Bodyismus
Bodyismus bezeichnet den Wunsch nach Perfektionierung des menschlichen Körpers, das Streben nach einem makellosen, gesund aussehenden und jugendlichen Äußeren, verbunden mit einer Diskriminierung von Menschen, die diesem Ideal nicht entsprechen, z. B.
- behinderte oder chronisch kranke Menschen (Behindertenfeindlichkeit)
- alte Menschen (Ageismus) oder
- Menschen, die einem Schönheitsideal nicht entsprechen (Lookism)[1].
Inhaltsverzeichnis
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1 Zum Begriff
Der Begriff entstand in den 1980er Jahren und stellt eine Anlehnung an die Diskriminierungsformen Rassismus und Sexismus dar. Body ist ein englischer Begriff und bedeutet Körper. Im englischsprachigen Raum bedeutet Able-Bodyism soviel wie Behindertenfeindlichkeit. Neben der Schreibweise Bodyismus wird auch das kürzere Bodismus benutzt.
2 Bodyismus als Diskriminierungskategorie
Nach L. van den Broek bestimme der Bodyismus unsere Kultur in der Weise, dass der Körper zur generellen Bewertungsgrundlage einer Person werde. Dicken Menschen würde beispielsweise eine Charakterschwäche unterstellt.
Nach Nina Degele und Gabriele Winker sei es wichtig, innerhalb der Diskriminierungsstudien die Strukturkategorien "Rasse", Geschlecht und Klasse um die Kategorie "Körper" zu ergänzen, also ferner nicht mehr von einer Dreifachunterdrückung auszugehen, sondern von vier Unterdrückungsformen [2]. Der Bodyismus bezöge sich auf Alter, körperliche Verfasstheit, Gesundheit und Attraktivität - denn diese Attribute seien auf dem Arbeitsmarkt zunehmend wichtigere Kriterien für die Verteilung von Ressourcen geworden.
3 Einzelnachweise
- ↑ Nina Degele / Gabriele Winker: Intersektionalität als Mehrebenenanalyse [1], S. 6
- ↑ Nina Degele / Gabriele Winker: Intersektionalität als Mehrebenenanalyse [2], S. 6
4 Siehe auch
5 Literatur
- Lida van den Broek: Am Ende der Weißheit - Vorurteile überwinden. Berlin: Orlanda Frauen Verlag, 1988
- Nina Degele / Gabriele Sobiech (2007): „Fit for life“? - Soziale Positionierung durch sportive Praxen. in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Heft 69
- Wolfgang Kaschuba (1989): Sportivität: Die Karriere eines neuen Leitwertes. Anmerkungen zur „Versportlichung“ unserer Alltagskultur. in: Sportwissenschaft 19, 154-171
- Chris Shilling (2005): The Body in Culture, Technology & Society. London
- Gabriele Sobiech (2004): Körper ohne Geschlecht? (Re- und De-)Konstruktion der Geschlechterdifferenz durch die ästhetische Arbeit am Körper in Fitnessstudios. in: Sylvia Buchen/Cornelia Helfferich/Maja S. Maier (Hg.): Gender methodologisch. Empirische Forschung in der Informationsgesellschaft vor neuen Herausforderungen. Wiesbaden, 293-314
6 Weblinks
- Karin Pöhlmann/Peter Joraschky: Körperbild und Körperbildstörungen: Der Körper als gestaltbare Identitätskomponennte (PDF).
- Nina Degele/Gabriele Winker: Intersektionalität als Mehrebenenanalyse. Juli 2007 (PDF).
7 Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: 195.93.65.7 , Alle Autoren: Arcy, Rosenkohl, 143.205.68.148 , Septembermorgen, P. Armin P., Klabusterbär, Schwanzmilitanz , Drahreg01, Emkaer, Diba, 84.129.179.205 , Siehe-auch-Löscher, Meyer Gudrun Meyer, Feder Schwarze Feder, PDD, Natalit , Fernbacher Boris Fernbacher, HaSee, G. Graf Thomas G. Graf, LightWolf, lib Media lib, 195.93.65.7
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