Most (Stadt)

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Stadtplan von Brüx um 1900

Most (deutsch Brüx) ist eine Industriestadt im Ústecký kraj (Aussiger Region) in Tschechien. 2023 hatte die Stadt rund 63.850 Einwohner und gehört damit zu den 15 größten Städten des Landes.

1 Geschichte

Die Stadt Brüx entstand im Zusammenhang mit dem sogenannten Landesausbau im südlichen Erzgebirgsvorland und im Erzgebirge am Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts waren die meisten Einwohner Deutsche. In den Hussitenkriegen (1419–1434) war Brüx ein Zentrum der Katholiken. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt mehrmals von schwedischen Truppen erobert. Danach verlor die Stadt ihre wirtschaftliche und politische Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, während der Industrialisierung, veränderten Bergbau (Abbau von Kohle) und Industrie den Charakter der Stadt. Für den expandierenden Kohlebergbau wurden viele Arbeiter überwiegend tschechischer Nationalität nach Brüx verpflichtet. Um 1930 hatte die 70 Jahre zuvor noch rein deutsche Stadt eine knappe tschechische Mehrheit. Ab 1895 kam es durch die Grube Annahilfsbau und weitere unterirdische Abbaukammern zu Veränderungen der geologische Lagerstättensituation.[1][2]

Eine Synagoge wurde hier 1872/73 errichtet und befand sich am nordöstlichen Rand der Altstadt, auf einem Grundstück an der Ringstraße neben der Evangelischen Kirche.[3]

Im Jahr 1964 fasste die tschechoslowakische Regierung den Beschluss zum Abriss der Altstadt, und in den Jahren 1967 bis 1982 wurde dieser Teil der Stadt zugunsten des Kohlebergbaus nach und nach vollständig abgerissen und als Plattenbautenstadt zwei Kilometer südlich neu erbaut.[1] Vom alten Brüx besteht heute nur noch die historisch wertvolle Dekanatskirche Mariä Himmelfahrt, die ehemalige Stadtpfarrkirche, die im Jahre 1975 in einer spektakulären Aktion und mit hohem Aufwand ohne ihre Fundamente auf einer bogenförmigen Schienenbahn um 841 m verschoben wurde.

2 Andere Lexika





3 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 Hibsch: Brüx, S. 38–40
  2. Bilder von den Bodensenkungen und Zerstörungen; ab dem 4. Bild ff.
  3. hier auf dem Stadt als Tempel bezeichnet (Nr. 14)

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