Borderline

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Klassifikation nach ICD-10
F60.31 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ
ICD-10-GM Version 2020

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (kurz BPS) trägt gemäß ICD die Bezeichnung „emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typus“. Es ist eine oft sehr schwere und tiefgreifende Persönlichkeitsstörung, die durch eine mangelnde Steuerung der Gefühle gekennzeichnet ist. Affekte, Wahrnehmungen und Handeln sind meist verändert. Dies wirkt sich vor allem auf der zwischenmenschlichen Ebene aus, aber auch Selbstverletzungen und Suizidtendenzen sind ein Problem im Rahmen der Borderline-Störung.

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1 Wortherkunft und Merkmale

Der Begriff „Borderline" stammt vom Begriff „Borderland“, mit dem Psychiater Charles H. Hughes in den 1880er Jahren einen Graubereich zur Psychose beschrieb. Aus dem englischen übersetzt bedeutet der Begriff Borderline soviel wie Grenzlinie und soll deutlich machen, dass die Person Schwierigkeiten hat, Grenzen einzuhalten, und zu grenzüberschreitendem Verhalten neigt. Die psychiatrische Diagnostik heutiger Tage stützt sich im Kern auf Erlebens- und Verhaltensmuster, die das Bild der Krankheit ausmachen. Ein tief sitzendes und schwer veränderbares Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Selbstwahrnehmung und in der Gefühlsangemessenheit und deren Regulation sind kennzeichnend. Hinzu kommt meist eine starke Impulsivität.[1]

Die Borderline-Störung entspricht teilweise der ungesteuerten Persönlichkeit in Karl Leonhards Typologie.

2 Verlauf, Diagnose und Behandlung

Der Beginn einer Borderline-Störung ist meist in der Jugend und im sehr frühen Erwachsenenalter zu finden. Wichtig ist eine präzise Differentialdiagnostik, weil viele der Symptome von Borderline auch bei anderen Syndromen auftreten können wie u.a. bei der Depression und Schizophrenie sowie der narzisstischen Persönlichkeitsstörung und weiteren Krankheitsbildern aus dem Bereich der Psychiatrie. Die Diagnostik erfolgt nichtapparativ mittels psychiatrischer Exploration (Gespräche, Fragebögen, usw.). Eine Behandlung, meist psychotherapeutisch, ist möglich, wenn auch normalerweise nicht heilend (kurativ). Meist sind die Erfolge darin zu sehen, dass der Patient stabilisiert wird und die Symptome gelindert werden. Medikamente kommen in einigen Fällen unterstützend zum Einsatz.[2]

3 Gefahren

Die Borderline-Störung kann mit erheblichen Gefahren verbunden sein. Einerseits leidet das soziale Miteinander erheblich unter dem (teilweisen) Verlust der Emotionkontrolle. Andererseits ist, je nach Studie, mit einer Suizidrate von 10-30% auszugehen, bei unbehandelten Fällen und dekompensierten Patienten ist diese am höchsten. Ein schwererer Verlauf, stärker beeinträchtigte psychosoziale Fähigkeiten und familiäre Instabilitäten gelten als Faktoren für eine erhöhte Suizidgefährdung, auch wenn hier noch einige Forschung nötig ist, um diese Aussagen weiter zu prüfen.[3] Die Betroffenen werden oft nicht adäquat behandelt, da entweder vor Ort keine passenden Therapiekapazitäten zur Verfügung stehen oder keine ausreichende Krankheitseinsicht - trotz erheblichem Leidensdrucks - gegeben ist. Menschen, die am Borderline-Syndrom erkrankt sind, fühlen sich oft unverstanden und verstehen meist selbst nicht, wie ihnen emotional geschieht. Dies kann sehr quälend sein.[4]

4 Ursachen

Ursachen der Borderline-Störung konnten bis heute noch nicht wissenschaftlich geklärt werden. Man geht aktuell von einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren wie Traumata oder anderen soziale Faktoren in Kombination mit einer entsprechenden Erbanlage aus, die für die Borderline-Störung anfällig macht.

5 Siehe auch

6 Weblinks

7 Einzelnachweise

  1. Kreisman, Straus: Ich hasse dich, verlass mich nicht. Kösel, München 2005
  2. Möhlenkamp: Was ist eine Borderline-Störung? Antworten auf die wichtigsten Fragen, 3. Auflage, Göttingen 2006
  3. Kim L. Gratz, Alexander L. Chapman: Borderline-Persönlichkeitsstörung: Ein Wegweiser für Betroffene. Original in Englisch (2013)
  4. Rentrop, Reicherzer, Bäuml: Psychoedukation Borderline-Störung. Elsevier, Urban, Fischer. Ausgabe 2007

8 Vergleich zu Wikipedia




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