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Chronik Aufstieg und Niedergang des Christentums in Europa

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Nachstehend eine Überblicks-Chronik zu Aufstieg und Niedergang des Christentums in Europa

  • Bereits Simon Petrus und Paulus von Tarsus haben 1. Jahrhundert im antiken Griechenland und Römischen Reich missioniert.
  • Um das Jahr 300 waren schon verschiedene Gebiete, verteilt über ganz Europa, christlich (siehe Christianisierung Europas)
  • Von Paderborn aus erfolgte die Christianisierung der Sachsen im 8. Jahrhundert.
  • Ab Mitte des 10. Jahrhunderts war Polen das Ziel.
  • Zwischen Ende des 11. und anfangs des 14. Jahrhunderts erreichte das Papsttum, vor allem mit den Päpsten Gregor VII. und Innozenz III. ("Universalherrschaft"), seinen Höhepunkt.
  • 1302 wurde Papst Bonifaz VIII. vom französischen König gestürzt und der Papstsitz nach Avignon verlegt. Er hatte zuvor in seiner Bulle Unam Sanctam ("Einer ist Heilig") den päpstlichen Vormacht-Anspruch gegenüber weltlichen Herrschern begründet, und zwar mit Argumenten, die sich durchaus auf die Bibel stützten: Der Papst besitze das Schwert, um Kriege zu führen, überlasse es aber dem weltlichen Herrscher, gestützt auf Lk 22,38 EU (Hier sind 2 Schwerter - Das ist genug) und Mt 26,52 EU (Stecke dein Schwert in die Scheide). Das Ende von Bonifaz markierte auch den Anfang des Niedergangs des Papsttums in Rom, das mit der Konkurrenz in Konstantinopel zu kämpfen hatte und zusehends verweltlichte.
  • Im Humanismus und der Renaissance distanzierte sich die geistige Elite zunehmend von der bisher üblichen Frömmigkeit, das Prinzip des freien Denkens und der geistigen Selbstverwirklichung erhielt deutlichen Auftrieb. So formulierte etwa Nikolaus von Kues erstmals seit der Antike wieder die Idee, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Kosmos sei, und auch die Naturwissenschaften erhielten in dieser Zeit wichtige Impulse. Die breite Volksfrömmigkeit blieb allerdings in dieser Epoche und weit darüber hinaus noch weitestgehend erhalten.
  • Die Aufklärung dann erbrachte einen weiteren Schub des rationalen Denkens; es erhoben sich auch erste atheistische Stimmen, im Ansatz zumindest Voltaire und weiter gehend etwa Denis Diderot.
  • Als erstes die Französische Revolution und aufbauend darauf dann das 19. Jahrhundert drängten den Einfluss der Kirchen auf das gesellschaftliche und politische Leben massiv zurück (Stichwort Säkularisierung). Auch der spätere Kulturkampf hatte diese Stoßrichtung.
  • 1835 wurde in Deutschland die erste Eisenbahnlinie dem Betrieb übergeben, die Industrialisierung begann.
  • 1841 publizierte der materialistische Philosoph Ludwig Feuerbach sein Werk Wesen der Religion, wo er den Gottesglauben als pure Illusion der Menschen einstufte.
  • 1854 verstarb der religös orientierte Schriftsteller Jeremias Gotthelf 57jährig, 1855 der religiös orientierte Philosoph Sören Kierkegaard gar erst 42jährig. Und sogar mit rel. harten Fakten lässt sich der Suizid des Literaten Adalbert Stifter von 1868 auf den Abstieg des Christentums zurückführen: Kurz zuvor war dem nebenamtlichen kirchlichen Schulinspektor nämlich die Aufsichtstätigkeit entzogen worden, weil diese künftighin vom Staat ausgeübt wurde.
  • Das Zarentum Russlands bildete im Osten noch lange ein wichtiges Rückgrat, fand aber 1917 durch die Oktoberrevolution ein blutiges Ende. Der Kommunismus trat zunehmend als Ideologie an die Stelle der Religion.
  • Der Säkularisierungs-Prozess breiterer Gesellschaftsschichten setzte in Westeuropa erst nach dem Zweiten Weltkrieg und beschleunigt nach der 68er-Bewegung ein.
  • In der DDR wurde das Christentum ebenso wie alle anderen Religionen vom Staat durch die Ideologie des Sozialismus zurückgedrängt.
  • Seit Ende des 20. Jahrhunderts gehören breitere Kreise der Gesellschaft keiner Kirche mehr an, und bei den Religionsgemeinschaften ist aufgrund der vielen Austritte bei den christlichen Konfessionen eine Tendenz zu neuen religiösen Bewegungen und auch zum Islam zu beobachten.

Literatur

  • dtv-Atlas Weltgeschichte
  • Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter
  • Glaser, Lehmann, Lubos: Wege der deutschen Literatur
  • J. Médina et al.: Rousseau - Du contrat social

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Chronik Aufstieg und Niedergang des Christentums in Europa) vermutlich nicht.

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