Burschenschaft Ascania zu Köln
Wappen | Zirkel |
---|---|
Burg Rheinstein (ca. 1900) |
Lage der Stadt Köln |
Basisdaten | |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Universität | Universität zu Köln |
Gründungsdatum | 1920/21 |
Dachverband | verbandsfrei |
Wahlspruch | Deutsch, frei und treu! |
Farben | orange-silber-blau |
Website | www.ascania.org |
Die Burschenschaft Ascania zu Köln ist eine farbentragende, nichtschlagende Studentenverbindung Sie ist die älteste nichtschlagende Burschenschaft in Köln und gehört keinem Dachverband an.
Inhaltsverzeichnis
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1 Name
Der Name „Ascania“ geht auf das Haus Askanien zurück, das älteste Herrschergeschlecht der Mark Brandenburg. Eines der Gründungsmitglieder der Burschenschaft wollte mit der Wahl dieses Namens der Verbundenheit zu seiner mitteldeutschen Heimat Ausdruck verleihen.
2 Geschichte
An 28. Juli 1919 wurde die Freie Burschenschaft Rheno-Asgardia gegründet. Die Burschenschaft Ascania wurde im Wintersemester 1920/21 als „Freundschaftsbund deutscher Studenten an der Universität Köln“ gegründet. Im Jahr 1921 fusionierte diese beiden, und seither gilt das Gründungsdatum der Rheno-Asgardia als offizieller Stiftungstag,[1]. Die Ur-Ascanen formulierten folgende Prinzipien für die Mitglieder der Verbindung:
- Zugehörigkeit zu einer christlichen Konfession
- Wahrung parteipolitischer Neutralität
- Maturitätsprinzip
- Ablehnung des Zweikampfes zur Wiederherstellung der Ehre
Außerdem wurde die "Interessengemeinschaft interkonfessioneller, nichtschlagender Korporationen" am 12. Mai 1925 gegründet. Sie bezweckte die geeignete, gemeinsame Interessenvertretung der angeschlossenen Bünde. Es gehörten ihr an: Die Kölner Burschenschaften Ascania, Baldur, Karolingia, Rhenopalatia und Sugambria sowie der Kölner Wingolf. 1930 trat die 1924 gegründete Kölner Burschenschaft Karolingia der Ascania bei und ging in ihr auf. 1934 kamen die Bundesbrüder der drohenden Beschlagnahme des Korporationsvermögens zuvor, indem sie das Bankguthaben sowie Couleur- und Kneipgegenstände unter sich zur Aufbewahrung verteilten. In diesem Zug löste sich die Ascania selbst auf. Nach dem Krieg kamen die früheren Mitglieder der Ascania immer noch gelegentlich zusammen. Bei der ersten Kneipe nach dem Kriege, am 1. Oktober 1949 fassten sie den Entschluss, die Altherrenschaft Ascaniae ins Leben zu rufen und sich mit einer bereits bestehenden Activitas, die die Vorstellungen der alten Ascania teilte, zu verbinden.
Die Rhenania gründete sich am 10. Juni 1948 als Akademischer Ring. Die Existenz eines Education Officers gestattete es in den ersten Jahren nach dem Kriege nicht, neu- oder wiedergegründeten studentischen Verbindungen Namen beizulegen, die in den Augen der um das demokratische Wohl Deutschlands besorgten Besatzungsmächte eine nationalistische Färbung hatten. Die Latinisierung germanischer Stämme oder deutscher Landschaften und Ströme erinnere zu sehr an den Furor Teutonicus. Deshalb erhielt der neue studentische Bund die unverfängliche Bezeichnung "Akademischer Ring". Die Kriegserlebnisse stellten das Bindeglied der Bundesbrüder dar. Das gemeinsame Leid des Krieges und das Glücksempfinden, dieser Hölle entronnen zu sein, waren die Grundlagen einer Gemeinschaft ohne Barrieren: Sie sollte konfessionell und parteipolitisch neutral sein und keine Bestimmungsmensuren schlagen. Im Wintersemester 1951/52 trat der Akademische Ring der Landsmannschaft Ubia bei.
