Altpapiersammlung

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Altpapiersammlung ist das Einsammeln von Papier, an dem die Eigentümer das Interesse verloren haben, dem sogenannten Altpapier, zum Zwecke des Recycling oder der energetischen Verwendung.

Nachdem zunächst nur unbedruckte Papiere, etwa Verschnitt, bei Gewerbebetrieben wie Druckereien oder Verpackungsherstellern in Containern gesammelt und dem Papierproduktionsprozess wieder zugeführt wurden konnten, wurde durch Fortschritte bei der Verfahrenstechnik der Wiederaufarbeitung auch bedrucktes und verschmutztes Papier zum Sekundärrohstoff, zunächst für die Pappeproduktion, im zweiten Schritt auch für spezielle Recyclingpapiere.

Neben der Nutzung von Fehl- und Überschussdrucken entstand so in den 1970er Jahren kommerzielles Interesse an Altpapier von Verbrauchern oder vom übrigen Gewerbe. Mit dem Anstieg der Energiepreise wurde es auch interessant, das energiereiche Papier z.B. in der Zementproduktion zu verbrennen.

Ähnlich den traditionellen Altkleidersammlungen begannen kirchliche Gruppen[1][2], Vereine[3][4] und gemeinnützige Institutionen wie Feuerwehren in Wohngebieten in bestimmten Abständen Sammeltermine anzusetzen und baten die Bürger und Betriebe, ihnen ihr Altpapier zu überlassen. Freiwillige Helfer sammelten das gebündelte oder in Kartons bereitgestellte Papier mit von Bauern oder Gewerbetreibenden geliehenen Fahrzeugen und verluden es zunächst in Güterwaggons am nächsten Bahnhof. Zunächst waren nur wenige Aufkäufer aktiv, denen das Papier mittels Bahnfracht übersandt wurde. Später verbreitete sich die Händlerszene immer mehr, nachdem bessere Altpapierqualitäten (mit längeren Fasern) mehr und mehr auch bei der Produktion von Normalpapieren beigemischt werden konnten. Die Anlieferung konnte dann auch an regionale Sammelstellen mit LKW erfolgen.

Je nach Aufnahmekapazität der Industrie und Sammelaktivität schwankten die Papierpreise stark, so dass in Niedrigpreisphasen viele Vereine bzw. Kirchengemeinden aus der Aktivität wieder ausstiegen. In den 1980er Jahren begannen einige umweltorientierte Gemeinden Getrenntsammelsysteme für den Müll der Bürger aufzubauen, ein Verfahren, das sich mehr und mehr ausweitete, so dass heute die Altkleidersammlungs-ähnlichen Altpapiersammlungen von Vereinen und gemeinnützigen Instituionen weitgehend in den Hintergrund getreten sind, aber immer noch vielerorts weitergepflegt werden.

Mit der inzwischen erarbeiteten Verfahrenstechnik, aus der aufgelösten Altpapiermasse für die Papierproduktion zu kurze Fasern abzutrennen, wurde das Altpapier auch geeigneter alleiniger Rohstoff für Standardpapiere. Da Altpapier billiger ist als Zellulose aus Holz, ist der vollständige Absatz des Sammelgutes sichergestellt.

1 Kultur

Die Altpapiersammlungen, ein halber bis ein ganzer Tag harter und für viele ungewohnter Arbeit bei Wind und Wetter, mit dem sichtbaren Erfolg der geräumten Straßen und des eingesammelten Papierberges, das Bewegen durch den Ort, die Verwendung des eingenommenen Geldes für den angestrebten Zweck, hatten eine beachtliche verbindende Kraft für die Sammler und Fahrer sowie einen hohen Erlebniswert für die Beteiligten.

Eine Komödie in drei Akten um eine Altpapiersammlung, Liebe Geld und Altpapier, von Hans Gnant wird immer wieder aufgeführt.[5] Eine Dialektfassung des Stückes von Hans Wälti, Liebi Gäld und Altpapier, wurde in der Schweiz aufgeführt.[6][7][8][9]

2 Einzelnachweis

  1. Beispiel 1978 Pfadfinder St. Severin, Garching [1]
  2. Beispiel Jugend St. Konrad, Speyer [2]
  3. http://www.altmuehlnet.de/~djk-ei/kauf/altpapiersammlung/index.html
  4. http://www.sjr-ditzingen.de/altpapiersammlung.html
  5. 1992 Aspacher Theatergruppe http://www.aspacher-theater.at/index.php?option=com_content&task=view&id=22
  6. 1992 Theatergruppe Birmersdorf http://www.theater8903.ch/chronik/1992---liaebi---gaeld-und-altpapier.html
  7. 1993 Kolping Bremgarten, Schweiz http://www.kolping-bremgarten.ch/110_theater.htm
  8. 2001 Theater der Trachtengruppe Erstfeld http://www.urikon.ch/UK_Trachten/TRA_Erstfeld/TRA_ERS_HeiAb.htm
  9. 2006 Berner Liebhaberbühne Bern http://www.blb-bern.ch/text_06.html

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