Johann Gundel
Johann Gundel (* 1844 in Ansbach in Bayern; † 1915 in Budapest) ist Vater des berühmten ungarischen Kochs Karl Gundel (1883 – 1956) und gilt als Gründervater der Gundeldynastie. Sein Beitrag für die ungarische Küche besteht in deren Verfeinerung und geschmacklichen Anpassung an die bürgerliche Wiener Küche jener Zeit.
Die Familiengeschichte der Gundels lässt sich bis ins Jahr 1690 nachweisen. Damals lebte die Familie in Geslau bzw. in Ansbach in Bayern.
Aus familiären Gründen verließ Gundel 1857 mit 13 Jahren sein Elternhaus im bayrischen Ansbach. Sein Ziel war ein entfernter Verwandter in Pest (Budapest), von dem er nur wusste, dass er dort ein Gasthaus führt. Auf seinem Weg nach Budapest freundete er sich mit Eduard Sacher an (1843–1892), der zu jener Zeit im Wiener Delikatessengeschäft seines Vaters Franz Sacher, Koch und Erfinder der Sacher-Torte, lernte. Er sorgte dafür, dass Johann ebenfalls eine Ausbildung dort beginnen konnte. Nach dieser Wiener Zeit reiste er nach Pest weiter. Hier arbeitete er in der einfachen Gaststätte seiner Verwandten mit und besuchte zur gleichen Zeit eine Kellnerschule. Durch seine Leistung fand er bald Anstellungen in besseren Restaurants. Er heiratete und kaufte seine erste Gaststätte. Bald danach nahm er das Hotel István Főherczeg in Pacht, das damals als das eleganteste Hotel der Stadt galt. Dieses führte er erfolgreich bis zu seinem Tod 1915.
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