Para Brahman
Para Brahman (ausgesprochen „Para Bramhan“ = „das höchste Brahman“; nicht zu verwechseln mit Brahmin, der Bezeichnung für eine indische Gesellschaftsschicht), ist ein Begriff, der von vedischen Philosophen oft benutzt wird, um das „Erreichen des höchsten Ziels“ zu bezeichnen. Es wird angenommen, dass alle vishnuitischen und auch andere Schulen das Menschsein diesem Konzept beimessen, wie in Svayam Bhagavan. Gemäß einigen Schulen der Vedanta hat es drei Erscheinungsformen, wovon die höchste Para Brahman oder Vishnu ist. Dieser Begriff wird oft in Verbindung mit Vishnu als dem höchsten Ziel des Vedanta benutzt. Selbst Shankara sagte in seinen Kommentaren über das Yoga Sutra: „Durch das Om treffen wir den Herrn von Angesicht zu Angesicht“, und „Om ist der Name des Höchsten Herrn“, womit er dem Höchsten Herrn die Eigenschaften einer Person zuschreibt. Einer der bekanntesten modernen hinduistischen Philosophen, Dr. Radhakrishnan, formulierte in den frühen 1960ern, dass dieser Begriff für den Höchsten Gott als Person, als Vollkommene Wahrheit, steht.
Inhaltsverzeichnis
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1 Begriff
Para Brahman (Sanskrit) [von para jenseits von + Brahman (geschlechtslos), das universelle Selbst oder der Geist] – jenes, das jenseits von Brahman ist. Die sich selbst duldende, ewige, selbstgenügsame Ursache aller Ursachen, die Essenz aller Dinge im Kosmos. Im vedischen Schreibstil wird Para Brahman im Gegensatz zum manifesten Universum, das idam (dieses) genannt wird, als tat (jenes) bezeichnet. Para Brahman bedeutet Höchstes Brahman oder Höchster Kosmischer Geist oder Gottheit. Obschon es eine unbeschreibliche Entität ist, könnte es als das, was das Universum umfasst und erfüllt, beschrieben werden. Para Brahman, von jenseits, begreift in sich die transzendente und immanente äußerste Realität, Brahman. Die Vollkommene Wahrheit ist sowohl Subjekt als auch Objekt, also gibt es hier keinen qualitativen Unterschied. Begriffe wie Parameshvara, Ishvara, Bhagavan, Brahman, Paramatma werden als Synonyme für Para Brahman betrachtet.
vadanti tat tattva-vidas tattvam, yaj jnanam advayam brahmeti paramatmeti, bhagavan iti sabdyate
Gelernte Transzendentalisten, welche die Vollkommene Wahrheit kennen, nennen diese nicht-duale Substanz Brahman, Paramatma oder Bhagavan. (Bhagavatapurana 1.2.11)
brahma-vid apnoti param, tad eshabhyukta, satyam jnanam anantam brahma
Wer immer das Höchste Brahman begreift, erlangt die größte Glückseligkeit. Das Höchste Brahman ist ewige Wahrheit (satyam), allwissend (jnanam), unendlich (anantam). (Taittiriya Upanishad 2.1.1)
In den Upanishaden wird desweiteren oft erwähnt, dass das Höchste Brahman ewig, bewusst und glückselig ist (sat-chit-ânanda).
raso vai sa, rasam hy evayam labdhvanandi bhavati
Das Eine ist Glückseligkeit. Wer immer das Glückselige, den Behälter der Freude, erkennt, wird für immer glückselig. (Taittiriya Upanishad 2.7.1-2)
Wisse fürwahr, dass das Höchste Glückseligkeit ist. (Brihadaranyaka Upanishad 2.9.28)
2 Vishnuismus
Vedische Schriften, die für gewöhnlich von den Vaishnava zitiert werden, um auf Narayana als das Höchste Wesen hinzuweisen:
nityo nityanam chetanas chetananam eko bahunam yo vidadhati kaman
Er ist der erste Ewige unter allen Ewigen. Er ist das höchste Lebewesen von allen Lebewesen; und er allein bewahrt alles Leben. (Katha Upanishad 2.2.13)
ete camsa-kalah pumsah krishnas tu bhagavan svayam indras vyakulam lokam mrdayanti yuge yuge
Alle Inkarnationen sind entweder vollkommene Teile oder Erweiterungen vollkommener Teile, die in verschiedenen Universen auftreten, um die Theisten zu beschützen; nur der Herr Krishna ist der ursprüngliche höchste Herr und der Quell von allem. (Bhagavatapurana 1.3.27-28)
isvara paramah krishna sac-cid-ananda vigrahah anadir adir govindah sarva karana karanam
Der Herr Krishna ist der höchste unumschränkte Lenker, dessen Gestalt Unsterblichkeit, Allwissenheit und Glückseligkeit umfasst. Er ist ohne Anfang, der Ursprung von allem, die Ursache aller Ursachen und die Quelle der Veden. (Brahma Samhita 5.1)
namo brahmanya-devaya go-brahmana-hitaya ca jagad dhitaya krsnaya govindaya namo namah
Lass mich dem Herrn Krishna, der die anbetungswürdige Gottheit aller Brahminen ist, der Gönner der Kühe und Brahmanen, und der immer alle Universen segnet, meine demütige Ehrerbietung zeigen. (Vishnu Purana 1.19.65)
Krisha selbst bestätigt dies in der Bhagavad Gita:
mattah parataram nanyat kincid asti dhananjaya mayi sarvam idam protam sutre mani-gana iva
Es gibt keine Wahrheit, die höher steht als ich. Alles beruht auf mir, so wie Perlen auf ein Band gezogen sind. (Bhagavad Gita 7.7)
arjuna uvaca, param brahma param dhama pavitram paramam bhavan purusham sasvatam divyam adi-devam ajam vibhum
Arjuna sagte: Du bist das Höchste Brahman, der äußerste Wohnsitz, die reinste, die Vollkommene Wahrheit. Du bist die ewige, transzendente, ursprüngliche Person, die ungeborene, die größte. (Bhagavad Gita 10.12)
bhajagovindam bhajagovindam govindam bhajamuudhamate naamasmaranaadanyamupaayam nahi pashyaamo bhavatarane
Verehre Govinda, verehre Govinda, verehre Govinda, oh Narr! Außer den Namen des Herrn zu singen gibt es keinen anderen Weg den Ozean des Lebens zu überqueren. (Bhaja Govindam, geschrieben von Adi Shankaracharya)
naaraayana paro jyotir-aatmaa naarayana para, naarayanam param brahma tatvam naarayanam para, naarayana paro dhyaata dhyaanam naaraayana para
Narayana ist Para Jyoti, das hellste Licht, Para Atma, die hervorragende Seele (Paramatman), Para Tatvam, das beste Wesen, Para Dyata, der größte Meditator, Para Dhyanam, die beste Meditation. (Narayana Sukta, Vers 4)
Im Vishnuismus ist Para Brahman die Quelle des Brahmanischen Glanzes und Vishnu oder Krishna ist bekannt als höchste göttliche Persönlichkeit.
yasya prabha prabhavato jagad-anda-koti-kotishv asesha-vasudhadi vibhuti-bhinnam tad brahma nishkalam anantam asesha-bhutamgovindam adi-purusham tam aham bhajami
Govinda ist der ursprüngliche Herr, dessen Glanz die Quelle des in den Upanishaden erwähnten ungeteilten Brahman ist, der von der Unendlichkeit der Herrlichkeiten des Universums unterschieden wird, und er tritt als die unteilbare, unendliche, grenzenlose Wahrheit auf.
Para Brahman als Narayana oder Krishna ist demnach das Höchste unter den fünf ewigen Entitäten in der hinduistischen Swaminarayan-Sekte.
3 Shiva und Shakti Philosophie
Shiva, der Parameshvara (der transzendente Herrscher), welcher Sat-Chit-Ananda ist, stammt von Shakti ab. Shakti ist nicht koexistent mit Parameshwara, aber sie ist seine Kraft, die notwendig für die Erschaffung ist. Shiva und seine Shakti sind mehr als die Schöpfung, die er/sie offenbaren! Shakti, die das erste Verlangen (Kama) von Shiva ist, ist ihrerseits die Göttliche Mutter des Kosmos. Als der vielfältige Kosmos aus Shivas Shakti hervorging, erfüllte das ursprüngliche Verlangen, welches der Urwille zu sein ist, alles Offenbare. Mikrokosmos und Makrokosmos, wie unten, so oben, alles ist Shiva/Shakti.
