Geschichtsphilosophie
Geschichtsphilosophie ist eine Teildisziplin der Philosophie, die sich mit Fragen um die menschliche Geschichte beschäftigt. Der Begriff wurde zu Beginn der Aufklärung von Voltaire geprägt[1] und zum Beispiel von Georg Wilhelm Friedrich Hegel weiterentwickelt.
Wie das Wort „Geschichte“, das sowohl das geschichtliche Geschehen als auch seine Darstellung in der Geschichtsschreibung bezeichnet, lassen sich auch für die Geschichtsphilosophie zwei Ausrichtungen unterscheiden: Zum einen bietet sie Anreiz zum Nachdenken über Verlauf und mögliche „Ziele“ der Geschichte, über das Vorhandensein und die Nachweisbarkeit allgemeiner Gesetzmäßigkeiten ihrer Entwicklung und über einen eventuell ihr innewohnenden Sinn. Zum anderen reflektiert sie die wissenschaftlichen Methoden der forschenden und darstellenden Historiker. Soll sie mehr sein als bloße Spekulation, so muss sie auf den einzelnen empirischen Erkenntnissen der Geschichtswissenschaft basieren.[2] In der ersteren Bedeutung wird sie auch als spekulative, substantielle oder materiale Geschichtsphilosophie bezeichnet; in der letzteren als kritische, analytische oder formale Geschichtsphilosophie.[3]
1 Einzelnachweise
- ↑ La Philosophie de l’Histoire – Die Philosophie der Geschichte. EA Changuion, Amsterdam 1765, 8°; VIII,(II), 336 S.
- ↑ Vgl. Lorenz B. Puntel: Struktur und Sein. Tübingen 2006, S. 432–476 und Alwin Diemer: Grundriss der Philosophie. Bd. II. Meisenheim am Glan 1964, S. 130–197.
- ↑ Vgl. Oswald Schwemmer: Geschichtsphilosophie. In: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Band 1. 1980.
2 Andere Lexika
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