Mailingliste

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Eine Mailingliste (engl. mailing list) bietet einer geschlossenen Gruppe von Menschen die Möglichkeit zum Nachrichtenaustausch in Briefform, also eine Vernetzung mit elektronischen Mitteln. Dieser Nachrichtenaustausch ist innerhalb der Gruppe öffentlich. Besonders häufig sind Mailinglisten im Internet, wo sie mittels E-Mail realisiert werden. Mailinglisten sind historisch die Urform von Newsgroups und Internetforen, für bestimmte Zwecke aber auch heute noch das Mittel der Wahl.

Mailinglisten werden zur multidirektionalen Kommunikation zwischen eher gleichberechtigten Teilnehmern eingesetzt. Der Unterschied zu Newslettern und Rundschreiben besteht darin, dass letztere eher einen unidirektionalen Verteiler von Nachrichten einer einzelnen Quelle darstellen. Graduelle Abweichungen von diesen Grundsätzen existieren, so dass die Grenzen fließend sind.

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1 Mailingliste per E-Mail

Um allen Mitgliedern einer Mailingliste eine Nachricht zukommen zu lassen, muss dafür Sorge getragen werden, dass eine E-Mail an alle Adressaten weitergeleitet wird. Natürlich muss kein Mitglied Adressen anderer Mitglieder kennen, um sie in das Empfängerfeld zu schreiben. Mailinglisten sind ein Internetstandard, deren automatisierte Verwendung beispielsweise im RFC 821 von 1982 definiert ist. Spezielle Mail-Verteiler sind nicht erforderlich. Jedes Mitglied muss nur die Adresse der Mailingliste kennen. Mail Transfer Agents werden durch den Befehl EXPN veranlasst, Adressen ihnen bekannter Mailinglisten in die Mitgliederadressen umzusetzen. Die Mailingliste ist eine Liste von E-Mail-Adressen, die selbst eine E-Mail-Adresse hat. Jede E-Mail eines Mitglieds an die Adresse der Mailingliste verteilt der Mail Transfer Agent an alle anderen Mitglieder. Dies kann sofort nach dem Senden, nach Freigabe durch einen Moderator oder als regelmäßige, z. B. tägliche, Zusammenstellung (Digest) geschehen.

1.1 Vergleich mit Foren und Usenet-News

Mailinglisten sind vergleichbar mit Foren oder dem Usenet. Der Vorteil gegenüber einem Webforum ist, dass die Beiträge offline gelesen und geschrieben werden können. Ein Vorteil gegenüber dem Usenet ist, dass ein Listenserver (das Programm, das die Nachrichten weiterverteilt) viel einfacher einzurichten ist als eine Newsgroup im Usenet. Die meisten Internetnutzer besitzen als Teil ihres Webbrowsers ein Programm zum Lesen von News, kennen diese Möglichkeit aber nicht und können das auch nicht bedienen. Zusätzlich müssten sie über einen Usenet-Zugang verfügen oder einen gegen Gebühr abonnieren.

1.2 An- und Abmelden

In der Regel muss sich ein Benutzer bei einer Mailingliste anmelden, um die dort verbreiteten Nachrichten zu erhalten oder um selbst Nachrichten an die Teilnehmer der Liste schicken zu dürfen. Für die Anmeldung selbst (engl. subscribe) werden sehr unterschiedliche Verfahren eingesetzt – von einem Eintrag per Hand nach formloser Beantragung bis hin zu voll automatisierten Verfahren mit Confirmed Opt-in. Ob sich ein Benutzer überhaupt anmelden darf, wird vom Administrator der Liste durch Konfiguration des Servers bestimmt.

Wie beim Anmelden gibt es auch beim Abmelden (engl. unsubscribe) eine Vielzahl an Verfahren. Häufig bekommt der Abonnent einer Mailingliste bei der Anmeldung automatisch eine Nachricht, in der beschrieben wird, wie er sich abmelden kann. Einige Listen schreiben diesen Hinweis auch automatisch in den Header der E-Mail oder unter jeden Beitrag, der über die Liste verteilt wird. In den meisten Fällen muss der Abonnent eine E-Mail mit einem Abmelde-Kommando an eine spezielle Adresse schicken, in einigen Fällen kann er sich auch über eine Webschnittstelle abmelden. Keinesfalls sollte ein Abonnent E-Mails mit der Bitte um Abmeldung an die Liste selbst schreiben, da dadurch die anderen Abonnenten unnötig belästigt werden. Leider existieren auch Listen, aus denen der Abonnent seine Adresse nicht oder nur sehr schwer wieder entfernen lassen kann.

1.3 Lese- und Schreibrechte

Ob ein angemeldeter Benutzer lesen, schreiben oder beides darf, wird vom Administrator der Liste durch Konfiguration des Servers bestimmt. So finden sich z. B. Listen, die jeder lesen darf (über ein Web-Interface), in die aber nur angemeldete Benutzer auch schreiben dürfen. Manche Mailinglisten werden von einem Moderator betreut, der alle oder von bestimmten Teilnehmern eintreffende Mails begutachtet, bevor er die Weiterleitung freigibt.

1.4 Missbrauch und Schutzmaßnahmen

Mailinglisten werden teilweise missbraucht, indem böswillige Dritte die E-Mail-Adresse eines Empfängers – ohne das Einverständnis des Empfängers – in verschiedene Listen eintragen, so dass dieser fortan regelmäßig unerwünschte E-Mails von dieser Liste erhält (sogenanntes List-Linking).

Das Problem kann vom Betreiber der Liste einfach vermieden werden, indem er ein Confirmed-Opt-in-Verfahren zur Anmeldung vorschreibt. Der Empfänger erhält nur eine Mail pro Liste, auf die er reagieren müsste, um zukünftig im Verteiler der Liste eingetragen zu sein, was er einfach unterlassen kann. Unfreiwillig eingetragene Empfänger brauchen sich also nicht abzumelden.

Deutlich aufwändiger für den Empfänger ist es, wenn der Listenbetreiber auf ein Opt-in verzichtet. In diesem Fall muss sich der Empfänger selbst aus allen Listen austragen bzw. von den Administratoren der Liste austragen lassen, was bei einigen unseriösen Betreibern nicht oder nur mit sehr großem Aufwand möglich ist. In beiden Fällen stellt dies eine ungemein lästige und vor allem zeitaufwändige Angelegenheit dar – zumal die Gefahr besteht, dass die Adresse des unfreiwilligen Empfängers erneut in diesen oder andere Mail-Verteiler eingetragen wird. Im Extremfall kann auf diesem Weg eine E-Mail-Adresse aufgrund des unerwünscht hohen Mailaufkommens weitgehend unbrauchbar werden.

Mailinglisten können auch von ordnungsgemäß angemeldeten Teilnehmern missbraucht werden, indem sie E-Mails mit rein werbendem Charakter (UCE), gegen die Netiquette verstoßendem oder themenfremdem Inhalt senden. Der Administrator kann solche Absender ermahnen und im Wiederholungsfall ausschließen oder ihren Status zunächst – sofern die Mailingsoftware diese Möglichkeit bietet – einzeln auf „moderiert“ schalten, also ihre E-Mails vor der Weiterleitung prüfen. Manche Listen erlauben nur Umschaltung aller Teilnehmer auf diesen Modus. Das verursacht aber Arbeits- und Zeitaufwand für den Administrator, Verzögerungen bei der Zustellung (die dann meist „paketweise“ erfolgt und die Lebendigkeit von Diskussionen beeinträchtigt), und nicht zuletzt kann bei den Teilnehmern der Eindruck von Zensur entstehen.

1.5 Programme

Häufig genutzte Mailinglistenprogramme sind Listserv, Lyris ListManager, Majordomo, GNU Mailman, ezmlm/idx, Sympa und ecartis.

2 Verschlüsselte Mailinglisten

Mittlerweile existieren einige Ansätze zur Verschlüsselung von Mailinglisten.[1] Diese werden bisher jedoch nur von wenigen Mailinglistenanbietern unterstützt.

3 Weblinks

4 Einzelnachweise

  1. Software-Überblick zur Verschlüsselung von Mailinglisten

5 Quellenangabe


Der vorhergehende Text basiert überwiegend auf dem Artikel „Mailingliste“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 19. Sept 2011 (Permanentlink) und steht unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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