Kulturmoderation

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Kulturmoderation bezeichnet eine kooperations- und dienstleistungsorientierte Kulturförderung. Dabei liegt das Kulturmanagement in der Verantwortung einzelner oder mehrerer Kulturbetriebe, die jedoch durch eine fördernde Instanz (meist staatlich, gemeinnützig, aber auch privat) mit eigener Zielstellung ergänzt werden.

Der Begriff wurde von kulturwissenschaftlicher Seite aus Ende des 20. Jahrhunderts für selbstgesteuerte kulturelle Lernprozesse in Netzwerken eingeführt. Er zielt unter Einbeziehung andragogischer und pädagogischer Erkenntnisse auf eine Reform der klassischen Kulturverwaltung. Vorrang vor einem durchaus vorhandenen betriebswirtschaftlichen Nutzen hat die inhaltliche Dimension. Denn der Bedarf nach mehr und differenzierteren Kulturangeboten erfordert auch eine fachliche Qualifizierung der Kulturverwaltung. In vielen Kommunalverwaltungen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich die bisherigen Kulturverwaltungsämter zu Kulturfachämtern entwickeln müssen, damit sie eine konzeptionelle Fundierung der kommunalen Kulturarbeit gewährleisten und die Rolle eines fachlich kompetenten Kooperationspartners im Geflecht der unterschiedlichen Kulturinteressen übernehmen können.

Unter dem Leitbegriff der Kulturmoderation verabschieden sich mehr und mehr Kulturverwaltungen von der Behördenmentalität und verstehen sich als Katalysator beziehungsweise „Transferstellen für Ideen, Initiativen, Projekte, Förderungsmodelle, Zusammenarbeit und Vernetzung“. Im Gegensatz zur Kulturversorgung steht der Begriff Kulturmoderation für ein neues Selbstverständnis. Diese fließt „in die Schaffung von institutionalisierten, partnerschaftlichen Kooperationsformen zwischen städtischer Kulturverwaltung und freien bzw. kommerziellen Kulturträgern bei der Planung und Durchführung von Programmangeboten und Projekten ein.“ [1]

Kulturmoderation wird seitdem zunehmend als zentrale Funktion vor allem von kommunalen Dienstleistern verwendet. Oftmals wird dabei jedoch der andragogische Qualifizierungsbedarf der Kulturämter unterschätzt, so dass mangels geeigneten Personals nicht jede Kulturmoderation dem kulturwissenschaftlichen Anspruch gerecht, sondern als Sparmaßnahme im Zusammenhang mit betriebswirtschaftlichem Outsourcing missverstanden wird. Allgemein wird aber das mit der Kulturmoderation verbundene Selbstverständnis als Potential zur Schaffung von mehr Innovation und Vielfalt erkannt.

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1 Literatur

  •  Eckart Pankoke: Kulturmoderation, Kulturmediation: Netzwerke und Lernprozesse kultureller Selbststeuerung. In: Kulturwissenschaftliches Institut der Universität Leipzig (Hrsg.): Kulturwissenschaftliche Studien. Leipzig 1998.
  •  Doris Gau, Kurt Eichler, Franz Kröger, Norbert Sievers (Hrsg.): Kulturpolitik und Kulturförderung im Land Nordrhein-Westfalen. Studie des Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.. Bonn 1999.

2 Einzelnachweise

3 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: 79.237.53.160 angelegt am 31.01.2011 um 14:38,
Alle Autoren: NonScolae, NessaTelemmaite, 79.237.53.160, 134.2.60.198


4 Andere Lexika

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