Wegen des Streites über die Wiedereinführung der Mensur spalteten sich die ursprünglich aus dem Akademischen Ring beigetretenen Mitglieder sowie vier inaktive Burschen der Landsmannschaft Ubia im darauffolgenden Semester wieder ab und gründeten den Akademischen Ring am 12. April 1952 neu. Acht von neun Füxen der Landsmannschaft Ubia verließen ebenfalls die Landsmannschaft Ubia und gründeten ihrerseits am 17. Juni 1952 eine eigene Aktivitas mit dem Ziel, dem neugegründeten Akademischen Ring, der nur aus 14 Alten Herren und Inaktiven bestand, als Aktivitas beizutreten. Am 26. Juli trat diese Aktivitas dem Akademischen Ring bei. Im Semester darauf, dem Wintersemester 1952/53, erfolgte die Umbenennung in Freie Studentische Verbindung Rhenania, weil die Universität am Rhein liegt, die Landesfarben des Rheinlandes in den Bundesfarben enthalten sind und die Bezeichnung "Akademischer Ring" zu sehr nach einer Dachorganisation klingt. Die Verbindung gab sich die Farben Grün-Weiß-Gold. Im Juni 1953 wurden die ersten Kontakte zur Altherrenschaft der Ascania aufgenommen und schon am 11. Juli 1953 fand der Fusionskommers statt.
Im Jahre 1955 wurden in der Kölner Dasselstraße Räumlichkeiten angemietet, in denen die verbindungsstudentischen Veranstaltungen der Ascania abgehalten werden konnten. 1960 wurde allerdings schon der Hausbauverein gegründet, der bereits zwei Jahre später 1962 das Grundstück in der Zülpicher Straße 35 kaufte, wo bis heute das Ascanenhaus zu finden ist. Zur Finanzierung übernahmen einige Alte Herren eine selbstschuldnerische Bürgschaft. Am 25. Februar 1967 erfolgte die offizielle Grundsteinlegung. Im Oktober 1968 konnten die ersten Ascanen das Haus beziehen.
3 Dachverbände
Im Jahr 1922 wurde Ascania außerordentliche, im darauffolgenden Jahr ordentliche Verbandskorporation des Verbandes Deutscher Burschen (VDB),[2] dessen Mitglied sie bis zur eigenen Auflösung 1934 blieb. Im Jahr darauf löste sich auch der VDB auf, wurde 1950 aber neugegründet. Mitte der 1950er-Jahre trat die Burschenschaft Ascania diesem wieder bei. Auch den Übergang des VDB in den Deutschen Burschen-Ring (DBR) 1957 trug die Ascania mit. Allerdings trat sie 1964 aus, da die Zahl der DBR-Korporationen mit wirklich lebenden Aktivitates zusammengeschmolzen war und der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Verbindungen nicht vertieft werden konnte. Außerdem stützten die Altherrenschaften den Verband nicht ausreichend, um die Kontinuität der Zusammenarbeit zu sichern. Dies führte zu dem Beschluss, Anschluss an einen größeren Verband zu suchen. So schloss sich die Ascania dem Deutschen Wissenschafter-Verband an, aus dem sie 1971 ebenfalls wieder austrat. Die großen Hoffnungen an einen Verband, der an fast allen deutschen Universitäten vertreten war und intensive Öffentlichkeitsarbeit – auch zu hochschulpolitischen Fragen – betrieb, erfüllten sich nicht. Die anfänglich genannten 19 Verbindungen entwickelten keine Strahlkraft, zum Teil bestanden nur Altherrenschaften. Ascania mit ihrem burschenschaftlichen Hintergrund fand keine Heimat. Seither ist die Burschenschaft verbandsfrei. Kontakte zu anderen Studentenverbindungen bestehen über Coleurbesuche.[3]
4 Bekannte Mitglieder
- Bernhard Boll (* 1946), Verleger des Solinger Tageblattes.
- Helmut Keßler (1930–2016), zuletzt erster Vizepräsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse und des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
- Helmut W. Pesch (* 1952), Fantasy-Autor, Illustrator, Übersetzer und Verlagslektor.
- Gerd Werninger (* 1926), ehem. Vorstandsmitglied der Deutschen Hypothekenbank AG und der Norddeutschen Landesbank Hannover.
5 Literatur
- Burschenschaft Ascania Köln (Hrsg.): Fünfzig Jahre Burschenschaft Ascania. Köln 1969.
- Allgemeiner Studentenausschuß der Universität zu Köln (Hrsg.): Universitätsführer Köln ’72. Köln 1972. S. 138ff.
- Helmut Keßler (Hrsg.) : Kein anderes Band hält so fest wie dieses – Zur Geschichte der Burschenschaft Ascania zu Köln 1919–1954.
6 Weblinks
- Offizielle Webseite der Burschenschaft Ascania zu Köln
- Sammlung von Couleurkarten der Burschenschaft Ascania zu Köln
7 Einzelnachweise
- ↑ E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 79.
- ↑ Michael Doeberl, Alfred Bienengräber (Hrsg.): Das akademische Deutschland. Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller, Berlin 1931. S. 477.
- ↑ Couleurbesuch bei der Burschenschaft Ascania in Köln, Gießener Zeitung 22. November 2013
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