Chemiekatastrophe von Bhopal

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Die Katastrophe von Bhopal, auch Bhopalunglück, ereignete sich am 3. Dezember 1984 im indischen Bhopal, der Hauptstadt des Bundesstaats Madhya Pradesh. In einem Werk des börsennotierten indischen Unternehmens Union Carbide India Limited UCIL traten aufgrund menschlichen Versagens mehrere Tonnen giftiger Stoffe in die Atmosphäre.[1] UCIL war 1984 zu 51 % in Besitz des US-Chemiekonzerns Union Carbide Corporation (UCC); die restlichen Aktien befanden sich im Besitz des indischen Staates, indischer Finanzinstitute und privater Investoren in Indien. Das Unglück war die bisher schlimmste Chemiekatastrophe und eine der bekanntesten Umweltkatastrophen der Geschichte. Tausende von Menschen starben an ihren unmittelbaren Folgen.

1 Verlauf

Zum Zeitpunkt des Unglücks fand aufgrund von übermäßigen Lagerbeständen keine Produktion statt. Es wurden lediglich Wartungs- und Kontrollarbeiten durchgeführt. Nachdem im Zuge von Reinigungsarbeiten durch eine unglückliche Verkettung von Ereignissen sowie von Versäumnissen beim Unterhalt der Anlage Wasser in einen Tank für Methylisocyanat (MIC) eingedrungen war, kam es zu einer chemischen Reaktion, bei der Wärme und so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt wurde, dass sich der Tankinnendruck stark erhöhte und zwischen 25 und 40 Tonnen Methylisocyanat sowie andere Reaktionsprodukte (vor allem Dimethylamin, 1,3,5-Trimethylisocyanurat, 1,3-Dimethylisocyanurat) durch die Überdruckventile in die Atmosphäre entwichen. Der gesamte Tankinhalt verflüchtigte sich in weniger als zwei Stunden. Das Methylisocyanat verursachte Verätzungen der Schleimhäute, Augen und Lungen, jedoch wurden bei Bhopalopfern vielfach auch schwere Verätzungen innerer Organe gefunden. Schätzungen der Opferzahlen reichen von 3.800 bis 25.000 Toten durch direkten Kontakt mit der Gaswolke sowie bis zu 500.000 Verletzten, die mitunter bis heute unter den Folgen des Unfalls leiden.[2][3]

2 Vergleich zu Wikipedia




3 Einzelnachweise

  1. James Reason: Menschliches Versagen. Aus dem Englischen von Joachim Grabowski. Spektrum, akademischer Verlag, Heidelberg, 1994, ISBN 3-86025-098-1, S. 308.
  2. Amnesty International Deutschland: 25 Jahre nach Bhopal: Opfer warten auf Gerechtigkeit. (Archivversion vom 10. Februar 2013)
  3. Students for Bhopal.

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