Of Clouds and Clocks : An Approach to the Problem of Rationality and the Freedom of Man

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Of Clouds and Clocks : An Approach to the Problem of Rationality and the Freedom of Man ist ein Aufsatz des Philosophen Karl Popper aus dem Jahr 1965. Der zweite Teil des Titels des Aufsatzes bezieht sich dabei nach Popper auf das Buch The Freedom of Man des Physikers Arthur Compton aus dem Jahr 1935. In deutscher Übersetzung ist der Aufsatz von Popper unter dem Titel Über Wolken und Uhren 1972 in Poppers Buch Objektive Erkenntnis / Ein evolutionärer Entwurf erschienen. [1]


Wolken sind in Poppers Aufsatz das Sinnbild für chaotische indeterminierte Systeme
Popper stellt in diesem Aufsatz zwei Arten von Sytemen und Erklärungsmodellen gegenüber, die er mittels der Bilder von Uhren und Wolken verbildlicht:

Wolken sind für ihn chaotische, nicht vorhersagbare und somit indeterministische Systeme. Beispiele dafür sind das nicht vorhersehbare Verhalten von Molekülen in Gasen, das Verhalten von einzelnen Insekten in Mückenschwärmen oder die unmögliche genaue Bestimmung der Zustände von Elementarteilchen in der Quantenphysik.

Uhren stehen für Popper für in ihrem Verhalten ganz exakt vorhersagbare und somit streng deterministische Systeme. Bestes Beispiel für das Prinzip der Uhren ist die klassische Mechanik von Isaac Newton, deren Gesetze und Methoden bis zum Aufkommen der Quantenmechanik und Heisenbergs Unschärferelation jahrhundertelang die Physik absolut beherrschten. Einer der wenigen Denker, der sich dem vorherrschenden Determinismus nicht angeschlossen hatte war Charles Sanders Peirce, der annahm, das alle Uhren letztlich auf einer Mikroebene auch zufällige Elemente enthalten. [2]

Dem Alltagsverstand nach verhalten sich Systeme entweder wie Wolken oder wie Uhren oder lassen sich irgendwo zwischen Wolken und Uhren lokalisieren. Die Deterministen nehmen nun nach Popper an, dass auch alle Wolken und alle anderen Systeme letztlich nur Uhren, also regelhaft und vorhersehbar sind. Die Indeterministen verweisen dagegen mit Bezug auf die Erkenntnisse der Quantenmechanik darauf, dass auch anscheinend streng deterministische Systeme auf der Mikroebene betrachtet indeterministisch seien. Also sind nach ihnen alle Uhren letzlich nur Wolken.

Für Popper stellen sich nun aber folgende Probleme: Sollte man dem Prinzip des strengen Determinismus, also dem Prinzip Uhren folgen, so würde man jegliche menschliche Freiheit verneinen. Jegliches Verhalten in der Zukunft wäre aufgrund der Ausgangsbedingungen in der Vergangenheit für alle Zeiten streng vorherbestimmt. Würde man dagegen nur dem Prinzip des Indeterminismus, also dem Modell der Wolken folgen, so müsste man eingestehen, dass Zustände und Entwicklungen vom Zufall bestimmt werden. Menschliche Freiheit und Determinismus scheinen demnach also inkompatibel. Popper schreibt dazu:

„Wenn der Determinismus wahr ist, dann ist die ganze Welt eine fehlerlose, vollkommen gehende Uhr, einschließlich aller Wolken, Organismen, Tiere und Menschen. Ist andererseits die Peircesche oder die Heisenbergsche oder eine andere Form des Indeterminismus wahr, dann spielt der reine Zufall in unserer physikalischen Welt eine große Rolle. Ist aber der Zufall befriedigender als der Determinismus?“ [3]

Einzelnachweise und Anmerkungen:

  1. Karl R. Popper: Objektive Erkenntnis / Ein evolutionärer Entwurf, Hoffman & Campe, Hamburg, 1973, Seite 247-305
  2. Claus Beisbart: Klassikerseminar: Karl R. Popper / Popper zum Determinismus und zum Leib-Seele-Problem, TU Dortmund, Wintersemester 2011/12
  3. Karl R. Popper: Objektive Erkenntnis / Ein evolutionärer Entwurf, Hoffman & Campe, Hamburg, 1973, Seite 270

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