Vir erat in terra
Vir erat in terra war ein lateinischer liturgischer Gesang (Offertorium) am 21. Sonntag nach Pfingsten,[1] über den der Geistliche Amalar von Metz erstmalig in den Dreißigerjahren des 9. Jahrhunderts berichtet. Der Text stammt aus der lateinischen Bibelübersetzung und findet sich ab Hi 1,1 EU.
Es handelt sich beim Offertorium Vir erat in terra um einen Gesang, der in der Messfeier die Darbietung der Gaben von Brot und Wein begleitet. Sein Text erzählt vom biblischen Hiob, der "einfach, rechtschaffen und gottesfürchtig" war, aber vom Teufel auf die Probe gestellt wurde. Er verlor seinen Besitz und seine Nachkommen und wurde mit einer schweren Krankheit geschlagen. Dies wird im ersten Teil des Gesangs berichtet, dem Refrain des Offertoriums, der nach den darauf folgenden vier Versen erneut vorgetragen wird.
Diese Verse hatten das Interesse Amalars geweckt. Anders als im Refrainteil, der von einer Erzählerstimme vorgetragen wird, vernimmt man in den Versen die Stimme des "kranken und leidenden Hiob". Dieser beklagt hier sein Schicksal, wobei er einzelne Satzbestandteile mehrfach wiederholt:
- "O dass man doch meine Sünden wägen möge, o dass man doch meine Sünden wägen möge ..."
Nach Amalar stellen diese Wiederholungen den Zustand Hiobs dar, denn "der Kranke, der mit seinem schwer gehenden Atem weder kräftig noch stark ist, pflegt unvollständige Wörter oft zu wiederholen."
Inhaltsverzeichnis
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1 Literatur
- Early Music History, Band IXX, Studies in Medieval and Early Modern Music, Cambridge University Press, 2001, Seite 81 ff.
2 Weblink
- Vollständiger Text mit Übersetzung
3 Andere Lexika
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