Übersprechen

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Mit Übersprechen (englisch crosstalk) wird in der Kommunikationstechnik die durch elektromagnetische Induktion zustandekommende wechselseitige Signalbeeinflussung in nebeneinander verlaufenden Leitungen bezeichnet. Überkoppeln ist die Bezeichnung für diesen physikalischen Effekt.

Es kommt zu Störungen, die sich z.B. bei echten Telefon-Festnetzanschlüssen durch Rauschen, Fauchen, Zischen und Fiepen bemerkbar machen. Bei Voice-over-IP-Telefonverbindungen und DSL-Verbindungen kommt es zu Verbindungsabbrüchen. Je stärker die Störung desto häufiger die Abbrüche. Dass ein DSL-Anschluss problemlos funktioniert hat und plötzlich Probleme macht, kann durch die Schaltung weiterer DSL-Anschlüsse in der Nachbarschaft und den daraus resultierenden Übersprecheffekten erklärt werden.

Nur modernste Modems haben die neueste Übersprech-Fehlerkorrektur-Software, aber selbst diese kommt irgendwann an ihre Grenzen, so dass ein Techniker vor Ort das Überkoppeln beseitigen muss. [Anmerkung 1] Kabelbäume müssen daher so beschaltet werden, dass DSL-Leitungen nicht direkt nebeneinander liegen.

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1 Kapazitives Überkoppeln

Einzelne Adern nebeneinander liegender Leitungen wirken kapazitiv aufeinander. Wenn eine Spannung an den Leitungen anliegt, dann fließen über diese Kapazitäten unerwünschte Ströme. Diese Ströme erzeugen in den parallel liegenden Leitungen eine Spannung Das kapazitive Überkoppeln tritt vor allem bei der Übertragung von Signalen mit hohem Spannungspegel, in hohen Frequenzbereichen und bei hohen Leitungsimpedanzen auf.

2 Induktives Überkoppeln

Der Strom auf der einen Leitung erzeugt durch Induktion einen Strom auf den anderen Leitungen (Transformator-Effekt). Je stärker der Strom, je höher die Frequenz des übertragenen Signals und je kleiner der Leitungswiderstand ist umso stärker ist das induktive Überkoppeln.

3 Vermeidung des Überkoppelns

Kabel sollten mit hochwertiger doppelter Schirmung umhüllt sein z.B. eine Kombination aus Folien- und Geflechtschirm. Dies verhindert den Austritt des elektromagnetischen Feldes. Man sollte nicht zu viele Leitungen parallel verlegen und auf unterschiedliche Strecken aufteilen. Oberwellenanteile eines Signals sollten durch Filter verringert werden. Die beste aller Maßnahmen ist die Verwendung von Lichtwellenleitern. Sie erzeugen keine elektromagnetischen Felder und werden durch EM-Felder nicht gestört.

4 Literatur

  • Roland Best: Die Verarbeitung von Kleinsignalen in elektronischen Systemen. AT-Verlag, Aarau, Stuttgart 1982, ISBN 3-85502-114-7
  • Rudolf Elsner: Nachrichtentheorie. Der Übertragungskanal, Springer Fachmedien, Wiesbaden 1977, ISBN 3-519-06104-X.
  • Alexandru Spǎtaru: Theorie der Informationsübertragung. Signale und Störungen, Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft, Braunschweig 1973.
  • Bob Vachon, Rick Graziani: Wide Area Networks. CCNA exploration companion guide, Addison-Wesley Verlag, München 2009, ISBN 978-3-8273-2750-5.
  • Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr (Hrsg.): Handbuch der Tonstudiotechnik. 8. überarbeitete und erweiterte Auflage, 2 Bände, Walter de Gruyter Verlag, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-028978-7.
  • Günter Kemnitz: Technische Informatik. Band 1: Elektronik. Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-87840-7.
  • Jörg Rech: Ethernet. Technologien und Protokolle für die Computervernetzung, 3. aktualisierte Auflage, Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co KG, Hannover 2014, ISBN 978-3-944099-04-0.
  • Leon Lichtenstein: Über das Nebensprechen in kombinierten Fernsprechkreisen. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1919.

5 Anmerkungen

  1. Dazu ein Zitat aus dem Forum von T-Online:
    Nein. Die Fehlerkorrektur, die bei xDSL zum Einsatz kommt, wurde geschaffen, weil das Telefonnetz für hochfrequente Übertragungen eigentlich ungeeignet ist und die Verbindungen daher „immer“ mehr oder weniger stark gestört sind.

6 Vergleich zu Wikipedia




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