Bruckner-Rhythmus
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Als Bruckner-Rhythmus bezeichnet die Musikforschung eine im Werk Anton Bruckners häufig anzutreffende und charakteristische Figur aus Notenwerten in Duolen und Triolen. [1] Im Bruckner-Rhythmus sind meist zwei Viertel bzw. Halbe mit drei triolischen Vierteln verbunden. [2] [3]
1 Beispiele aus Bruckners Sinfonien
- In Bruckners 4. Sinfonie folgen z.B. im ersten Satz ab Takt 43 auf zwei Viertel drei triolische Viertel denen zwei Halbe folgen (siehe Notenbeispiel 1).
- In seiner 3. Sinfonie folgen im Hornthema des ersten Satzes ab Takt 8 drei triolischen Vierteln halbe und ganze Notenwerte. Der Bruckner-Rhythmus tritt auch an anderen Stellen, wie Takt 42 ff. (siehe Notenbeispiel 1) auf.
- In der 6. Sinfonie dominiert ein Bruckner-Rhythmus aus zwei Halben, fünf Tönen und einer Pause in Vierteltriolen, und daran anschließender punktierten Halben und einer Viertelnote nahezu den ganzen ersten Satz.
- In der 8. Sinfonie begegnet uns ein Bruckner-Rhythmus aus Vierteln und Viertel-Triolen ab Takt 34 in Klarinette und Horn (siehe Notenbeispiel 1).
2 Deutungen des Bruckner-Rhythmus
Patrick Ochmann schreibt zum Bruckner-Rhythmus:
- Man kann im Bruckner-Rhythmus einen Dualismus zwischen dem geradtaktigen, bodenverhafteten Teil und dem sich davon eher loslösenden Triolenteil sehen, der im Laufe einer Symphonie immer mehr an Bedeutung gewinnt und oft schließlich nach Umkehrungen die Rhythmusgruppe einleitet. [4]
3 Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Renate Ulm: Die Symphonien Bruckners - Entstehung, Deutung, Wirkung, Bärenreiter, 1998, S. 104 ff. und 122 ff.
- ↑ Oswald Panagl: Reden über Musik - Sprachliche Deutung und verbale Analyse als hermeneutisches Problem; in Oswald Panagl und Ruth Wodak: Text und Kontext - Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinären Vergleich, Königshausen & Neumann, Würzburg, 2004, S. 260
- ↑ Viktor Müller: Anton Bruckner - Das verkannte Genie, Verlag Denkmayr, 1996, S. 448
- ↑ Patrick Ochmann: Anton Bruckner und die Rezeptionsgeschichte seiner Symphonien, Band 211 der Europäischen Hochschulschriften, Reihe 36, Verlag Lang, 2001, S. 34
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