Deutsche Belletristik zur Imperialismus-Epoche

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Artikel Deutsche Belletristik zur Imperialismus-Epoche vermittelt einen Überblick über jene Belletristik, die sich direkt mit politischen Phänomenen, die der Epoche des Imperialismus zuzuschreiben sind, auseinandersetzt. Nicht behandelt wird die große Zahl von Werken, die damals ebenfalls entstand, aber keinen direkten Bezug zur politischen Zeit des Imperialismus hat.

  • Prägend für die Zeit um 1895 war Theodor Fontanes Roman Die Poggenpuhls, der sich positiv mit dem "bescheiden-tüchtigen" Aristokratentum auseinandersetzt.
  • 1903 beklagt sich Börries von Münchhausen in Ritterliches Liederbuch darüber, dass "ritterliche Tugenden" zusehends vom zeitgenössischen "dekadenten Weltgefühl" verdrängt werden.
  • Eine fortschrittliche Note bringt 1905 Heinrich Mann mit Professor Unrat oder das Ende eines Tyrannen ins Literaturgeschehen: Ein wilhelminischer Professor ruiniert aus Rache seine Mitbürger psychisch und gesellschaftlich.
  • 1907 schildert Ernst von Wildenbruch in Die Rabensteinerin den Kampf des langsam schwächer werdenden Adels mit einem erstarkenden Bürgertum.
  • Heinrich Manns berühmter Bruder Thomas Mann setzt 1909 einen Kontrapunkt zu dessen Werk von 1905: In Königliche Hoheit preist er die "edle Zweisamkeit" zwischen dem Prinzen eines deutschen Kleinstaats und einer amerikanischen Millionärstochter. Klar ein Fingerzeig, dass sich Aristokratie und Bürgertum zu versöhnen haben. Ein bemerkenswertes Detail des Romans: der Prinz hat einen von Geburt weg verkrüppelten Arm - Kaiser Wilhelm hatte in der Realitität dasselbe Gebrechen.
  • Dass 1911 der kommende Weltkrieg bereits in der Luft lag, zeigt das Gedicht Krieg von Georg Heym: Es prophezeit die kommende "Weltkatastrophe".
  • 1913 fordert Otto zur Linde in Charontischer Mythos eine geistige Erneuerung, basierend auf der Philosophie der letzten Jahrhunderte.
  • Zwei militante Kriegsbefürworter sind Stefan George, der im Gedicht Der Stern des Bundes für "Zehntausende den heiligen Krieg" lobt, und Ernst Stadler, der im Gedicht Der Aufbruch den "Krieg als Rausch" sieht; Stadler ist bereits 1914 an der Westfront gefallen.

Von Thomas Mann gibt es z.B. auch noch ein Zitat aus dem Kriegsjahr 1915, wo er den vom Deutschen Reich ausgelösten Krieg eindeutig befürwortet: "Das Gleichgewicht Europas...war seine Blamage gewesen."[1]

1 Literatur

2 Einzelnachweis

  1. A. Gasser: Preussischer Militärgeist und Kriegsentfesselung 1914

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway