Werther-Effekt
Als Werther-Effekt wird in der Medienwissenschaft, Psychologie und Soziologie die Annahme bezeichnet, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Suiziden, über die in den Medien ausführlich berichtet wurde, und einem Anstieg der Suizidrate in der Bevölkerung besteht. Erstmalig beobachtet wurde ein solcher Zusammenhang nach Erscheinen des Buches Die Leiden des jungen Werthers im Jahr 1774, das damit auch den Begriff prägte. Dieses Phänomen wurde in der Wissenschaft kontrovers diskutiert, da es zur damaligen Zeit noch keine gesicherte Statistik ǵab und auch andere Faktoren in Betracht kommen. Jerome A. Motto untersuchte 1970 die Häufigkeit von Suiziden während eines Streiks gegen Zeitungen in Detroit vom 17. November 1967 bis zum 10. August 1968. 268 Tage lang gab es keine Zeitungsberichte. In dieser Zeit verringerte sich vor allem die Suizidrate bei Frauen. Es zeigte sich ein Rückgang der Suizide und -versuche um 75 %. Nach Ende des Streiks stieg die Suizidrate wieder auf das vorherige Level an.[1]
1 Andere Lexika
2 Einzelnachweise
- Hochspringen ↑ Jerome A. Motto: Newspaper Influence on Suicide. In: Archives of General Psychiatry. 23, Nr. 2, 1. August 1970, ISSN 0003-990X, S. 143, doi:10.1001/archpsyc.1970.01750020047006.
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