Wir können daher sagen, dass der Kosmos das ewige, ungetrübte Höchste Selbst, das umfassend vom zentralen Kern, der Shiva/Shakti ist, ausgedrückt wird, ist, womit das Höchste Selbst zu wissen, zu sehen und sein Höchstes Bewusstsein durch seine eigene selbstgewollte Begrenzung zu leben befähigt wird. Somit bringt die Göttliche Mutter den Strom in Wahrheit eingeschlossenen Bewusstseins, der später als göttliches Gesetz, welches in der Lage ist Ihn als seine Urquelle zu erkennen, dargestellt wird, hervor. Der Kosmos, der hierdurch von seiner Quelle weiß, vereint sich mit seiner Mutter im Verlauf der Erfüllung des Großen Werkes – Dharma. Der vorletzte Zweck des Kosmos ist die Verschmelzung des geschaffenen Tropfens mit dem Ozean, welcher seine Mutter ist. Diese Vereinigung, hervorgebracht von der Selbstbegrenzung des unbegrenzten Lichtes, welches Shiva/Shakti ist, wird freiwillig innerhalb der Beschränkungen des Göttlichen Gesetzes erreicht. Der pulsierende Schlag, der diesen ewigen Antrieb, den Drang nach Vereinigung, bewirkt, ist AdiShakti, die Göttliche Mutter als Natur. Sie setzt diese Hülle ohne Individualität voraus, denn sie gleicht nur sich selbst als stiller Zeuge in ihrem Kern, und sie arbeitet unaufhörlich durch all ihre endlichen Lichtstrahlen, die den Kosmos definieren, in bewusster Handlung, damit sie, ihre Kinder, sich ihrer selbst bewusst werden und mit dem Ozean eigens erkannter Glückseligkeit verschmelzen können.
Alles, das innerhalb aller Universen ist, existiert vorher in der Mutter, denn nichts kann sich offenbaren, das nicht zuvor in ihrem Leib existierte. Die ganze Evolution, die auf die Vollkommenheit gerichtet ist, ist das direkte Ergebnis eines angeborenen Wissens, ein Entwurf grenzenloser Möglichkeiten, hervorgebracht von jenem, das im erschaffenen Shiva ansässig ist. Dieses Prinzip geht dem Ausdruck voraus, denn ohne das Prinzip kann es keinen Ausdruck seines Willens geben. Etwas entspringt nicht aus nichts.
4 Philosophie der Sikh
Der Begriff Parbrahma (Sankaras Para Brahman) taucht in den Schriften der Sikh häufig auf, Aparbrahma oder Apara Brahman aber nie. Für die Sikh ist das gleiche Vollkommene sowohl Nirguna als auch Sarguna (GG, 98, 128, 250, 287, 290, 862). Das Nirguna Brahman offenbart sich als Sarguna Brahman, im Verhältnis zu seinen Eigenschaften.
5 Andere Verwendungen
Om ist der Höchste Brahman. (Svetasvatara Upanishad 1:7)
Sikhismus und hinduistische Sekten wie Shaivismus oder Shaktismus haben eine ähnliche Vorstellung von Parasiva oder Parashakti, die symbolisch für Para Brahman steht. Im Gegensatz zum Vishnuismus jedoch, in welchem Para Brahman Sarguna Brahman als Hari oder Vishnu bezeichnet, kann entweder Sarguna Brahman oder der unpersönliche Nirguna Brahman auch von anderen Sekten als Bezeichnung genutzt werden. Es ist auch üblich, dass die Anhänger einer bestimmten Sekte andere persönliche Formen von Gott als Erweiterungen oder Aspekte des Höchsten Wesens ansehen.
Die Urkraft und das Höchste Brahman sind identisch. Man kann nie an das Eine denken, ohne an das Andere zu denken. Sie sind wie der Edelstein und sein Glanz. Man kann nicht an den Glanz denken, ohne an den Edelstein zu denken, oder an den Edelstein, ohne an den Glanz zu denken. Andererseits ist es wie die Schlange und ihre windenden Bewegungen. Man kann nicht an die windenden Bewegungen denken, ohne an die Schlange zu denken, oder an die Schlange, ohne an die windenden Bewegungen zu denken. Das sind die zwei Aspekte der Realität: Purusha und Prakriti. Er, der Purusha ist, ist auch Prakriti. Beide sind die Verkörperung der Glückseligkeit. – Sri Aurobindo
Es ist auch der Name eines Upanishads, dem Para-Brahma Upanishad. Er ist einer von 23 Sannyasa Upanishaden.
6 Siehe auch
7 Weblinks
VEDA - Vedas and Vedic Knowledge Online - Vedic Encyclopedia. www.veda.harekrsna.cz.
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9 Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: 122.167.157.184 angelegt am 06.02.2009 um 48:, ,
Alle Autoren: Euku, Gerbil, Durga, Wandeldichter , Wandeldichter/Übersetzungswerkstatt, Magnummandel, SmackBot , Priyanath , 75.187.110.73, 82.4.184.55, Snehilsharma, 122.167.157.184
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