Helmut Kentler

Helmut Kentler (* 2. Juli 1928 in Köln; † 9. Juli 2008 in Hannover) war ein deutscher Psychologe und Professor für Sozialpädagogik an der Universität Hannover. Nach seinem Tod wurden sexualpädagogische Positionen in seinen Schriften als Verharmlosung von Pädosexualität angesehen und kritisiert.

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1 Rezeption

Dass er Jugendliche bei Pädophilen unterbrachte, die er persönlich kannte, hielt Kentler keineswegs geheim, er berichtete darüber, nach der Verjährung dieser Straftaten, in seinem Buch Leihväter von 1989. Nachdem 1993 die Emma (Zeitschrift) darüber berichtet hatte, wurde er in Hannover 1993 bei einer Veranstaltung von feministischen Aktivisten niedergebrüllt und erhielt einen Faustschlag ins Gesicht von einem Zuhörer.^[1] Jan Feddersen würdigte Kentler in einem Nachruf der tageszeitung vom 12. Juli 2008 als „verdienstvollen Streiter für eine erlaubende Sexualmoral“.^[2]

2 Schriften (Auswahl)

Jugendarbeit in der Industriewelt. Bericht von einem Experiment. 2. Auflage. Juventa Verlag, München 1962.
Für eine Revision der Sexualpädagogik. Juventa-Verlag, München 1967.
Jugendarbeit mit emanzipierter Jugend. In: Deutsche Jugend, 1969, Heft 5.
Sexualerziehung. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981 (1. Auflage 1970).
Texte zur Sozio-Sexualität. Leske, Opladen 1973.
Eltern lernen Sexualerziehung. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1995 (1. Auflage 1975).
Taschenlexikon Sexualität. Schwann, Düsseldorf 1982.
Die Menschlichkeit der Sexualität. Kaiser, München 1983.
Leihväter. Kinder brauchen Väter. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989.
Täterinnen und Täter beim sexuellen Missbrauch von Jungen. In: Katharina Rutschky, Reinhardt Wolff (Hrsg.): Handbuch sexueller Mißbrauch. Klein, Hamburg 1999.