Neuer Krieg
Unter Neuer Krieg wird ein Einsatz von Polizisten oder Soldaten verstanden, die nicht gegen Staaten, sondern gegen 'private Gewalten' auftreten. Es handelt sich um eine postmoderne Form der kriegerischen Auseinandersetzung. Diese Form tritt verstärkt seit Ende des Kalten Krieges in Erscheinung. Charakteristisch für neue Kriege ist das Nichtvorhandensein von staatlichen Strukturen in der betroffenen Region und die damit eingehende „Privatisierung“ des Krieges.
Inhaltsverzeichnis
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1 Hintergrund
Krieg ist ein völkerrechtlich definierter Sachverhalt. Wesentliche Punkte sind dabei das Angriffskriegsverbot gem. UN-Charta und die Genfer Konvention, welche 'Spielregeln' für die Kriegführung festhält. Krieg ist laut Rousseau eine 'Beziehung zwischen Staaten'. Anders der 'Neue Krieg': Dort liegt eine asymmetrische Kampflage vor, auf der einen Seite steht ein Staat, auf der anderen Seite stehen Rebellen bzw. Terroristen. Hier könnten Polizeieinheiten mit ihrem Waffenmonopol und dem Recht zum 'finalen Todesschuss' Sicherheit und Ordnung wiederherstellen, wenn entsprechende Unruhe und Gewaltvorkommen augenfällig geworden sind. Beim Einsatz gäbe es keine Fronten und keinen Sieg.
Geschehen solche Einsätze im Ausland, mobilisieren starke Staaten oder eine Staatenorganisation wie die NATO im Hilfskontext immer häufiger ihr Militär.[1] Die BRD engagiert sich seit einigen Jahren in Afghanistan mit so genannten humanitären Einsätzen, die ggf. mit Kampfhandlungen verbunden sind. Die Tätigkeit der deutsche Bundeswehr (als Beispiel) entwickelt sich auf einen Neuen Krieg hin - gegen die Taliban.
Ehrenzeichen
Aktuell ist eine kritische Diskussion aufgekommen, weil die Bundesregierung am 17. November 2010 eine 'Sondermedaille' gestiftet hat, eine 'Gefechtsmedaille' zur Auszeichnung von tapferen Soldaten, die mindestens einmal an 'Gefechtshandlungen' teilgenommen haben.[2] Zwar wird nicht gefochten, sondern geschossen, unabhängig davon aber wird infrage gestellt, ob Einsätze dieser Art zu einer Ehrung der aktiven und ggf. tötenden Soldaten führen soll, oder vielleicht besser zu einer Anonymisierung, begleitet von Psychotherapie, wie es bei Polizeieinsätzen mit Todesfolge immer üblicher wird. Bei den post-heroischen Neuen Kriegen gibt es folglich keine Gefallenen, sondern Getötete.
2 Literatur
- Mary Kaldor: New and Old Wars. Organized Violence in a Global Era. Stanford 1999.
- Herfried Münkler: Die neuen Kriege, Hamburg 2002
- Reinhard Meyers: Entstaatlichung des Krieges, Reprivatisierung der Gewalt, in: Bernhard Rinke/Wichard Woyke (Hrsg.): Frieden und Sicherheit im 21. Jahrhundert, Opladen, Leske & Budrich 2004
- August Pradetto: Neue Kriege in: Gareis, Sven B.; Klein, P.(Hrsg.) Handbuch Militär und Sozialwissenschaft. Wiesbaden 2004
- Ismail Küpeli: Die neuen Kriege in: Europas "Neue Kriege". Syndikat-A, Moers 2007, ISBN 3-9810846-4-0
- Sibylle Tönnies: Die "Neuen Kriege" und der alte Hobbes 2010
3 Einzelnachweise
- ↑ Bundeszentrale: Neue Kriege, abgerufen auf bpb.de am 27.11.2010
- ↑ [http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/militaerischer-ruhm-ist-abgeschafft/3329220.html Militärischer Ruhm ist abgeschafft, abgerufen auf tagesspiegel.de am 26.11.2010
4 Weblinks
5 Andere Lexika
- Dieser Artikel wurde in der Wikipedia gelöscht.
Erster Autor: Joker.mg angelegt am 27.11.2010 um 12:29,weitere Autoren: Brainswiffer, GiordanoBruno, Polarlys, Salier100, Sf67, FIPS
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