Goldringe der Bronzezeit aus Portugal

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Die Goldringe der Bronzezeit aus Portugal wurden im 19. Jahrhundert gefunden. Drei herausragende Stücke unter den verzierten Goldringen gingen verloren oder befinden sich heute nicht mehr in Portugal.

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1 Sintra Ring

Im Jahre 1895 wurde zwei Kilometer nördlich von Sintra (Distrikt Lissabon) ein goldener Halsring von 14 cm Durchmesser und 1,26 kg Gewicht gefunden. Das Stück besteht aus einem 300° Bogen aus drei gebündelten Rundstäben, die sich zu den Enden hin verjüngen, vereinen und dann zwei Ösen bilden. Sie sind mit gepunzten oder gemeißelten Strichbündeln und Dreiecken sowie schraffierte Rauten verziert. Vor den Ösen sitzen jeweils zwei schellenförmige Aufsätze. Der Ring wird mit einer gebogenen Platte mit zwei Haken verschlossen. Das an bronzene nordische Halskragen erinnernde Stück ist in der portugiesischen Vorgeschichte einmalig. Der Besitzer des Geländes bot den Ring dem Ethnologischen Museums in Lissabon zum Kauf an, der aber nicht zustande kam. José Leite de Vasconcellos (1858-1941) veröffentlichte die „Xorca de Sintra" (auch Xorca de Oura da Penha Verde) im 2. Band seiner 1895 gegründeten Zeitschrift „O Archeologo Portugues". Sieben Jahre später war der Schmuck nach London verkauft. Er befindet sich heute im Britischen Museum. Bei der ersten Auflistung der ihm in Portugal bekannten Goldringe, nennt José Leite de Vasconcellos anlässlich des Fundes von Sintra, 21 Stücke, von denen aber schon damals etliche verloren bzw. eingeschmolzen waren.

2 Penela Ring

Vom Ornament her ist das beste Vergleichsstück zum Fund von Sintra, der massive Goldring von Penela, (Distrikt Coimbra), der vom portugiesischen König Ferdinand II. aus dem Hause Sachsen-Coburg-Gotha, (der „o rei artista" Künstlerkönig genannt wurde) erworben wurde und sich im Museu Real befand. Beim Sturm auf den Königspalast im Zuge der Ausrufung der Republik im Jahre 1911, kam er abhanden und wurde wahrscheinlich eingeschmolzen. Der verloren gegangene Ring wog 1,8 kg.

3 Portel Ring

Der dem Ring von Penela in Form, Konstruktion und Verzierung sehr ähnlicher Goldring von Portel ging der portugiesischen Archäologie ebenfalls verloren. Im Jahre 1883 kam er in der Herdade das Lentiscas zwischen Portel und Oriola, (Distrikt Evora) ans Tageslicht. Er wog 2,3 kg. Der Ring wurde mehrfach verkauft und vererbte. Der letzte Käufer wollte ihn „zu günstigen Bedingungen", an den portugiesischen Staat verkaufen - ohne Erfolg. Der Staat hatte dafür jedoch kein Geld. Um zu verhindern, dass das Stück eingeschmolzen wurde, vermittelte der Direktor des Museu National de Arte Antiga in Lissabon, Jose de Figueiredo, 1920 den Verkauf an das Musee National des Antiquites in Saint-Germain-en-Laye, Paris. Salomon Reinach veröffentlichte ihn 1924 als „The Evora Gorget" in der Zeitschrift „The Antiquaries Journal" in London. In Saint-Germain-en-Laye ist er heute im Goldsaal der Bronzezeitabteilung zu bewundern.

4 Kontext

So sehr man den Verkauf der Ringe nach Paris und London bedauern mag, er hatte auch sein Gutes: Der Blick für vergleichbare Funde im atlantischen und im nordischen Raum wurde der Forschung dadurch früh eröffnet. Diese Ringe, ebenso wie die anderen Goldfunde, dazu zählen Goldspiralen, Armreifen, Halsringe, Goldlunulae sowie so genannte Tutuli, Goldscheiben usw. weisen Form- und Verzierungselemente auf, die geographisch sehr weit verbreitet sind und auf Beziehungen im atlantischen Raum schließen lassen. Sie gehören ganz offenkundig der Atlantischen Bronzezeit an, zu der außer Goldfunden auch eine große Zahl von Bronzehortfunden gezählt wird.

In der Sala de Tesouro (Schatzkammer) des Museu Nacional de Arqueologia e Etnologia (MNAE) in Lissabon kann die Mehrzahl der im Lande verbliebenen über 100 prähistorischen Goldfunde seit 1989 nach langjähriger Unterbrechung, wieder besichtigt werden.

5 Literatur

  • Ph. Kalb: Schatzfunde der Bronzezeit In: H. Schubart et al. (Hrsg.): Funde in Portugal Göttingen/Zürich 1993 S.87 ff

6 Andere Lexika

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Erster Autor: 84.61.210.62, weitere Autoren: Linge Hartmann Linge, Yak, Mediatus, Regiomontanus

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