Steinbach-Haus

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Dieser Artikel beschreibt das Kulturdenkmal in Flensburg. Zum denkmalgeschützten Schulhaus in Radebeul siehe Steinbachhaus. Zum ähnlich benannten Anwesen in Radebeul siehe Haus Steinbach.
Datei:Flensburg Holm 59 6997.jpg
Das Steinbach-Haus am Flensburger Holm im Jahr 2013
Datei:Flensburgs Holm, Das Straßenstück Katsund bzw Kattsund (Flensburg 2014), Bild 002.JPG
Das Steinbach-Haus mit dem Altbaubestand zur rechten Seite (2014)
Datei:Flensburg Holm 59 7000.jpg
Der Rückflügel des Steinbach-Hauses im 2013

Das Steinbach-Haus am Holm Nr. 59 in der Flensburger Innenstadt ist ein jahrhundertealtes Gebäude, das heute zu den Kulturdenkmalen des Stadtteils gehört.[1]

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1 Errichtung und bauliche Veränderungen bis zum 20. Jahrhundert

Der vordere Teil des zweigeschossigen Giebelhauses wurde im Jahr 1630 errichtet.[2] Der erhaltene Rückflügel stammt aus der Zeit um 1560.[3] Im 18. Jahrhundert erhielt das Gebäude zum Holm hin einen gemauerten Giebel. Vermutlich wurde gleichzeitig die Fassade des Vorderhauses geschlämmt.[4] Im hinteren Bereich blieb das Fachwerk erhalten.[5][6] Die Fachwerkausbildung mit den durchzapften Ankerbalken entspricht der damaligen Dänemarks.[7] Das Mauerwerk des erhaltene Kellers besteht offenbar aus Feldsteinen.[8]

Das Steinbach-Haus gehört noch zum alten Straßenstück Katsund, dessen Häuser auf der Westseite zum Ende des 19. Jahrhunderts abgerisen wurden.[9] Das Gebäude, bestehend aus Vorderhaus und Rückflügel, erhielt später den Namen seines Besitzer „Hans Steinbach“.[10][11][12][13]

2 Integration in die Passage und Restaurierung 2006

Anfang 2001 wurden vom Oberbürgermeister Hermann Stell der Öffentlichkeit Pläne für den Bau eines großes Einkaufszentrums namens „Südermarktpassage“ vorgestellt, dass auf dem Areal hinter dem Steinbach-Haus entstehen sollte. Für das Projekt sollte eine ganze Anzahl von Gebäuden abgerissen werden, unter Anderem auch die Stadtbibliothek Flensburg. Zudem stellte sich heraus, dass der Investor auch das Steinbach-Haus, zur Realisierung der Anbindung an den Holm, erwerben wollte.[14]

Ein Abriss des Kulturdenkmals war zu befürchten.[15] 2001 existierte nur eine grobe Altersbestimmung des Gebäudes. Hinsichtlich des vorderen Gebäudeteil wurde das 18. Jahrhundert als Entstehungszeitraum vermutet. Der hintere Gebäudeteil wurde schon älter geschätzt. Er sollte aus dem 15. bis 16. Jahrhundert stammen.[16] Durch bauchgeschichtliche Untersuchungen des Architekten Lennart Hellberg sowie durch Untersuchungen des Bauholzes konnte das Alter des Steinbach-Hauses wesentlich exakter bestimmt werden.[17] 2004 wurde das Steinbach-Haus vom Investor erworben. Auf Grund der neuen Erkenntnisse solte das Steinbach-Haus erhalten bleiben, die Baupläne wurden überarbeitet.[18] 2004 bis 2006 wurde das Steinbach-Haus schließlich in die neu gebaute „Flensburg Gallerie“, vormals noch Südermarktpassage genannt, integriert.[19][20] Der Rückflügel wurde dabei zunächst vollständig abgebaut und später wieder Stein für Stein wieder errichtet.[21] Die damit durchgeführte Sanierung des Steinbach-Hauses 2006 erfolgte durch den Flensburger Architekten Gunnar Carlsson saniert.[22] In einer Pressemitteilung vom Juni 2006 wurde sodann mitgeteilt: „Das Steinbachhaus im Eingangsbereich der Flensburg-Gallerie wirkt wie ein kleiner Edelstein innerhalb des Neubaus und funkelt schon jetzt alle kräftig an.“[23] Am 2. November 2006 wurde die Passage feierlich eröffnet.[24]

Der Denkmalschutz der Stadt Flensburg beurteilte 2015 den Erhalt sowie das Ergebnis mit den Worten: „Eines der ältesten Flensburger Bürgerhäuser konnte bewahrt werden, auch wenn es nun zum Teil ein Haus im Haus ist.“[25] Das durchgehende, hohe Satteldach blieb trotzt Integration in die Passage erhalten. Die Fassade des Gebäuderückflügels wurde teilweise zum Begehen und für bessere Lichtverhältnisse geöffnet. Das Erdgeschoss war schon vor dem Bau der Passage offenbar durch ältere Ladeneinbauten verändert worden.[26]

3 Heutige Nutzung

Im vorderen Bereich des Steinhbach-Hauses befindet sich heute ein Bäcker. Im hinteren Bereich des Gebäudes befindet das Cafe extrablatt.[27] An der Gebäude-Seite wurde eine Gedenktafel an Hermann Stell aufgehängt, der von 1999 bis zu seinem Tod im Jahr 2004 das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt bekleidete.[28]

4 Einzelnachweise

  1. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2. Stadt Flensburg, Neumünster 2001, S. 180 f.
  2. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 36
  3. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 36
  4. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Steinbach-Haus
  5. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Steinbach-Haus
  6. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2. Stadt Flensburg, Neumünster 2001, S. 180 f.
  7. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2. Stadt Flensburg, Neumünster 2001, S. 180 f.
  8. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2. Stadt Flensburg, Neumünster 2001, S. 180 f.
  9. Flensburger Tageblatt: 150 Jahre Stadtgeschichte aus Zeitungsperspektive Kiel/Hamburg 2016, Seite 53
  10. Initiative Angelburger Höfe, von: 2004; abgerufen am: 16. April 2016
  11. Bergmann Bauingenieure, Neubau der Flensburg Galerie (Südermarktpassage), abgerufen am: 16. April 2016
  12. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Steinbach-Haus
  13. Flensburger Tageblatt: 150 Jahre Stadtgeschichte aus Zeitungsperspektive Kiel/Hamburg 2016, Seite 201
  14. Flensburger Tageblatt: 150 Jahre Stadtgeschichte aus Zeitungsperspektive Kiel/Hamburg 2016, Seite 201
  15. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 36
  16. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2. Stadt Flensburg, Neumünster 2001, S. 180 f.
  17. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 36
  18. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 36
  19. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 36
  20. Bergmann Bauingenieure, Neubau der Flensburg Galerie (Südermarktpassage), abgerufen am: 16. April 2016
  21. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Steinbach-Haus
  22. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 36
  23. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Steinbach-Haus
  24. Flensburger Tageblatt: 150 Jahre Stadtgeschichte aus Zeitungsperspektive Kiel/Hamburg 2016, Seite 201
  25. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 36
  26. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2. Stadt Flensburg, Neumünster 2001, S. 180 f.
  27. Eiko Wenzel: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg nach 1945, S. 36
  28. Vgl. Tod nach Schlaganfall, Flensburgs Oberbürgermeister stirbt vor Handballspiel, vom: 5. Mai 2004; abgerufen am: 16. April 2016

5 Weblinks

 Commons: Steinbach-Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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