Kraftwerk Datteln

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Das Kraftwerk Datteln ist ein deutsches Steinkohlekraftwerk. Es liegt bei Datteln am Dortmund-Ems-Kanal. Der Betreiber des Kraftwerks ist die Uniper Kraftwerke GmbH. Drei Blöcke aus den 1960er Jahren sind seit 2014 stillgelegt; ein ab 2007 gebauter vierter 1100-Megawatt-Block ist am 30. Mai 2020 in Betrieb gegangen.[1] Verschiedene Klagen verzögerten das Projekt um einige Jahre.

Der neue Kraftwerksblock ist effizienter, profitabler und wird somit stärker ausgelastet sein als ältere Kraftwerksblöcke. Um die zusätzlichen Emissionen am Ort auszugleichen, will die deutsche Bundesregierung weitere Braunkohlekraftwerke abschalten lassen.[2] Von 1100 Megawatt Leistung aus Datteln sind 413 Megawatt als Bahnstrom vorgesehen. Die Deutsche Bahn AG hat Verträge mit langfristiger Bindung an den Dattelner Kohlestrom abgeschlossen.

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1 Technische Daten

Der Kraftwerksblock 4 hat eine elektrische Leistung von 1100 MW (brutto) und 1052 MW (netto)[3] bei 2.600 MW Feuerungswärmeleistung, also einen Nettowirkungsgrad von 42 %.[4] Datteln 4 ist damit das leistungsfähigste Steinkohlekraftwerk Europas mit nur einem Kraftwerksblock.[5] Der Kühlturm, der über eine Rauchgaswäsche auch die Abgase des Kraftwerks ableitet, soll mit einer Höhe von ca. 180 m[6] einer der weltweit höchsten Naturzugkühltürme sein.

2 Geschichte

Das ursprüngliche Kraftwerk, welches über zwei je 165 Meter hohe Kamine verfügt, hatte eine Nettoleistung von 303 MW elektrisch, verteilt auf die drei Kraftwerksblöcke 1 bis 3, die 1964, 1965 und 1969 in Betrieb genommen wurden.[7] Es diente zur Erzeugung von einphasigem Bahnstrom sowie Fernwärme. 20 Prozent des deutschen Bahnstromes wurden vom Kraftwerk Datteln erzeugt. 45 Prozent aller Haushalte in Datteln wurden durch das Kraftwerk mit Fernwärme versorgt.

Zum 31. Dezember 2012 lief die Betriebsgenehmigung des alten Kraftwerks aus. Bereits Ende 2006 hatte E.ON (heute Uniper) den Genehmigungsbehörden die Stilllegung der Blöcke 1 bis 3 sowie der Hilfskessel 6 und 7 angezeigt. Aufgrund der Mitteilung durch E.ON hatte die Überwachungsbehörde nach dem 31. Dezember 2006 zunächst kein Verfahren zur Überprüfung und Anpassung der Kraftwerks-Altblöcke an die aktuelle 13. BImSchV eingeleitet.

Wegen der Streitigkeiten um den Neubau des Blocks 4 reagierte E.ON und erneuerte die Filteranlagen in den Blöcken 1 bis 3. Dadurch wurden seit dem 1. Januar 2011 die aktuell gültigen Grenzwerte wieder eingehalten. Ein Antrag auf einen Weiterbetrieb der drei alten Blöcke wurde gestellt. Im November 2012 teilte das Umweltministerium mit, dass die drei Blöcke bis zur Inbetriebnahme einer Umrichterstation im Februar 2014, die Strom aus dem öffentlichen Netz in Bahnstrom umwandeln kann, per befristeter Sondergenehmigung weiter betrieben werden dürfen. Zuvor hatte die Bahn vor Strommangel und Zugausfällen im Winter gewarnt.[8]

3 Vergleich zu Wikipedia




4 Einzelnachweise

  1. FAZ vom 12. November 2019: Deutschland bekommt ein neues Kohlekraftwerk
  2. Ausgleich für Datteln IV geplant, taz vom 20. Januar 2020
  3. Datteln 4 – effizient, flexibel, verlässlich. In: Webseite von E.ON SE. Archiviert vom Original am 2016-03-11. Abgerufen am 16. März 2016.
  4. Steinkohlekraftwerk Datteln (e.on). In: Webseite des BUND. Abgerufen am 25. Juni 2014.
  5. Fakten zum geplanten Steinkohlekraftwerk in Datteln (Archivversion vom 27. Oktober 2010). Webseite von E.ON Kraftwerke. Abgerufen am 25. Juni 2014.
  6. Archivierte Kopie (Archivversion vom 26. September 2010)
  7. Kraftwerk Datteln. In: Broschüre des Betreibers. Archiviert vom Original am 2009-12-29. Abgerufen am 6. Januar 2013. (PDF)
  8. Galgenfrist für altes Kraftwerk. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 2012-11-02. Abgerufen am 2. November 2012.

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