Deutsche Reichsuniversität
Die deutschen Reichsuniversitäten des nationalsozialistischen Deutschen Reichs standen unter zentraler Reichsverwaltung und bestimmendem nationalsozialistischen Einfluss.
Inhaltsverzeichnis
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1 Zweck
Zur Zeit des Nationalsozialismus wollte Adolf Hitler den deutschen Einfluss an den Rändern des Deutschen Reiches sichern. Schon 1933/34 wurde die Albertina in Königsberg wegen ihrer gefährdeten Insellage zur Reichsuniversität erhoben.
Im Zweiten Weltkrieg widerfuhr den Hochschulen in den einverleibten Gebieten die gleiche „Ehre“, indem sie der zentralen Reichsverwaltung in Berlin unterstellt wurden. In den Auseinandersetzungen um die ministerielle Zuständigkeit (Erziehung, Wissenschaft) war Hans Heinrich Lammers, der Chef der Staatskanzlei, eine zentrale Figur. Schließlich wurden alle Hochschulen als Reichshochschulen in den Haushaltsplan des Reichswissenschaftsministeriums übernommen.
Ob die Hochschulen diese Unterstellung – und Förderung – ablehnten, hinnahmen oder begrüßten, ist schwer zu beurteilen. In der Personalpolitik, besonders in der Besetzung von Lehrstühlen, waren sie jedenfalls an die nationalsozialistischen Vorstellungen und Vorgaben gebunden. Die sog. Akademische Freiheit ging verloren. Das Selbstverständnis und das Ansehen der Universitäten nahm Schaden.
Ein Beispiel ist die Albertus-Universität. Nach Ansicht des Mediävisten Friedrich Baethgen öffnete sie sich den nationalsozialistischen Einflüssen in einem Ausmaß, das sie zu einer „Provinzuniversität mit parteioffizieller Färbung“ herabsinken ließ, was beim 400jährigen Jubiläum am 10. Juli 1944 „in erschütternder Weise“ zutage getreten sei.[1]
Viele Hochschullehrer – Juristen, Historiker und nicht zuletzt Mediziner – erwiesen sich als überaus willfährig und missbrauchten die Reichsuniversitäten für ideologische Zwecke und kriminelle Forschung.
Als Reichshochschulen werden genannt:[2][3]
1.1 Universitäten
- Graz
- Innsbruck (Deutsche Alpenuniversität, März 1941)
- Königsberg (1934)
- Posen (27. April 1941)
- Prag (4. November 1939)
- Straßburg (23. November 1941)
- Wien
1.2 Technische Hochschulen
2 Literatur
- Michael Grüttner: Biografisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik. Heidelberg 2004
- H. Heiber: Universität unterm Hakenkreuz. Teil 1: Der Professor im Dritten Reich. Bilder aus der akademischen Provinz, 1991; Teil 2, Band 1: Die Kapitulation der Hohen Schulen. Das Jahr 1933 und seine Themen, 1992
- Herwig Schäfer: Juristische Lehre und Forschung an der Reichsuniversität Strassburg 1941-1944. Tübingen 1999 Digitalisat
- Teresa Wróblewska: Die Rolle und Aufgaben einer nationalsozialistischen Universität in den sogenannten östlichen Reichsgebieten am Beispiel der Reichsuniversität Posen 1941-1945. Pädagogische Rundschau, Nr. 3 (1978), S. 173-189.
- Teresa Wróblewska: Die Reichsuniversitäten Posen, Prag und Strassburg als Modelle nationalsozialistischer Hochschulen in den von Deutschland besetzten Gebieten. Wydawnictwo Adam Marszalek, Toruń 2000. (Rezension) ISBN 83-7174-674-1
3 Einzelnachweise
- ↑ Christian Tilitzki: Wie ein versunkenes Vineta. Die Königsberger Universität im Zusammenbruch des Reiches. Ostpreußenblatt, Folge 39, 2. und 16. Oktober 1999.
- ↑ Mit Ausnahme Königsbergs sind die Hochschulen aufgeführt bei H. Schäfer, Fußnote 148
- ↑ bei H. Schäfer Verweis auf M. Grüttner, S. 17, Fussnote 31.
4 Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: Mehlauge angelegt am 27.02.2010 um 13:33,
Alle Autoren: Achim Jäger, UweRohwedder, Baumfreund-FFM, Prüm, Dietrich, Mehlauge, Asthma, Schreiben, Mehlauge/RU
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