Hirtentäschel
Hirtentäschel Capsella bursa-pastoris (L.) Medic. | ||||
Reich | Pflanzen | Plantae | ||
Stamm | Blütenpflanzen | Magnoliophyta | ||
Klasse | Bedecktsamer | Magnoliopsida | ||
Ordnung | Kohlartige Gewächse | Caparales | ||
Familie | Kreuzblütengewächse | Brassicaceae | ||
Gattung | Hirtentäschel | Capsella | ||
Art | Gewöhnliches Hirtentäschel | C. bursa-pastoris (Thlapsi) | ||
Autor(en) | (L.) Medic. | |||
Jahr | 1753 |
Das Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris (L.) MEDIK.) ist ein früh blühender, weltweit verbreiteter Vertreter aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Inhaltsverzeichnis
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1 Beschreibung
Die ein- oder zweijährige, etwa 10 bis 40 cm groß werdende Pflanze entspringt einer grundständigen Blattrosette, die von schrotsägeförmig fiederspaltigen Blättern gebildet wird. Der oftmals mit Seitentrieben versehene beblätterte Stängel endet nach dem Aufblühen zunächst in einer kleinen Dolde mit weißen Blüten, aus der sich später eine langgestreckte lockere Blütentraube entwickelt.
Nach der Befruchtung bilden sich die charakteristischen, dreieckig verkehrt-herzförmigen Schötchen des Hirtentäschels an den Enden der Blütenstiele aus.
Das Kraut blüht von März bis Oktober.
2 Vorkommen
Die Pflanze ist ein Kulturfolger und häufig an und auf Wegen, auf Schuttplätzen und Brachen, an Wald- und Wegrändern zu finden. Es ist fast weltweit verbreitet (Kosmopolit) und fehlt nur auf Polynesien.
3 Ähnliche Arten
- Capsella bursa pastoris var. spetala: Bei dieser Varietät sind auch die Blütenblätter in Staubgefäße umgewandelt.[2]
- Kleines Täschelkraut (Capsella procumbens): Seltenes Vorkommen an Salinen in Mitteldeutschland (Staßfurt, Magdeburg, Frankenhausen, Artern, Auleben). Mit fadenförmigen Staubgefäßen und verkehrt-eiförmigen oder elliptischen Schötchen.[2].[3]
- Capsella rubella: Rötliche Blütenblätter, meist kaum länger als die meist rötlich angelaufenen Kelchblätter[3]
4 Andere Namen
- syn.: Thlaspi bursa pastoris, Capsella bursa pastoris
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5 Verwendung
Verwendung finden in der Naturheilkunde die oberirdischen Pflanzenteile, die vom Erscheinen des Krautes im Frühjahr an bis in den Herbst hinein gesammelt werden können. Das Kraut wurde als Wehen anregendes Mittel zur Unterstützung des Geburtsvorganges eingesetzt. Darüber hinaus ist es aufgrund seiner Wirkung auch als Mittel zur Anregung der Darmtätigkeit und aufgrund seiner Gefäß verengenden Wirkung zur Anregung der Herztätigkeit, als kreislaufverbesserndes Mittel und zur Stillung von Blutungen (zu starke Menstruation, Nasenbluten usw.) einsetzbar. Nicht angezeigt ist die Anwendung des Hirtentäschels bei Menschen, die unter krampfartigen Verdauungsbeschwerden leiden.
Hirtentäschel-Tee nach Kneipp: 4 Gramm = 4 TL des getrockneten oder etwa 20 g des frischen Krautes 500 ml kochendes Wasser 10 Minuten ziehen lassen.
Als Stoffwechsel stärkendes Mittel früh und abends je 1 Tasse, ebenso bei zu starker Menstruation etwa 8 Tage vor Eintritt der nächsten Periode. Bei bestehenden Blutungen am besten eisgekühlt, halbstündlich eßlöffelweise. Auch der frisch gepreßte Pflanzensaft kann bis zu 30g täglich eingenommen werden.[4]
Anwendung: 1 Handsträußchen des frischen Krautes mit 500 ml Wein aufkochen, abseihen. Oder 2-3 Messerspitzen des getrockneten und pulverisierten Krautes in den Wein geben.
Gegen Leibschmerzen, ruhrartige Anfälle und bei zu starker Menstruation täglich ein Gläschen. Die gleiche Wirkung hat die tägliche Einnahme von 2-3 EL des frisch gepreßten Saftes. Auch bei Wechselfieber (Malaria) wurde der Tee von Hirtentäschelkraut eingesetzt. Der Harnabgang wird durch die tägliche Einnahme von 2-3 Tassen des Tees befördert:
Hirtentäschel-Tee: 1 Handvoll des blühenden und fruchttragenden Krautes mit 1 l kochendem Wasser aufbrühen, abseihen und noch warm oder abgekühlt einnehmen oder äußerlich anwenden
Der Tee oder der mit etwas Wasser verdünnte frische Preßsaft können äußerlich zur Blutstillung eingesetzt werden, indem man ihn für Waschungen verwendet oder durch die Nase aufzieht. Wundheilende Wirkung hat auch das Bestäuben von Wunden mit dem getrockneten und pulverisierten Kraut oder eine Wundsalbe aus Hirtentäschel:
Hirtentäschel-Salbe: 1 Teil frischer Preßsaft aus Hirtentäschelkraut; 2 Teile Vaseline (Apotheke) oder einem anderen geeigneten Fett als Salbengrundlage; Unter Rühren bei mäßiger Erwärmung (Wasserbad) die Substanzenvermischen, unter Umrühren erkalten lassen.
Hirtentäschel-Tinktur: 1 Teil frischer Preßsaft vom Hirtentäschel; 1 Teil Weingeist oder Kornbranntwein; Bei gelinder Wärme von 30 °C (Wasserbad) Bestandteile vermengen, in eine dicht schließende Glasflasche abfüllen.
Eiternde Ohren können durch Einträufeln des Preßsaftes behandelt werden.[5]
6 Weblinks
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7 Einzelnachweise
- ↑ http://runeberg.org/nordflor/
- ↑ 2,0 2,1 K. Kraepelin: Exkursionsflora 10.Aufl. 1927 S.254
- ↑ 3,0 3,1 Schmeil-Fitschen: Flora von Deutschland 54.-56.Aufl. 1945 S.249
- ↑ Eckstein-Flamm: Die Kneipp-Kräuterkur, 1933, S.84f.
- ↑ E.M.Zimmerer: Kräutersegen, 1896
8 Andere Lexika
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