Diskussion:Liberaler Islam
Im Artikel ist vieles wie z.B. "in deutschen Medien wird der liberale Islam kaum wahrgenommen" total falsch. In Europa und auch Deutschland ist der Liberale Islam eine marginale Randerscheinung und Spielerei einiger Intellektueller. Wohl über 95% der Muslime können mit dem Liberalen Islam gar nichts anfangen und lehnen ihn total ab. Auch im Nahen Osten und Nordafrika ist der Liberale Islam fast bedeutungslos. Die überwältigende Mehrheit folgt dort dem Konservativen Islam oder gleich dem Fundamentalistischen Islam. --Kind of Blue (Diskussion) 18:08, 9. Mai 2023 (UTC)
Es ist auch absoluter Unsinn zu Anfang des Artikels zu behaupten dass demokratische Werte im Koran angelegt seien. Im Koran steht absolut nichts demokratisches wie auch die frühchristlichen Apostel und mittelalterlichen Theologen mit Demokratie absolut Null zu tun haben. Wer hat eigentlich diesen Blödsinn in den Artikel eingebaut ? --Kind of Blue (Diskussion) 18:13, 9. Mai 2023 (UTC)
- bitte lesen, da steht: "im Sinne von Demokratie, Menschenrechten und Frieden" ! Es geht hier um die weltweite Betrachtung. Wieviele Muslime kennst du? Ich kenne mehrere, die nichts mit dem radikalen Islam zu tun haben wollen. --Fmrauch (Diskussion) 22:43, 10. Mai 2023 (UTC)
- Nein; im Koran sind keine "Grundsätze der Menschenrechte angelegt". Menschenrechte sind Rechte die aus dem Menschen als Subjekt selber hervorgehen. Ohne Legitimation von außen. Im Islam ( und auch dem Christentum) geht alle Macht und alles Recht nur von Gott aus. Der Mensch erfährt nur Gerechtigkeit durch die Gnade Gottes, aber aus sich selber heraus hat er gegenüber Gott gar keine Rechte. In dieser Hinsicht hast du leider weder den Koran noch die Bibel verstanden, Fmrauch. Welche Erfahrungen du, Fmrauch, im persönlichen Kontakt mit Muslimen gemacht hast ist für einen enzyklopädischen Artikel irrelevant. Es geht in der Pluspedia um wissenschaftliche Erkenntnisse und nicht um subjektive Erlebnisse und Einschätzungen. Ich werde das im Artikel entsprechend berichtigen. --Kind of Blue (Diskussion) 04:13, 11. Mai 2023 (UTC)
- Hallo Fmrauch, zum Thema Koran und Menschenrechte zitiere ich aus Mahmoud Bassiouni: Islamische Menschenrechtsdiskurse, in Antnonius Liedhegener und Ines-Jacqueline Werkner: Religion, Menschenrechte und Menschenrechtspolitik, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, Seite 185:
- "Jeder, der sich zur Scharia bekennt, so Basam Tibis zentrale Annahme, gerät in einen weltanschaulichen Konflikt mit den Menschenrechten, denn Islam und Menschenrechte verhalten sich zueinander "wie Feuer und Wasser" (B. Tibi 1994, S. 170 ff.). Nur die europäische Tradition der Menschenrechte, nicht aber die Scharia kann den Muslimen helfen, sich in eine universell ausgerichtete demokratische Wertegemeinschaft aller Zivilisationen zu integrieren (B. Tibi 2003, S. 14). Den Vorschlag, universale Rechtsnormen in die islamische Kultur zu integrieren verwirft Tibi mit der Feststellung, dass diese im Rahmen des islamischen Rechts nicht zu integrieren seien, da der Islam keinen Subjektbegriff entwickelt habe und die religiöse Einheit der Umma (islamische Gemeinschaft) eine so starke Kollektivstruktur bilde, dass ein herausgelöstes Individuum, das Rechte gegenüber dem Staat geltend machen will, undenkbar sei." --Kind of Blue (Diskussion) 05:34, 11. Mai 2023 (UTC)
- Und hier noch eine zum Thema passende Stelle aus Heiner Bielefeldt: Menschenrechte und Interkulturalität, in Hamid Reza Yousefi: Menschenrechte im Weltkontext, Springer VS, 2013, Seite 253:
