AT-T
AT-T | |
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Ein AT-T aus ehemaligen NVA-Beständen (2011) | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 4 + 16 |
Länge | 7043 mm |
Breite | 3170 mm |
Höhe | 3000 mm |
Masse | 20,0 Tonnen |
Beweglichkeit | |
Antrieb | V12-Dieselmotor W-401 Vorlage:PS2kW |
Federung | Torsionsstabfederung |
Höchstgeschwindigkeit | 35,5 km/h |
Leistung/Gewicht | |
Reichweite | 1100 km (Straße) |
AT-T ist der Name eines in der Sowjetunion entwickelten geländegängigen, ungepanzerten, nicht schwimmfähigen Gleiskettenfahrzeuges. Dabei steht AT-T für russ. артиллерийский тягач – тяжёлый (Artilleriezugmittel – schwer). Intern wurde das Fahrzeug auch als Erzeugnis 401 (изделие 401) bezeichnet. Die AT-T war das erste in der Sowjetunion nach Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte Gleiskettenfahrzeug.
Inhaltsverzeichnis
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1 Entwicklung
Am Ende der 1940er Jahre bestand in der Sowjetarmee, aber auch in der sowjetischen Volkswirtschaft Bedarf an einem leistungsfähigen, geländegängigen Zugfahrzeug. Im militärischen Bereich wurde dieser hauptsächlich durch die Vergrößerung der Kaliber der Artillerie hervorgerufen, der zu immer schwereren Geschützen führte. Aber auch die zum damaligen Zeitpunkt noch sehr schweren und voluminösen elektronischen Systeme, wie Radarstationen und Führungssysteme, verlangten nach leistungsfähigeren Zug- bzw. Trägerfahrzeugen. Im zivilen Bereich entwickelte sich der Bedarf aufgrund der wirtschaftlichen Erschließung dünn besiedelter und weitgehend unwegsamer Gebiete im Osten des Landes. Die AT-T wurde ab Mitte der 1940er Jahre im Charkower Malyschew-Werk unter der Leitung des bekannten Konstrukteurs A. A. Morosow (А. А. Морозов) entwickelt. Zielvorgabe war ein Zugmittel für eine Anhängelast von bis zu 25.000 kg. Um die geforderte Geländegängigkeit zu erreichen, entwickelte man ein Gleiskettenfahrzeug. Die Produktion begann 1947 und wurde bis 1974 fortgeführt.
2 Konstruktion
Das Fahrgestell und die Antriebsanlage wurden vom Kampfpanzer T-54 übernommen, jedoch wurde die Wanne um 180° gedreht. Motor, Kupplung, Getriebe, Lenkgetriebe und Antriebsräder befinden sich im Bug des Fahrzeuges, die Leiträder des Laufwerkes im Heck. Die Kabine für die Besatzung befindet sich ebenfalls im vorderen Teil des Fahrzeuges. Für die Konstruktion wurde das Fahrerhaus des Lkw ZIS-150 bzw. ZIL-164 genutzt. Dabei wurde das ursprüngliche Fahrerhaus verbreitert. Es bot nun Platz für vier Besatzungsmitglieder. Unter der ursprünglichen Motorhaube sind Kühlanlage, Luftfilter und Nebenaggregate angeordnet, der 12-Zylinderdieselmotor W-401[1] (eine leistungsreduzierte Variante des W-2) befindet sich unterhalb in der Wanne. Das Rollenlaufwerk besteht aus fünf gummibereiften Doppellaufrollen. Die Federung erfolgt über Torsionsstäbe. Die hinter dem Fahrerhaus angeordnete Metallpritsche mit einer Tragfähigkeit von 5.000 kg bietet Platz für 16 weitere Soldaten.
Mit den 500 mm breiten Gleisketten wird ein maximaler spezifischer Bodendruck von 0,652 kg/cm2 erreicht. Die Steigfähigkeit beträgt maximal 40°, die Bodenfreiheit beträgt 425 mm. Das Fahrzeug kann bis zu 1,8 m breite Gräben überschreiten und ohne Vorbereitung bis zu 1,1 m tiefe Gewässer durchfahren.
3 Varianten
Die AT-T wurde in der Ausführung mit Pritsche und Plane als Zugmittel für schwere Artilleriegeschütze genutzt. Daneben diente die Konstruktion als Basisfahrzeuge für verschiedene Systeme. Dazu zählen u. a.:
Für die Funkmessstation 1S12 (1С12) wurde aus dem Erzeugnis 401 das Erzeugnis 426 entwickelt. Vom Ursprungsmuster ist es durch das zusätzliche Laufrollenpaar zu unterscheiden.
Die AT-T bildete ebenfalls die Basis für die Charkowtschanka (Харьковчанка), ein speziell für den Einsatz in der Antarktis entwickeltes Fahrzeug. Das mit einem zusätzlichen Laufrollenpaar versehene Fahrzeug hat einen stärkeren Motor mit Vorlage:PS2kW. Besatzung, Ausrüstung und Passagiere bzw. Fracht finden in einem geschlossenen, durchgängigen Ganzmetallaufbau mit einem Volumen von 50 m³ Platz. Dem Einsatzzweck entsprechend befinden sich im Aufbau Schlafplätze für acht Personen, eine Toilette und eine Kombüse.[2]
Gegenwärtig sollen sich noch einige Fahrzeuge im Bestand der russischen Streitkräfte befinden.[3] Auch im zivilen Bereich wird das Fahrzeug immer noch genutzt.
4 Siehe auch
5 Einzelnachweise
- ↑ Planierraupe BAT. Archiviert vom Original am 2008-03-29. Abgerufen am 14. Dezember 2013. (Technisches Datenblatt)
- ↑ Антарктические вездеходы: США vs СССР auf ВОЙНА и МИР
- ↑ Тяжелый артиллерийский тягач АТ-Т
6 Weblinks
- Артиллерийский тягач АТ-Т auf Харьковское Конструкторское Бюро по Машиностроению имени А.А.Морозова (russisch)
- Тяжелый артиллерийский тягач АТ-Т in Основные Средства №9/2006 (russisch)
- DV-17/5 Kfz.-Typen der Nationalen Volksarmee, Ausgabe 1963, Kettenschlepper AT-T
- Антарктические вездеходы: США vs СССР auf ВОЙНА и МИР (russisch)
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