Sein Hauptmerkmal ist die natürliche Flusslaufverzweigung der Spree, die durch angelegte Kanäle erweitert wurde. Als Auen- und Moorlandschaft besitzt sie für den Naturschutz überregionale Bedeutung und ist als Biosphärenreservat geschützt (siehe Biosphärenreservat Spreewald). Der Spreewald als Kulturlandschaft wurde entscheidend durch die Landsmannschaft der slawischen Sorben[1] geprägt. Das Gebiet ist eines der bekanntesten und beliebtesten Reiseziele im Land Brandenburg. Die vielen natürlichen Fließgewässer und künstlich angelegten Kanäle haben eine Gesamtlänge von über 970 Kilometern. Davon sind rund 268 Kilometer als Landeswasserstraße klassifiziert.[2]

Wasserläufe im Spreewald.
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1 Lage

Der Spreewald befindet sich in den Landkreisen Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz. Er wird in den südlichen und größeren Oberspreewald und den nördlichen, kleineren Unterspreewald geteilt. Zwischen den beiden Teillandschaften vereinigt sich die Spree auf kurzer Strecke in der Stadt Lübben. Die südliche Begrenzung des Spreewaldes ist der Lausitzer Grenzwall, der jedoch vom Spreewald nur ganz allmählich zu seinen weiter südlich gelegenen Haupthöhen ansteigt. Im Norden bildet der Übergang auf die trockene Lieberoser Heide eine markante Landschaftsgrenze. Die östliche und westliche Grenze des Oberspreewaldes ist etwas unscharf, da sich dort das Baruther Urstromtal jeweils fortsetzt. Der Tagebau Cottbus Nord bildet heute die künstlich geschaffene Ostgrenze. Im Unterspreewald bilden die Krausnicker Berge im Westen und der Marienberg im Osten weithin sichtbare Landmarken für die Begrenzung. Anders als im Oberspreewald füllt der kleinere Unterspreewald die Niederung hier aber nicht komplett aus und ist auf den westlichen Teil beschränkt. Allgemein wird der Neuendorfer See als Nordgrenze des Spreewaldes angenommen. Die Flusslaufverzweigung endet jedoch erst einige Kilometer östlich mit der Einmündung der Pretschener Spree in die Hauptspree.

2 Sumpflandschaften

Im Spreewald herrschen vom Grundwasser beeinflusste Böden (hydromorphe Böden) und Moorböden vor. Auf etwas höher gelegenen, hochwasserfreien Standorten findet man vor allem Gleye. Übergangsformen zur Braunerde sind dabei häufig. Auf den hochwasserbeeinflussten Flächen des östlichen Oberspreewaldes sind Vegen verbreitet, die allerdings meistens Übergänge zu den Gleyböden zeigen. Auf tiefer gelegenen, aber noch nicht vermoorten Flächen kommen Anmoorgleye und Moorgleye vor. Vor allem im westlichen Oberspreewald und im Unterspreewald sind Moore, hier als Niedermoore, weit verbreitet. Sie verzahnen sich über weite Strecken mit den oben erwähnten Gley- und Vegaböden. Fast alle Moorflächen im Spreewald zeigen auf Grund der Grundwasserabsenkung Vererdungserscheinungen.

3 Klimatische Bedingungen

Der Spreewald liegt, wie ganz Brandenburg auch, im Übergangsbereich vom ozeanischen Klima Westeuropas zum kontinentalen Klima Osteuropas. Auf Grund seiner gegenüber dem nördlichen und südlichen Umland tiefen Lage hat der Spreewald die für Niederungen typischen klimatischen Besonderheiten, die sich vor allem bei Strahlungswetterlagen äußern. Kältester Monat an der Station Lübben ist der Januar mit einer Durchschnittstemperatur von −0,7 °C, wärmster der Juli mit ca. 18,2 °C (Zeitraum 1901–1950). Das Jahresmittel liegt bei 8,5 °C. Auf Grund seiner Niederungsposition ist das Spreewaldgebiet frostanfällig, da sich bei Strahlungswetterlagen ein Kaltluftsee bilden kann. Nebeltage treten daher im Spreewald deutlich häufiger auf als in seinem Umland. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt im Spreewald meist unter 550 mm (Station Groß Lubolz 521 mm; 1891–1930) mit einem ausgeprägten Sommermaximum und Winter-/Frühjahrsminimum. Dennoch sind die umliegenden höheren Gebiete mit Niederschlagssummen von 550 mm nur unwesentlich feuchter. Die Ursachen liegen zum einen in den doch bescheidenen Höhenunterschieden zu den höher gelegenen Platten. Höhen über 100 m bilden im Umkreis des Spreewaldes die Ausnahme. Die Krausnicker Berge, die westlich vorgelagert bis 144 m hoch liegen, sind zu klein, um einen wirksamen Regenschatten zu erzeugen. Außerdem ist das Baruther Urstromtal, in welchem der Oberspreewald liegt, von Westnordwest nach Ostsüdost ausgerichtet. Das entspricht etwa der Zugbahn zahlreicher Niederschlagsgebiete, so dass kaum Regenschatteneffekte wirken können.

4 Tourismus

Der Spreewald ist als Reiseziel und für die Produktion natürlicher biologischer Erzeugnisse deutschlandweit bekannt. Die touristische und wirtschaftliche Abgrenzung des Spreewaldes gestaltet sich daher deutlich schwerer als die geographische. Auf Grund seiner Bekanntheit und des damit verbundenen Vorteils entfernten sich die Grenzen des Tourismus- oder Wirtschaftsgebietes Spreewald zunehmend vom eigentlichen Naturraum Spreewald. Vor allem für die regionale Nahrungsmittelindustrie wurde der Wirtschaftsraum Spreewald geschaffen, der deutlich größer als der eigentliche Spreewald ist. Dieser Wirtschaftsraum ist als geographische Angabe innerhalb der EU geschützt. Vor der Unterschutzstellung des Raumes kam es mehrmals zu gerichtlichen Auseinandersetzungen über die Bezeichnung Spreewald auf Lebensmitteln.

5 Literatur

  • O. Juschus: Das Jungmoränenland südlich von Berlin – Untersuchungen zur jungquartären Landschaftsentwicklung zwischen Unterspreewald und Nuthe. In: Berliner Geographische Arbeiten. Band 95, Berlin 2003.
  • Anja Pohontsch, Mirko Pohontsch, Rafael Ledschbor, Guido Erbrich: Wo der Wendenkönig seine Schätze versteckt hat – Unterwegs in der sorbischen Niederlausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 2011.
  • Jo Lüdemann: Spreewald – ein Reiseführer. 2. Auflage. Grünes Herz, 2011.
  • Kerstin und André Micklitza: Spreewald – Unterwegs zwischen Burg, Lübbenau, Lübben und Schlepzig. 3. Auflage. Trescher Verlag, Berlin 2016.

6 Einzelnachweise

  1. http://bit.ly/2cfyVHT
  2. Bundes- und Landeswasserstraßen 2015 im Land Brandenburg. In: brandenburg.de. Abgerufen am 28. August 2020.

7 Andere Lexika




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