- "Die im zeitgenössischen islamischen Schrifttum häufig zu findende Behauptung, Menschenrechte seien bereits im Koran enthalten, ist nicht weniger anachronistisch als der Versuch, die Menschenrechte unmittelbar in der Bibel zu verorten. Muslime mögen darauf verweisen, dass der Koran dem Menschen als Statthalter Gottes auf Erden einen hohen Rang zuweist, aus dem sich - analog zum biblischen Motiv der Gottesebenbildlichkeit - die Menschenwürde religiös begründen lässt. Dies ändert aber nichts daran, dass der Koran sowenig wie die Bibel bereits menschenrechtliche Ansprüche in einem prägnanten Sinn enthält." --Kind of Blue (Diskussion) 05:50, 11. Mai 2023 (UTC)
- @Fmrauch: Es gibt von den muslimischen Staaten die Kairoer Erklärung der Menschenrechte von 1990. Darin steht gleich in Artikel 1:
- "Alle Menschen bilden eine Familie, deren Mitglieder durch die Unterwerfung unter Gott und die Abstammung von Adam verbunden sind. Alle Menschen sind gleich in Sinne der grundlegenden Menschenwürde sowie der Grundrechte und Grundpflichten, ohne jede Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Sprache, Geschlecht, religiösem Glauben, politischer Zugehörigkeit, sozialem Status oder anderer Erwägungen. Wahrer Glaube ist die Garantie für den Genuss solcher Würde auf dem Weg zur Vervollkommnung des Menschen. Alle Menschen sind Gottes Untertanen und er liebt diejenigen am meisten, die seinen übrigen Untertanen am meisten nützen ..."
- Du siehst, dass diese "Menschenrechte" unserer Menschnrechten bereits im 1. Artikel widersprechen. Wie selbstverständlich wird hier konstatiert dass alle Menschen sich Gott zu unterwerfen haben und dessen Untertanen seien. Das hat mit universellen Menschenrechten nichts zu tun. Auch Artikel 10 dieser Erklärung widerspricht den Grundsätzen der Religionsfreiheit:
- "Der Islam ist die Religion der unverdorbenen Natur. Es ist verboten, auf einen Menschen in irgendeiner Weise Druck auszuüben oder die Armut oder Unwissenheit eines Menschen auszunutzen, um ihn zu einer anderen Religion oder zum Atheismus zu bekehren." --Kind of Blue (Diskussion) 06:22, 11. Mai 2023 (UTC)
- @Fmrauch: Zu einer angeblich weiten Verbreitung liberaler Vorstellungen unter europäischen Muslimen muss man skeptisch sein. Ich zitiere aus einer Umfrage unter Muslimen (allerdings nicht in Deutschland sondern in Großbritannien):
- "So meinen 39 Prozent der Befragten, dass „die Ehefrau dem Mann immer zu gehorchen habe“. 31 Prozent halten Polygamie für akzeptabel. 23 Prozent sind der Überzeugung, dass nach der Scharia gelebt werden solle und und nicht britische Gesetze den Handlungsrahmen vorgeben sollten. 18 Prozent meinen, dass Homosexualität legal sein soll – 52 Prozent sind dagegen. 35 Prozent denken, dass Juden zu viel Macht im Land haben. Fünf Prozent halten Steinigung als Bestrafung für Ehebruch für legitim." (Stefanie Bolzen: So denken Muslime in Großbritannien wirklich, in Die Welt, 2016) --Kind of Blue (Diskussion) 07:03, 11. Mai 2023 (UTC)
- @Fmrauch: Zum Thema Liberaler Islam ist ein Satz von Aiman Mazyek (immerhin Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland) aufschlussreich.
- "Es gibt Islam und VIELE Muslime. Es gibt aber ganz bestimmt keinen konservativen Islam, so wie es keinen liberalen Islam gibt." (Der Islam ist weder konservativ noch liberal - Vorsitzender des ZMD Aiman Mazyek über die gegenwärtige Islamdebatte in Deutschland und den so genannten politischen Islam) --Kind of Blue (Diskussion) 07:11, 11. Mai 2023 (UTC)
Bestimmte Äußerungén hier nähern sich bestimmt zur Quadratur des Kreises, unnötige Pauschalisierungen sind dennoch zu vermeiden.--Linksliberal (Diskussion) 22:15, 23. Aug. 2023 (UTC)
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