Erzsébet Báthory in der Populärkultur

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Die Verurteilung von Erzsébet Báthory als Hexe und Mörderin war Ausgangspunkt von Legenden, die um sie als Gräfin, die im Blut junger Mädchen badet, um sich jung zu erhalten, gesponnen wurden. Diese Legenden wurden in zahlreichen Werken der Populärkultur behandelt.

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1 Die Entstehung der Legende

1721 behandelte der Jesuit László Turóczi in seinem Werk Tragica Historia[1] die Verurteilung von Bathory und ergänzte sie um die Behauptung, Bathory habe Blutbäder genommen, um sich jung zu erhalten.

Turóczi wurde rezipiert und seine Behauptungen wurden von späteren Autoren wiederholt, z.B. 1742 von Matthias Bel[2] Im 18. Jhd. nahm man Eitelkeit als Motiv für die Bathory zugeschriebenen Aktivitäten an.

Erst im 19. Jhd. schrieb man Bathory eine Neigung zu Grausamkeit zu.[3] Die Publikation der Prozeßakten[4] hatte keinen Abbruch der Legendenbildung zur Folge. Neben pseudohistorische Schildungen (Elsberg, Rau) traten rein fiktive Werke ohne Wahrheitsanspruch, so schrieb Sacher-Masoch von den Sagen um Bathory angeregt ein Werk.[5] Die reale Bathory geriet in Vergessenheit.

Ob Bram Stoker von der Bathory-Legende angeregt war, ist umstritten[6]. Eine Verbindung zwischen der Blutgräfin und bluttrinkenden Vampiren wurde erstmals 1970 hergestellt, um einen Film zu bewerben. Mittlerweile ist sie ein typisches Thema im Vampir-Genre.[7]

2 Literatur, Comics

  • Ernst Raupach veröffentlichte 1823 die Erzählung „Lasst die Todten ruhen“. Darin wird der Blutdurst der Titelfigur, die im Übrigen namentlich mit Báthory identisch ist, auf eine Wiedererweckung von den Toten zurückgeführt, und Báthory zum Ende in einer Basilika eingemauert. 2006 erschien dazu das Hörspiel Die Blutbaronin der Reihe Gruselkabinett im Titania Medien-Label.
  • Fasziniert von der Blutbädersage schrieb Leopold von Sacher-Masoch seine Novelle Ewige Jugend (1886).
  • In dem Roman „Das Blutbad der Gräfin“ der SF-Serie „Zeitkugel“ in den 70er Jahren griff man dieses Thema ebenfalls auf.
  • Der französische Zeichner Georges Pichard poträtierte Erzsébet Báthory im Comic La Comtesse rouge (erschienen 1985 bei Editions Dominique Leroy, Paris). Er stützte sich dabei auf den Text von Masoch (die Erzählung Ewige Jugend), den er für den Comic J.M. Lo Duca adaptiert (und das Vorwort verfasst) hat.

3 Computer

  • Im Jahre 2000 brachte die Firma Blizzard das beliebte Computerspiel Diablo II heraus. Die Blutgräfin findet man im ersten Akt als Bossgegner im Keller eines Burgturmes wieder.
  • Majesco veröffentlichte im Jahr 2002/03 das Computerspiel BloodRayne. Einer der Bossgegner von Rayne ist die Schlächterin (The Butcheress), diese stellt sich im Spiel als direkter Nachkömmling von Erzsébet Bathory vor.
  • Wolfgang Hohlbein veröffentlichte 2004 den Roman Die Blutgräfin. Dieser Band der Chronik der Unsterblichen greift zwar einige Aspekte der Legende um Erzsébet Báthory auf, stellt sie aber größtenteils in einem völlig anderen Zusammenhang dar.

4 Filme

  • Eine Darstellung der Báthory als Blutgräfin ist in dem Episodenfilm Unmoralische Geschichten (1973) von Walerian Borowczyk enthalten. Die Picasso-Tochter Paloma suhlte sich als Blutgräfin im Blut.
  • Im Horrorfilm Hostel 2 ist eine Szene enthalten, bei der eine Mrs. Bathory eine junge Frau foltert und in ihrem Blut badet.
  • Der Film Eternal aus dem Jahr 2004, von Wilhelm Liebenberg und Frederico Sanchez, greift ebenfalls das Thema auf. Der Film spielt im heutigen Kanada und die Blutgräfin ist dort eine unsterbliche Serienmöderin.
  • Der Horrorfilm Stay Alive von Regisseur William Brent Bell, gedreht im Jahr 2006, greift den Mythos der Blutgräfin auf, hier befindet sich die Burg jedoch absurderweise in den USA.
  • In der Fernsehserie Frankensteins Tante wurde die Rolle der Weißen Frau durch Gräfin Báthory inspiriert.
  • 2005-2007 wurde in der Slowakei der Film über die Blutgräfin neu gedreht, unter der Regie von Juraj Jakubisko. Er zeigt die legendäre Geschichte der Mädchenmörderin Báthory und war nach seiner Premiere am 6. März in Ungarn ab August 2008 in den slowakischen Kinos zu sehen. Darsteller sind u.a. Franco Nero, Anna Friel und Bolek Polivka. Das Musikvideo zum Film wurde ebenfalls unter der Regie von Jakubisko gedreht und der Titel Můj Bože (Mein Gott) wird von Katarina Knechtova gesungen.
  • 2007 wurde der dt.-ungarische Vampirfilm Metamorphosis (Film) gedreht. Er beruht auf dem Mythos der Gräfin Bathory. Darsteller Christpher Lambert, Regie J. Hodi.
  • 2008 verfilmte Julie Delpy die Lebensgeschichte der Bathory mit sich selbst in der Hauptrolle sowie u. a. Daniel Brühl als ihren jungen Geliebten. Der Film wurde auf der Berlinale im Februar 2009 uraufgeführt (Titel: Die Gräfin)

