Martin Brinkmann AG

Die Martin Brinkmann AG ist ein traditionsreiches Bremer Unternehmen. Mit rund 6000 Beschäftigten war es in den 1930er Jahren einer der größten Tabakverarbeiter Europas. Vorläufer der Firma waren eine Tabakfabrik in Burgdamm bei Bremen und eine Tabakhandlung in der Bremer Altstadt, die beide 1813 gegründet worden waren. Ab 1837 hieß die Firma Wilkens & Johannes, 1878 kaufte August Martin Brinkmann das Unternehmen. Darauf geht der heutige Name zurück. 1910 wurde der Standort in Burgdamm aufgegeben und eine neue Fabrik in Woltmershausen errichtet. 1929 erfolgte die Gründung der Aktiengesellschaft, 1931 begann die Zigarettenproduktion. 1933 wurden die Arbeiterinnen durch Männer ersetzt, wobei zugleich die Gründung von Familien gefördert wurde.^[1] 1937 zog die Verwaltung nach Berlin. Ab 1940 und 1949 entstand ein weitläufiges Fabrikgelände im Bremer Stadtteil Woltmershausen, der heute zum Ortsamtsbereich Neustadt-Woltmershausen gehört. 1957 wurde ein Teil der Produktion nach Berlin verlegt.^[2]

1966 übernahm der internationale Rupert-Konzern zunächst eine Minderheitsbeteiligung und 1972 das restliche Aktienkapital. 1984 wurden weitere Teile des Unternehmens mit staatlicher Förderung von Woltmershausen nach Berlin verlegt. Die Zahl der Mitarbeiter in der Produktion sank durch Automatisierung von 1000 auf nur noch 100^[3] und wurde in ein Gewerbegebiet im östlichen Teil der Stadt Bremen verlegt, wo sich die Bundesautobahnen A 1 und A 27 kreuzen.^[4] Ab 1992 gehörte Brinkmann zur Gruppe Rothmans International und 2008 zu British American Tobacco (BAT). Heutzutage stellt das Unternehmen Filterhülsen für Zigaretten her und beschäftigt 75 Mitarbeiter.

Die Gebäude auf dem 15 Hektar großen, ehemaligen Produktionsgelände in Woltmershausen wurden zum Teil unter Denkmalschutz gestellt.^[5]