Basilika von Qalb Loze

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Kirchenschiff und Apsis der Basilika von Qalb Loze aus südöstlicher Richtung betrachtet
Die frühbyzantinische Basilika von Qalb Loze im Nordwesten Syriens stammt aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhundert und gilt als Meisterwerk der frühchristlichen Architektur. Sie ist mit dem Pilgerkult um den Säulenheiligen Symeon Stylites verbunden.
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1 Details

Aufriss der Fassade und Grundriss der Basilika von Qalb Loze mit ihrem Hof
  • Die Kirche wurde außerhalb des historischen Dorfes errichtet, wird jedoch von der heutigen Ortschaft umschlossen. Sie ist 35 Meter lang und liegt in einem Hof von 68 mal 40 Metern. Der Architekt und Forscher Georges Tchalenko, der an einigen Teilen der Kirche 1936 und 1939/40 sowie 1973 umfassende Untersuchungen durchführte, schätzt sie auf etwas älter als die Kirche des nahegelegenen Klosters Qalʿat Simʿan, also auf die zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts. Ebenso wie Qalʿat Simʿan diente sie als Pilgerzentrum. [1]
  • Die Neuheit des Grundrisses der sehr gut erhaltenen Basilika liegt darin, dass die beiden Säulenreihen, die den Innenraum in drei Schiffe unterteilen, durch gedrungene Pfeiler ersetzt sind, welche drei Längsbögen tragen. Diese großen Bogen zu beiden Seiten des Hauptschiffes, welche sie in Beziehung zu den Seitenschiffen setzen, tragen zur Vereinheitlichung des Raumes und zur Versteifung der Struktur bei. So wurde die Zahl der inneren Stützen gesenkt und der Boden des Innenraumes frei. Die Seitenschiffe waren mit großen, flachen Platten gedeckt, das Hauptschiff hingegen hatte ein Balkendach. [2]
  • Wie in Qalʿat Simʿan ragt außen die mit kleinen Säulen belebte halbrunde Apsis vor. Im Westen wird eine Vorhalle von Martyrion und Diakonikon flankiert. Eine monumentaler Portalvorbau mit großem Querbogen gibt Zugang zum Schiff. Der Eingang verschwindet zwischen den beiden massiven Bauteilen, die sich wie Türme bis zur Dachhöhe des Hauptschiffes erheben.
  • Den Schmuck bilden neben neben dem die Halbkuppelapsis einfassenden Triumphbogen die Deckplatten über den Pfeilern und ein den Bau umrundender Sockel mit Simswerk. Dieser fasst die unteren Fenster, die Entlastungsbogen und die Portale zusammen. Ein Kranzgesims markiert dann den oberen Teil der Wände.
  • Die Basilika von Qalb Loze ist möglicherweise aus dem früheren, weniger großen Bau im naheliegenden Bettir im Jahr 469 hervorgegangen. [3] Mehreren Kirchen der Region hat die Basilika von Qalb Loze als Vorbild gedient: Hier sind vor allem die Bizzos-Kirche in Ruweda, die Basilika von Behyo und die Basilika von Bamuqqa zu nennen. Auch die Westkirche von Umm el-Jimal in der nordjordanischen Wüste verweist auf das Vorbild von Qalb Loze. [4]

2 Literatur

Im Innenraum der Basilika von Qalb Loze
  • Henri Stierlin: Byzantinischer Orient - Von Konstantinopel bis Armenien und von Syrien bis Äthiopien, Belser Verlag, Stuttgart/Zürich, 1996, Seite 34, 35, 48 und 49
  • Klaus S. Freyberger: Zur Formenvielfalt frühkaiserlicher Bauornamentik im helenisierten Osten (1. Jhd. v. Chr.-1. Jhd. n. Chr.); in Urs Peschlow und Sabine Möllers: Spätantike und byzantinische Bauskulptur: Beiträge eines Symposions in Mainz Februar 1994, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 1998, Seite 21 ff.

3 Weblinks

4 Bilder

5 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Basilika von Qalb Loze) vermutlich nicht.




6 Einzelnachweise

  1. Henri Stierlin: Byzantinischer Orient - Von Konstantinopel bis Armenien und von Syrien bis Äthiopien, Belser Verlag, Stuttgart/Zürich, 1996, S. 48
  2. Henri Stierlin: Byzantinischer Orient - Von Konstantinopel bis Armenien und von Syrien bis Äthiopien, Belser Verlag, Stuttgart/Zürich, 1996, S. 49
  3. Christine Strube: Die Toten Städte - Stadt und Land in Nordsyrien während der Spätantike, Verlag Philipp von Zabern, Mainz, 1996, S. 63
  4. Henri Stierlin: Byzantinischer Orient - Von Konstantinopel bis Armenien und von Syrien bis Äthiopien, Belser Verlag, Stuttgart/Zürich, 1996, S. 49

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