Benutzer:Manfred Dott/Ausreisebegehren
Ein Ausreiseantrag (offiziell:Antrag zur ständigen Ausreise aus der DDR) war in der DDR nach der von der DDR-Regierung ratifizierten KSZE-Schlussakte von Helsinki 1975 die einzige Möglichkeit, legal die DDR zu verlassen. Weil sich so zahlreiche DDR-Bürger darauf beriefen, versuchten SED und MfS, diesen Weg möglichst "steinig" zu gestalten. Einen Ausreiseantrag gestellt zu haben, bedeutete für die Betreffenden in der Regel drei Jahre Schikane und gesellschaftliche Ächtung.
1 Ein Ausreiseantrag von Manfred Dott
Es folgt ein Originalauszug aus der peronenbezogenen Akte des Staatssicherheitsdienstes der DDR, über die operative Kontrolle des Manfred Dott. Den Vertraulichkeitsschutz für diesen Auszug aus der Stasiakte hat Manfred Dott aufgegeben. Es handelt sich hierbei schon um den 14. Antrag
1.1 Der Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen der DDR
Akte eingesehen und beglaubigte Kopie gefertigt am 26. November 1992 Gez. I. A. Fuchs, Berlin Ruschestr. 59 Haus 7
Halberstadt, den 03. 05. 1977 BStU 000229
Familie Edith und Manfred Dott Rudolf Breitscheid Str. 12
An den Rat des Kreises Halberstadt Abteilung Inneres
14. Antrag
auf Ausreise aus der DDR, in die BRD für unsere Familie.
Wir beantragen dieses im Rahmen der auch von unseren Verwandten in der BRD betriebenen Familienzusammenführung.
Die Bemerkung des Leiters der Abteilung Innere Angelegenheiten beim Rat des Kreises, dass die Besprechung vom 28. 04. 16,00 Uhr, die letzte gewesen sei, entspricht auch unserem Willen.
Wir möchten nur noch vorgeladen werden, wenn unseren Anträgen endlich entsprochen wird.
Hochachtungsvoll
Edith Dott Manfred Dott
1.2 Aktenvermerk der Kreisdienststelle der Staatssicherheit Halberstadt
Im folgenden der Originalaktenvermerk der Kreisdienststelle der Staatssicherheit Halberstadt:
Aktenvermerk Über die am 09. 05. 1977 durchgeführte Aussprache mit dem Ehepaar Dott, Halberstadt Rudolf Breitscheid Str. 12
Entsprechend dem Beschluss des Sekretariats der Bezirksleitung wurde am heutigen Tag mit dem Ehepaar Dott durch den xxxxxxxxxxxxxxxx XxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxNamen geschwärzter Name. eine Aussprache geführt.
Dem Gespräch ging eine Konsultation mit dem ersten Sekretär der Kreisleitung voraus.
Allgemeiner Eindruck
Bei dem Ehepaar Dott handelt es sich um Personen mit abwegigen politischen Auffassungen und Gedankengut, das besonders geprägt ist von Tendenzen des ,,demokratischen Sozialismus” bis hinreichend zu anarchistischen Auffassungen. Daher rührt auch ihre Position zur politischen Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik.
Frau Dott steht offensichtlich stark unter den politischen Ansichten ihres Mannes. Zum Eingang des Gespräches verharrten beide auf ihrem verfestigten Standpunkt, unter allen Umständen die Übersiedlung in die BRD zu erreichen u. s. w. noch zwei Seiten auf deren Offenlegung hier verzichtet wird, weil solche Aussprachen ähnlich schon mehrmals stattgefunden hatten.
- Für die Richtigkeit des Originaltextauszuges. Manfred Dott--Manfred Dott 23:10, 26. Jul. 2011 (CEST)
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