Kastilien
Kastilien ist die naturräumliche und historische, den Rest des Landes beherrschende Zentrallandschaft Spaniens. _________________________________________________________________________________________________________________________________
Das Kastilische Scheidegebirge trennt sie in Altkastilien (Castilla la Vieja) und Neukastilien (Castilla la Nueva). Die Höhenlage der Kastilien beherrschenden Meseta verleiht dem Klima der Region einen ausgesprochen kontinentalen Charakter mit heißen Sommern und strengen Wintern. Mit seiner Weite und Öde, seiner herben und kahlen Natur entspricht die eintönig graue, ja farblose Landschaft nicht gängigen Schönheitsidealen. Die Schönheit der Region liegt in seinen Farben, der in Rot und Gold brennenden Landschaft. Kastilien ist Spaniens Kornkammer. Die fruchtbaren Teile der Meseta sind mit großen, weiten Getreidefeldern bedeckte Kultursteppen. Man meidet, außer bei der Arbeit auf dem Felde, die sonnenverbrannte Natur und schließt sich in die wenigen Städte und stadtähnlichen Siedlungen ein. Große Teile Kastiliens sind deshalb fast menschenleer. Die Landschaft hat auch den kastilischen Menschentypus geprägt: Konservativ und Neuerungen gegenüber skeptisch, aber freimütig, gastfreundlich und treu. Als Kernlandschaft Spaniens hat Kastilien im Laufe der Geschichte alles angehäuft, was im Rest des Landes geschaffen wurde. Im Mittelpunkt Kastilien liegt die spanische Hauptstadt Madrid, das Zentrum von Verwaltung, Verkehr, universitärem Leben sowie Handel und Bankenwesen. Die industrielle Produktion ist dagegen eher schwach. Hier leisten andere Städte und Regionen, wie z.B. Barcelona mehr. Die alte Hauptstad Kastilens war die westgotische Königsstadt Toledo. Weitere wichtige Städte Kastilliens sind Valladolid, der verkehrswichtige Mittelpunkt Altkastiliens, die Universitätsstadt Salamanca, die Königsstadt León sowie die domgeschmückte Erzbischofsstadt Burgos. Außerhalb der wenigen großen Städte bestimmt noch immer der mittelalterliche Charakter der Siedlungen mit ihren düsteren Gürteln der Mauern, ihren Toren und Türmen das Bild. Esel- und Ziegenherden ziehen durch holprig-enge Gassen und kontrastieren mit prunkhaften Kirchen und Klöstern. _________________________________________________________________________________________________________________________________
Literatur: Franz Litschauers Spanische Kulturgeschichte, Band I (Urzeit bis Kolumbus), Bernina Verlagsgesellschaft, Wien/Leipzig, 1939, Seite 29-34
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