Museum im Zeughaus (Schaffhausen)
Eingang Bau 5 des Zeughauses mit Hochwacht Harzpfanne | |
Daten | |
---|---|
Ort | Randenstrasse 34, 8200 Schaffhausen |
Art | Museum für historische und technische Entwicklung der Schweizer Armee |
Eröffnung | 2005 |
Betreiber | Verein Museum im Zeughaus |
Website | www.museumimzeughaus.ch |
Das Museum im Zeughaus ist ein militärhistorisches Museum im Kantonalen Zeughaus in Schaffhausen in der Schweiz. Das Museum zeigt die historische und technische Entwicklung der Schweizer Armee sowie deren Ausrüstung und Bewaffnung und dokumentiert damit Schweizergeschichte und Technikgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Den Grundstock bildete die Sammlung von Karl Bauert (1929–2009). Der langjährige Kadermitarbeiter des Kantonalen Zeughauses in Schaffhausen sammelte systematisch historische Ausrüstungsgegenstände, die die Wehrmänner nach der Dienstpflicht behalten durften und allenfalls entsorgt worden wären. Die so entstandene Sammlung von Uniformen, Ordonnanzwaffen und persönlichen Ausrüstungsgegenständen ergänzte er mit Zukäufen. 1993 begann er in den Räumen des Zeughauses ein kleines Museum einzurichten.
Im Zeughaus war die Sammlung von Martin Huber, längjähriges Kadermitglied im Georg Fischer Konzern und Artillerieoberst, eingemietet. Der Anlass für seine 1995 begonnene Sammlung von Geschützen und Motorfahrzeugen gab die Verkleinerung der Schweizer Armee im Zuge der Reformen (Armee 95). Der Historiker und ehemalige Artilleriehauptmann Jürg Zimmermann sammelte in seinem Privathaus seit 1989 historische, in der Schweiz hergestellte Blechblasinstrumente.
2005 konnte mit den drei Sammlungen im Bau 5 des Kantonalen Zeughauses ein Museum zur Ausrüstung und Bewaffnung der Schweizer Armee eingerichtet werden.
2 Stiftung und Verein
Trägerin ist die Ende 2004 errichtete und im Handelsregister eingetragene Stiftung Museum im Zeughaus, die der Aufsicht des Kantons Schaffhausen untersteht.
Der Verein Museum im Zeughaus hat die gleichen Zielsetzungen wie die Stiftung. Er bezweckt gemäss seinen Statuten die Sammlung und den Unterhalt von Armeematerial, insbesondere von historischen Geschützen und Motorfahrzeugen, von Militärmusikinstrumenten, von Waffen, Korpsmaterial, Ausrüstungsgegenständen und Dokumenten der Schweizer Armee, mit dem Ziel, einen Teil der Sammlung im Museum im Zeughaus in Schaffhausen in attraktiver Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er soll die personelle und finanzielle Unterstützung der Stiftung sicherstellen.
Im Verein sind Gönner und die freiwilligen Helfer zusammengeschlossen, die die Sammlungen unterhalten und ergänzen sowie Ausstellungen realisieren und Führungen durchführen.[1]
3 Museum
Das Zeughaus auf der Breite in Schaffhausen wurde 1871/1872 gebaut, um in Schaffhausen einen Eidgenössischen Waffenplatz errichten zu können. Weil sich diese Pläne zerschlugen, wurden die Gebäude auf der Breite als Kantonales Zeughaus verwendet.
Der Bau 5 des Kantonalen Zeughauses wurde 1915/1916 von Architekt Karl Werner als Erweiterungsbau des Kantonalen Zeughauses als Holzkonstruktion realisiert und ist heute noch weitgehend in seinem Originalzustand erhalten.
Im inneren des Gebäudes sind einige «Einheitsfächer» der Armee 61 im Originalzustand des 20. Jahrhunderts erhalten. Die im Museum zur Schau gestellten Einheitsfächer zeigen die Korpsmaterialausrüstung einer Füsilierkompanie und einer Schweren Kanonenbatterie.
Zum Museum gehören zwei grosse Hallen in der ehemaligen Stahlgiesserei von Georg Fischer im Schaffhauser Mühlental, wo über 50 historische Radfahrzeuge und Panzer sowie Artillerie-, Panzerabwehr- und Fliegerabwehrgeschütze als Schaulager ausgestellt sind.
3.1 Bisherige Ausstellungen
- 2006: Die Kadetten in Schaffhausen
- 2007: 200 Jahre Kantonale Offiziersgesellschaft Schaffhausen (KOG) und Armee gestern
- 2008: Die Radfahrer in der Schweizer Armee
- 2009/2010: Grenzen im Wandel der Zeit
- 2010: Spezialausstellung Widerstand (P-26)
- 2011/2012: Sonderausstellung Die Schweizer Artillerie im Wandel der Zeit
- bis 2017: Von der pferdegezogenen zur mechanisierten Artillerie. Entwicklung der Schweizer Artillerie (Zeughaus).
3.2 Aktuelle Ausstellungen
Das Museum präsentiert im Zeughaus und in der Stahlgiesserei im Mühlental Ausstellungen und Schaulager historischer Sammlungen:
- farbenfroh – feldgrau – getarnt. 250 Jahre Bekleidung und Ausrüstung des Schweizer Soldaten. (Zeughaus)
- Mobilmachung. Die Mobilmachungen der Schweizer Armee seit 1792 (Zeughaus) mit der Sonderausstellung Weiterentwicklung der Armee WEA.
- Die Motorisierung und Mechanisierung der Schweizer Armee. Die Geschichte der Motorisierung der Schweizer Armee z. B. Berna 2 US / der Schweizer Industrie (Stahlgiesserei).
- ab 2017: Heimschaffung von Internierten 1914-1917. Schaffhausen hilft im Ersten Weltkrieg 300ˈ000 Notleidenden auf der Rückkehr in ihre Heimat Frankreich (Zeughaus).[2]
- ab 2017: Artillerie gestern und heute - Von der Wurfmaschine zur mechanisierten Artillerie (erneuerte Ausstellung, Zeughaus)
- Die Schaudepots umfassen Uniformen, persönliche Ausrüstung, Ordonnanzwaffen (Sammlung Karl Bauert, Zeughaus), Blech-Blasinstrumente (Sammlung Jürg Zimmermann, Zeughaus), Geschütze der Artillerie, Panzerabwehr, Fliegerabwehr (Sammlung Martin Huber, Stahlgiesserei), Panzer und Kettenfahrzeuge (Sammlung Martin Huber, Stahlgiesserei) und sind teilweise in obige Ausstellungen integriert.
4 Publikationen
- Das Vereinsblatt «Ganghebel» erscheint fünfmal pro Jahr.
- Ernst Willi, Fritz Müller: Mobilmachung. Die Mobilisierungen der Schweizer Armee seit 1792. Katalog zur Ausstellung im Museum im Zeughaus, Schaffhausen vom 10. Mai 2014 bis Ende 2015. Museum im Zeughaus (Hrsg.), Schaffhausen 2014.
5 Literatur
- Schweizerische Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur SGTI: In-Ku 52 Museum im Zeughaus Schaffhausen[3]
6 Weblinks
- Offizielle Website des Museums im Zeughaus
- Schweizerische Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur SGTI: In-Ku 52 Museum im Zeughaus Schaffhausen
- Mobilmachung im Museum. Eine Schau in Schaffhausen erinnert daran, wie die Schweizer Armee auf Kriege vorbereitet wurde. Tages-Anzeiger vom 4. August 2014
- «Ganghebel» Nr. 2 2013
7 Einzelnachweise
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