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Entstehungsgeschichte der Kernenergie in Russland

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Die Geschichte der Kernenergie in Russland begann etwas später als jene in den USA. Sie ist eng mit dem Namen vor allem eines Mannes verbunden: Igor Kurtschatow (nach ihm wurde später auch ein neu gefundenes chemisches Element benannt). 1937 wurde in Leningrad ein Zyklotron unter seiner Leitung fertiggestellt. Erstmals wurde ein Zyklotron bereits 1930 in Berkeley von Ernest O. Lawrence und seinem Doktoranden M. Stanley Livingston realisiert und im Jahre 1932 patentiert.[1] Als sich in den USA während des Zweiten Weltkriegs die Fabriken zum Bau der Atombombe bereits in zügigem Aufbau befanden, wurden in der damaligen Sowjetunion erst Arbeitsprogramme dazu erstellt.

Die Graphitreaktoren

1948 wurde der erste Kernreaktor zur Erzeugung von Plutonium in Betrieb genommen. Der erste Atomtest fand demgemäß ebenfalls erst einige Jahre nach dem US-Atombomben-Abwurf auf Hiroshima und Nagasaki statt, nämlich im September 1949. Nicht lange danach, 1953, explodierte die von Andrej Sacharow entwickelte "Zar-Bombe", eine Wasserstoffbombe, und zwar die stärkste Kernwaffe, die weltweit je getestet wurde. Zum Zentrum der sowjetischen Waffenproduktion wurde das berüchtigte Gebiet von Mayak, wo sich 1957 auch ein schwerer Unfall ereignete. Die von den Sowjets (trotz des ähnlichen US-Prinzips von Enrico Fermi) wohl ziemlich eigenständig entwickelte Reaktor-Technologie des Graphit-Reaktors gelangte in der Folge nebst der Plutonium-Produktion auch bei den zivilen Reaktorlinien breit zum Einsatz, bis hin zu den RBMK-Reaktoren des Tschernobyl-Typs. In Mayak (auch Troizk oder Kyschtym genannt) wurden in den 1950ern nicht weniger als sechs weitere Plutonium-Produktions-Reaktoren erstellt, das Uran zur Pu-Produktion stammte großteils aus dem Erzgebirge. Zudem ging 1954 das weltweit erste als Kraftwerk bezeichenbare Kernkraftwerk Obninsk ans Netz.

Die Leichtwasserreaktoren

Auch bei den Leichtwasserreaktoren hinkte die Sowjetunion etwas den USA hinterher. Als dort das so ausgerüstete Atom-U-Boot Nautilus 1954 vom Stapel lief, liefen die Arbeiten zur Entwicklung eines entsprechenden Reaktortyps in der Sowjetunion erst an. Es macht relativ deutlich den Anschein, dass die Sowjets das Grundprinzip dieses Reaktortyps, das in den freien Medien der USA durchaus dargestellt werden konnte, von dort kopiert und dann im Detail selber weiter entwickelt haben. Es entstanden daraus Druckwasserreaktor-Linien des Typs WWER (frei übersetzt Wasser-Wasser-Elektrizitäts-Reaktor). Zunächst kleinerer Leistung wie etwa 1966 das Kernkraftwerk Rheinsberg in der DDR mit 70 Megawatt elektrischer Leistung, später über mittlere Leistungen wie beim Kernkraftwerk Greifswald (WWER-440) die heutigen Großreaktoren des Typs WWER-1000 und Neuentwicklungen der Generation 3 wie der WWER-1200 (mit z.B. den Modellen AES-2006 und TOI).

Literatur

Andere Lexika

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  1. Patent Nr. 1948384, Method and apparatus for the acceleration of ions