Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum München Sub

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Das Sub ist das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München. 1986 wurde der gemeinnützige Verein als Dach für alle Schwulengruppen der Stadt gegründet.

Zum Münchner Schwulenzentrum gehören die HIV-Prävention, die psychosoziale Beratungsstelle, Freizeit- und Selbsthilfegruppen sowie Informations- und Serviceeinrichtungen. Zum Sub gehört das eigentliche Zentrum inklusives eines Cafes sowie eine psychosoziale Beratungsstelle.

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1 Geschichte

1.1 Vorgeschichte

Als erstes Schwulenzentrum in München wurde in den 1970er Jahren die Teestube der Homosexuellen Aktion München (HAM) gegründet, die bis Ende der Siebziger bestand. 1974 gründete sich in München der Verein für sexuelle Gleichberechtigung (VSG), der im Unterschied zur studentisch geprägten und radikal-revolutionären HAM einen reformorientierten Ansatz verfolgte. Auch der VSG betrieb von 1978 bis 1985 ein Schwulenzentrum zunächst in Haidhausen, später an der Dachauer Straße. Nach 1980 wurden in München mit der studentischen Homosexuellen Alternative (HALT) und der Rosa Freizeit weitere Vereine gegründet. Durch die Rosa Freizeit wurde ein zweites Schwulenzentren in München eröffnet. Christen hatten sich schon 1980 in der HUK (Homosexuelle und Kirche) zusammengeschlossen, Mitglieder der Rosa Freizeit riefen 1985 die autonome Gruppe Rosa Aktiv ins Leben. Vom Münchner Leder Club (MLC) hatte sich der Cock Ring abgespalten. In der Auenstraße 31 existierte ein eigenes Selbsthilfezentrum.

Nach der Entdeckung der Krankheit AIDS anfang der 1980er Jahre forderte der CSU-Politiker Peter Gauweiler (seinerzeit Kreisverwaltungsreferent, später Staatssekretär in der Staatskanzlei) Zwangstest, Meldepflicht und Isolation von HIV-Infizierten. Gauweiler wollte die schwule Infrastruktur in München zerstören, um Infektionsketten zu kappen. 1987 gelangt es einer breiten Allianz aus Anti-Strauß-Komitee, Kommunisten, Schwulengruppen, AIDS-Hilfe und Grünen, Gauweiler mit einer öffentlichkeitswirksamen Massendemonstration ("Aktion Wehrt Euch") zu stoppen.

Eine gemeinsame Initiative von VSG, MLC und HUK führte zur Gründung der Münchner AIDS-Hilfe, aus der 1985 ein eingetragener Verein wurde. Dennoch hatte sich die Münchner Schwulenbewegung ausgerechnet zu einem Zeitpunkt als schwach erwiesen, da die Schwulen einerseits durch AIDS, andererseits durch die restriktive Anti-AIDS-Politik eines Peter Gauweiler bedrängt wurden. Daras entstand das Ziel, ein Schwulenzentrum zu schaffen, das alle Aktivitäten bündelt.

1.2 Gründung

Am 4. September 1986 wurde das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München ins Vereinsregister eingetragen. Als gruppenübergreifende Institution sollte der SchwuKK e.V. schwulen Männern ein vielfältiges Selbsthilfe- und Freizeitangebot machen und gleichzeitig auch politisch aktiv werden. Obwohl die meisten Gruppen den Verein zunächst als Konkurrenten sahen, bekam das neue Zentrum rasch Zulauf von Gästen und Mitgliedern.

Mit finanziellen Zuschüssen durch die Stadt bezog der Verein 1988 die Räume der alten AIDS-Hilfe in die Müllerstraße 44 am Rande des Glockenbachviertels. und gründet ein erstes Zentrum, den „Sub, Infoladen für schwule Männer“. In einem täglich geöffneten Infoladen gab es Beratung, Information, Bibliothek, Archiv, eine Gruppe für schwule Väter und weitere Gruppen, bis dahin ein in der Münchener Szene beispielloses Programm. 1989 kam mit der Rosa Liste auch eine parteipolitische Vertretung hinzu, die seit 1996 im Stadtrat sitzt. Die Rosa Freizeit löste sich 1991 auf, 1998 folgte der VSG.

1.3 Expansion

Seit seiner Gründung hat der Verein, der heute Sub e.V. heißt, sein Angebot ständig erweitert. 1991 wurde das Sub, das ein Jahr zuvor in die Müllerstraße 38 umgezogen war, in die städtische Regelförderung aufgenommen. Aus Anlass des 5. Geburtstags der Organisation fand in diesem Jahr auch zum ersten Mal das Hans-Sachs-Straßenfest statt. 1993 nimmt das Anti-Gewalt-Projekt seine Arbeit auf. 1994 musste das Sub in die Müllerstraße 43 umziehen, wo es noch heute sitzt. Im Jahr 1995 bewilligte das Land Bayern dem Sub Mittel zur HIV-Prävention. Im selben Jahr wurde der Verein als gemeinnützig anerkannt.