5 Musik

Báthory war insbesondere eine Inspiration für die Black-Metal-Szene: Auf dem namensgebenden Album Black Metal von 1982 der britischen Band Venom hieß ein Stück „Countess Bathory“, die ein Jahr später gegründete Band Bathory benannte sich nach der Gräfin und widmete ihr mit Woman of Dark Desires ein Stück. Die britische Industrial-Band Clock DVA widmete ihr 1989 den Titelsong ihres Albums Buried Dreams sowie das darauf enthaltene Stück The Sonology of Sex II (Le Comtesse de Sang). Auch der Name der deutschen Gothic-Rock-Band Lady Besery’s Garden ist eine sprachliche Anlehnung an Erzsébet Báthory. Im Jahre 1997 veröffentlichte die Black Metal-Band Priestermord den Song Herrin des Grauens Elisabeth Bathory. 1988 ließ sich die ungarische Black-Metal-Band Tormentor im Stück Elisabeth Bathory von Báthory inspirieren. Die US-amerikanische Power-Metal-Band Kamelot widmete der Blutgräfin drei Stücke auf ihrem Album Karma (2001). Sowohl die britische Metal-Band Cradle of Filth (1998, Cruelty and the Beast) als auch die deutsche Gruppe Untoten (2006, Die Blutgräfin) veröffentlichten ein vollständig auf dem Leben Elisabeth Báthorys basierendes Album. Außerdem trägt ein Titel auf dem Album Black One der US-amerikanischen Drone Doom-Band Sunn O))) den Titel Báthory Erzsébet. Im Jahr 2009 erschien das Album Antik der Band Nachtblut auf dem das Lied 'Die Blutgräfin' vorzufinden ist.

6 Literatur

  • Hans Rau (Pseud. A. Sper): Elisabeth Bathory: Die "Blutgräfin" und verwandte Erscheinungen Bratislavia/ Pressburg ca. 1907
  • R. von Elsberg: Die Blutgräfin Elisabeth Bathory, Breslau 1894

7 Anmerkungen

  1. in Ungaria suis cum regibus compendia data, Typis Academicis Soc. Jesu per Fridericum Gall. Anno MCCCXXIX. Mense Sepembri Die 8. p 188-193, quoted by Farin
  2. Notitia Hungariae novae historico geographica, divisa in partes quator, […] Tomus quartus. Vienna Austriae, Impensis Paulli Straubii Bibliopolae. Typis Iohannis Petri van Ghelen, Typographie Regii, Anno MDCCXLII, p. 468-475. Quoted by Farin, p 21-27.
  3. [Alois Freyherr von Mednyansky]Freyherr von M-y: Elisabeth Báthory in Hesperus, Prague, October 1812, vol. 2, No. 59, p. 470-472, quoted by Farin, p. 61-65
  4. Hesperus, Prague, June 1817, Vol. 1, No. 31, p. 241-248 and July 1817, Vol. 2, No. 34, p. 270-272
  5. Ewige Jugend. 1611. in Leopold von Sacher-Masoch: Ewige Jugend und andere Geschichten, Berlin: R. Jacobsthal 1886, pp 5-43.
  6. Elizabeth Miller, "Bram Stoker, Elizabeth Bathory and Dracula" from Miller, Elizabeth: Dracula - Sense and Nonsense. Desert Island Books 2006. ISBN 190532815X S
  7. Bonnie Zimmerman: "Daughters of Darkness - Lesbian vampires", Jump Cut, no. 24-25, March 1981, pp. 23-24, available as online essay

8 Siehe auch

Sadomasochistische Literatur

9 Weblinks

Wikisource: Erzsébet Báthory – Quellen und Volltexte



10 Andere Wikipedia Sprachen


11 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Lightbearer , Alle Autoren: Lightbearer, Cecil, PaterMcFly, Controletti Johnny Controletti

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