Großer Brand von Rom

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Der Große Brand Roms war der größte aller Stadtbrände von Rom in antiker Zeit. Er ereignete sich vom 19. bis 26. Juli 64 zur Regierungszeit des Kaisers Nero. Nach einer Angabe von Tacitus[1] wurden von den 14 Stadtbezirken Roms drei völlig zerstört, in sieben Bezirken standen von den Gebäuden nur noch wenige halbverbrannte Trümmer und nur vier Bezirke seien unversehrt geblieben.

Es war Hochsommer und es herrschte starker Wind, ein Funke genügte, um ein Feuer zu entfachen, das sich in den engen Gassen und den Holzhäusern sehr schnell ausbreiten konnte. Das Feuer entstand laut Tacitus in den Buden am Circus Maximus, wo brennbare Ware gelagert und verkauft wurde.[2] Anderen Darstellungen zufolge[3] brach Feuer in verschiedenen Stadtvierteln aus. Es breitete sich mit dem Wind mit hoher Geschwindigkeit in nordwestlicher Richtung aus.

Der kaiserliche Palast, der kurz zuvor nach Neros Wünschen umgestaltet worden war, ist bei dem Brand zerstört worden und mit ihm die dort befindliche einzigartige Sammlung griechischer und römischer Kunstschätze, auf die Nero besonders großen Wert legte. Dies widerspricht der oft verbreiteten Behauptung, Nero selbst habe diesen Brand gelegt oder in Auftrag gegeben. Des Weiteren setzte Nero alle verfügbaren Kräfte zur Brandbekämpfung ein und schaffte umgehend Lebensmittel aus Ostia herbei. Er senkte sogar den Preis für das Getreide. Als die Stadt wieder aufgebaut wurde, traf man Vorkehrungen, die ein weiteres Feuer dieses Ausmaßes verhindern sollten[4]

Der Historiker Jürgen Malitz geht davon aus,[5] dass Nero durch kundige Berater, vielleicht seinen Prätorianerpräfekten Tigellinus, auf die Idee gebracht wurde, der als jüdische Splittergruppe betrachteten christlichen Gemeinde Roms die Schuld am Brand der Weltstadt zu geben.[6] Der Prokurator Gessius Florus ließ im April/Mai 66 den Tempelschatz von Jerusalem plündern. Werner Eck vermutet, dass das Geld ein Beitrag Judäas zum Wiederaufbau Roms nach dem Brand sein sollte.[7] In der Folge spitzten sich die Auseinandersetzungen zwischen Rom und Jerusalem zu. Im Jahr 70 wurde die Stadt Jerusalem von den Römern unter Kaiser Titus erobert und zerstört.

1 Literatur

2 Vergleich zu Wikipedia




3 Einzelnachweise

  1. Tacitus, Annalen 15, 40
  2. Tacitus, Annalen 15, 38
  3. siehe Cassius Dio 62, 16, 2f.
  4. vgl. Tacitus, Annalen 15, 43
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Neronische_Christenverfolgung
  6. Jürgen Malitz, Nero, S. 72.
  7. Werner Eck: Herrschaft, Widerstand, Kooperation: Rom und das Judentum in Judaea / Palaestina vor dem 4. Jh. n. Chr. Frankfurt/Main u. a. 2016, S. 38. Werner Eck: Die römischen Repräsentanten in Judäa: Provokateure oder Vertreter der römischen Macht? In: Judäa – Syria Palästina: Die Auseinandersetzung einer Provinz mit römischer Politik und Kultur, Tübingen 2014, S. 181.

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