Mjassischtschew WM-T

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Mjassischtschew WM-T „Atlant“
VM-T Atlant at MAKS 2005.jpg
Eine Mjassischtschew WM-T mit Transportbehälter im Jahr 2005
Typ: Transportflugzeug
Entwurfsland: Sowjetunion 1923Sowjetunion Sowjetunion
Hersteller: OKB Mjassischtschew
Erstflug: 29. April 1981
Indienststellung: 1983
Stückzahl: 3 (2 flugfähige Exemplare)

Die Mjassischtschew WM-T Atlant (russ. Мясищев ВМ-Т Атлант) war ein sowjetisches Transportflugzeug, das vom OKB Mjassischtschew für das Buran- und Energija-Raumfahrtprogramm entwickelt wurde. Die WM-T basiert auf dem Bomber Mjassischtschew M-4/3M.

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1 Geschichte und Konstruktion

Nachdem eine Modifikation der Antonow An-22 für den Transport von Raketen und anderen großen Raumfahrzeugen zum Kosmodrom Baikonur in Erwägung gezogen worden war, wurde Mjassischtschew gebeten, dieses Transportproblem zu lösen. Beim Entwurf des 3M-T (Transporter) genannten Flugzeugs vom Sommer 1978 wurde das konventionelle Leitwerk der M-4 durch ein weit spannendes Höhenleitwerk mit V-Stellung ersetzt, das große, rechteckige Endplatten erhielt, um Nutzlasten bis zum doppelten Durchmesser des Flugzeugrumpfs mitführen zu können. Die Fracht wurde in einem großen, auf dem Flugzeug platzierten und aerodynamisch optimierten Behälter transportiert. Zusätzlich erhielt das Flugzeug ein neues Steuerungssystem, um das zusätzliche Gewicht zu kompensieren.

Für die Mjassischtschew 3M-T wurden drei M-4 aus dem aktiven Bestand der sowjetischen Fernfliegerkräfte verwendet. Das erste Exemplar diente als statische Bruchzelle, die anderen beiden wurden zu den flugfähigen Exemplaren СССР-01402 und СССР-01502 umgebaut, die dazu dienten, die Zentralstufe der Trägerrakete Energija vom Entwicklungsbetrieb zum Startplatz Baikonur zu befördern. Die Atlant (RA-01402) wurde mit einer Luftbetankungssonde ausgerüstet, um eine Zwischenlandung zum Auftanken während des Frachttransportes zu vermeiden.

Das nach Wladimir Mjassischtschews Tod am 14. Oktober 1978 ihm zu Ehren WM-T und nach dem griechischen Gott Atlant genannte Transportflugzeug flog erstmals am 29. April 1981 und begann die Flugerprobung mit sich steigernden Beladungen am 6. Januar 1982.[1][2]

Beim Buran-Programm wurden zwei Funktionsmodelle sowie die ersten zwei Orbiter mit der „Atlant“ nach Baikonur transportiert. Die Orbiter waren noch nicht fertiggestellt, Hitzeschutzkacheln, Seitenleitwerk, Triebwerke, Fahrwerk etc. waren nicht montiert, da sonst das Gewicht für den Transport mit der WM-T zu hoch gewesen wäre. Weitere Transporte der Orbiter waren nicht vorgesehen, da mit der Fertigstellung der Antonow An-225 Mrija ein Flugzeug zur Verfügung stand, das vollständig ausgerüstete Raumfähren transportieren konnte. Ab 1989 übernahm die An-225 die Aufgaben der „Atlant“, wobei die aerodynamische Heckabdeckung der Orbiter wegfallen konnte. Ideen, die WM-T als fliegende Startplattformen für kleine Raumgleiter zu nutzen, wurden nicht verwirklicht.

2 Technische Daten

Die M-4 diente als Basis der WM-T
Kenngröße Daten[3]
Besatzung 5
Länge 51,2 m
Spannweite 53,6 m
Höhe 10,6 m
Flügelfläche
Flügelstreckung
Nutzlast 50.000 kg
Leermasse 75.740 kg
max. Startmasse 192.000 kg
Höchstgeschwindigkeit 500 km/h
Reiseflughöhe 8000–9000 m
Reichweite 1500 km
Triebwerke 4 × RKBM / Koliesow WD-7MD-Turbojets, jeweils 105,45 kN
Schub-Gewicht-Verhältnis 0,224 (bei MTOW)

3 Verbleib

Zwei Flugzeuge wurden gebaut. Die „Atlant“ (RF-01502) im Besitz von ZAGI und LII befindet sich auf dem Flugplatz Schukowski, die andere (RA-01402) auf der Luftwaffenbasis Djagilewo in Rjasan.

4 Siehe auch

5 Literatur

6 Weblinks

 Commons: Myasishchev VM-T Atlant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

7 Vergleich zu Wikipedia



8 Einzelnachweise

  1. Bill Gunston, Yefim Gordon: The extinct Bison – Part 3. In: AIR International Dezember 1995, S. 347
  2. Geschichte und Details der VM-T Atlant
  3. Jane’s, Rendall 1996, S. 189.

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