Neben der Beratungsstelle brachte das Sub Freizeit-, Selbsthilfegruppen und Projekte hervor. Im Herbst 2000 entstand das Diversity-Café für junge Lesben und Schwule; seit 2007 haben die jungen Schwulen und Lesben ihr eigenes Zentrum in München. 2002 fanden die älteren Schwulen von Gay & Gray eine Heimat in der Müllerstraße und 2005 baute die Beratungsstelle mit dem Schwulen Patenprojekt einen Besuchs- und Begleitdienst für Senioren und sozial Bedürftige auf. Seit 2006 lädt das Projekt Prävention regelmäßig zum kostenlosen HIV-Test. 2007 startete das Schwulenzentrum mit der interkulturellen Kochgruppe Leckerbissen sein erstes Migrantenprojekt. 2008 hatte das Sub zusammen mit anderen sozialen Einrichtungen im Glockenbachviertel erstmals einen Maibaum aufgestellt, der künftig Jahr für Jahr um neue Bildmotive ergänzt werden soll. Das Münchner Schwulenzentrum organisiert alljährlich ein großes Maifest für den gesamten Stadtbezirk.

2 Struktur

Organisiert wird das Sub von einem etwa 250 Mitglieder starken Trägerverein. Im Verein arbeiten neun hauptamtliche Mitarbeiter, drei Honorarkräfte und etwa 150 ehrenamtliche Mitarbeiter.

2.1 Beratungsstelle

Die Sub-Beratungsstelle mit fünf Vollzeitstellen ist seit Bestehen des Zentrums ein wichtiger Bestandteil des Sub. Seit 1997 gibt es neben der ehrenamtlichen Abendberatung eine von hauptamtlichen Mitarbeitern getragene Tagesberatung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Beratung von Gewaltopfern.

In den Verantwortungsbereich der Beratungsstelle fallen die Coming-Out-Gruppen des Sub, ein Besuchs- und Begleitdienst für schwule Senioren und sozial Bedürftige (Schwules Patenprojekt) sowie diverse Migrantenprojekte wie zuletzt die interkulturelle Kochgruppe. Die Sub-Beratungsstelle klärt in der Öffentlichkeit über Homosexualität auf und engagiert sich im fachlich-wissenschaftlichen Bereich. Sie arbeitet eng mit Psychotherapeuten, Ärzten und Rechtsanwälten zusammen.

2.2 HIV-Prävention

Das Projekt Prävention klärt in der Szene über HIV/AIDS auf. Es besteht seit 1995. Die HIV-Prävention des Sub, die mit der Münchner AIDS-Hilfe kooperiert, steht schwulen Männern vor Ort bei allen Fragen zu Safer Sex, HIV/AIDS und Geschlechtskrankheiten zur Seite. Das Projekt Prävention ruht auf drei Säulen: dem Infopool, den „Sittenstrolchen“ und den Vertrauensmännern.

Aus dem Infopool verteilt das Projekt Informationsmaterial zum Thema in der Szene. Die „Sittenstrolche“, eine Aktionstruppe von Sub und Münchner AIDS-Hilfe, machen in der schwulen Gemeinde mit Bühnen-Shows, Sketchen, Straßenaktionen und Bauchladentouren auf HIV und AIDS aufmerksam. Neben den Sittenstrolchen agieren die Vertrauensmänner in der Szene. Sie sind in Kneipen offizielle Ansprechpartner für persönliche Gespräche, Szene-Infos und Fragen zu HIV/AIDS. Darüber hinaus führen sie eigene Aktionen durch. Das Drei-Säulen-Modell ist in der HIV-Prävention einmalig in Deutschland.

Seit 2005 bietet das Projekt einen szenenahen HIV-Test an. Männer und Frauen können sich regelmäßig anonym und bis auf weiteres kostenlos zu HIV beraten und testen lassen. Die Aktion findet abends statt, damit auch Berufstätige das Angebot nutzen können.

2.3 Kultur und Freizeit

Daneben engagiert sich das Sub kulturell. Im Café finden regelmäßig Partys statt; im Zentrum treffen sich die Gruppen des Vereins, so die Spielegruppe, die Schachspieler, der Círculo Español, die schwulen Väter, Gay & Gray. Künstler stellen ihre Werke aus. Immer wieder lädt das Münchner Schwulenzentrum zu Lesungen, Videoabenden und Podiumsdiskussionen. Im Mai 2008 hat das Sub zusammen mit Künstlern und anderen sozialen Einrichtungen des Quartiers im Glockenbachviertel erstmals einen Maibaum aufgestellt, der in diesem Jahr um weitere neue Sprossen ergänzt wird.

Einmal im Jahr feiert das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum seinen Geburtstag mit einer großen Straßenparty. Das Hans-Sachs-Straßenfest findet wenige Wochen nach dem Christopher Street Day (CSD) statt, den das Sub mit veranstaltet.

Für seine Arbeit erhält das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum Gelder vom Sozialreferat der Stadt München, vom Referat für Gesundheit und Umwelt sowie vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz.

Das Sub ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), der Münchener und der Deutschen Aids-Hilfe.

3 Weblinks



4 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Conrad Breyer angelegt am 19.01.2010 um 16:40,
Alle Autoren: Global Fish, XenonX3, Exportieren, Southpark, Ralf Roletschek, Chokocrisp, Papa1234, Reinhard Kraasch, , Conrad Breyer

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