Über die ästhetische Erziehung des Menschen

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Über die ästhetische Erziehung des Menschen ist eine Abhandlung Friedrich Schillers in Briefform, die sich mit Kants Ästhetik und dem Verlauf der Französischen Revolution auseinandersetzt.

Zunächst wollte Schiller in einem Buch mit dem Titel „Kallias oder Über die Schönheit“ das zentrale Thema Ästhetik bzw. Schönheit bearbeiten und Kants Aussage widerlegen, „Schönheit“ und „Geschmack“ seien subjektiv. Kants Dualismus von intelligibler und empirischer Welt, Vernunft und Sinnlichkeit entspricht Schillers Gegenüberstellung der Begriffe Notwendigkeit und Freiheit, Sinnlichkeit und Vernunft, Einbildungskraft und Erkenntnisvermögen, Willkür und Gesetz sowie Natur und Kultur. Schillers moralphilosophische, anthropologische und geschichtsphilosophische Reflexionen sind am ausführlichsten in den Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ dargelegt. Er protestiert gegen das Zwangsdiktat der Vernunft der Aufklärung ebenso wie gegen die Willkür der Sinne bzw. der Natur. Dies zeigt seine Auseinandersetzung mit dem Verlauf der Französischen Revolution. Er ist enttäuscht über ihren Ausgang und wendet sich in den Briefen zur ästhetischen Erziehung ebenso gegen die Willkür eines aristokratischen Staates wie gegen die Herrschaft eines Volkes, das politisch dem Anspruch der von der Aufklärung geforderten Vernunft nicht entsprechen konnte. In den Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ versucht er zu erklären, warum die Französische Revolution gescheitert sei und Frankreich nicht die versprochene Humanität gebracht habe.

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1 Literatur

  • Klaus L. Berghahn (Hrsg.): Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. Reclam, Stuttgart 2000.
  • Georg Bollenbeck, Lothar Ehrlich (Hrsg.): Friedrich Schiller: der unterschätzte Theoretiker. 1. Auflage. Böhlau, 2007, ISBN 978-3-412-11906-5.[1]
  • Manuel Clemens, "Das Verblassen des Unsichtbaren. Schillers "Ästhetische Briefe" nach den Verwirrungen von Törleß und dem beschädigten Leben Adornos", in: New German Review, Nr. 23 (2008), S. 157–181.
  • Manuel Clemens, "Das Labyrinth der ästhetischen Einsamkeit. Eine kleine Theorie der Bildung", Würzburg: Königshausen & Neumann 2015.
  • Elmar Dod: Die Vernünftigkeit der Imagination in Aufklärung und Romantik. Eine komparatistische Studie zu Schillers und Shelleys ästhetischen Theorien in ihrem europäischen Kontext. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1985.
  • Birgitta Fuchs, Lutz Koch (Hrsg.): Schillers ästhetisch-politischer Humanismus. Die ästhetische Erziehung des Menschen. Ergon, Würzburg 2006.
  • Birgitta Fuchs, Lutz Koch (Hrsg.): Ästhetik und Bildung. Ergon, Würzburg 2010.
  • Gerhard Huhn: Kreativität und Schule. Risiken derzeitiger Lehrpläne für die freie Entfaltung der Kinder. Synchron Verlag, Berlin 1990.
  • Rolf-Peter Janz: „Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen“. In: Helmut Koopmann (Hrsg.): Schiller-Handbuch. Stuttgart 1998, S. 610–625.
  • Gerhard Kwiatkowski (Hrsg.): Schülerduden „Die Kunst“. Bibliographisches Institut, Mannheim 1983. (3., völlig neu bearbeitete Auflage. 2007, ISBN 978-3-411-05943-0)
  • Wilfried Noetzel: Humanistische Ästhetische Erziehung. Friedrich Schillers moderne Umgangs- und Geschmackspädagogik. Deutscher Studien Verlag, Weinheim 1992.
  • Wilfried Noetzel: Friedrich Schillers Philosophie der Lebenskunst. Zur Ästhetischen Erziehung als einem Projekt der Moderne. Turnshare, London 2006.
  • Horst Schaub, Karl G. Zenke: Wörterbuch Pädagogik. 6. Auflage. dtv, München 2004.
  • Kurt Wölfel: Friedrich Schiller. dtv, München 2004.
  • Renate Zimmer: Handbuch der Sinneswahrnehmung. Herder, Freiburg 2000. (8. Auflage. 2005, ISBN 3-451-26905-8)

2 Weblinks

2.1 Werk im Volltext

3 Einzelnachweise

  1. Inhaltsverzeichnis, Vorwort

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