Schweizerische Offiziersgesellschaft der Artillerie
Schweizerische Offiziersgesellschaft der Artillerie (SOGART) | |
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Logo der SOGART | |
Zweck: | a) Die Anliegen der Artillerie namentlich in den Bereichen Führung, Ausbildung, Bewaffnung und Ausrüstung zu fördern und zu vertreten.
b) Zur Aufrechterhaltung des Wehrwillens beizutragen. |
Vorsitz: | Oberst Matthias Vetsch |
Gründungsdatum: | 2. März 1984 |
Mitgliederzahl: | 606 |
Sitz: | Domizil des Präsidenten |
Webseite: | www.sogart.ch |
Die Schweizerische Offiziersgesellschaft der Artillerie (SOGART) ist eine Sektion der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG). Sie wurde 1984 mit dem Ziel, die Interessen des Waffensystems Artillerie zu vertreten, gegründet. Sie hat einen Mitgliederbestand von 606 Mitgliedern (Stand Juli 2011).
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte[1]
1.1 Gründungszeit
Ende der 70er- bzw. Anfang der 80er-Jahre gab es keine Vereinigung, welche die Anliegen und Interessen der Artillerie bei Behörden und in der Öffentlichkeit vertrat. Es existierten zwar einige regionale Artilleriegesellschaften wie beispielsweise in Basel und im Tessin und der Wiler Tag galt als Plattform für die Darstellung der Probleme und Wünsche der Waffengattung Artillerie. Eine breit abgestützte „Lobby“ wie dies die Flieger- und Fliegerabwehrtruppentruppen mit ihren AVIA-Gesellschaften hatten, existierte nicht.
1978 fasste die Schweizer Armee die den Festungswerken zugeteilten Wehrmänner zu einer neuen Waffengattung, den sogenannten Festungstruppen zusammen. Man gewann allerdings den Eindruck, dass auch unter der neuen Organisation die Festungstruppen in Sachen Ausbildung, Ausrüstung und Bewaffnung nach wie vor benachteiligt werden. In den einschlägigen Offizierskreisen kam man daher zum Schluss, dass eine militärische Gesellschaft zu gründen sei, welche die Belange der Festungstruppen bei den zuständigen Behörden und der Öffentlichkeit gebührend vertreten würde. Die ersatzlose Elimination der 7.5-cm-Geschütze im Jahr 1983, welche eine Reduktion der Feuerkraft der Festungsartillerie um die Hälfte zur Folge hatte, gab nun den definitiven Anstoss, die Idee einer solchen Gesellschaft zu verwirklichen. Eine Gruppe von Offizieren des Festungsregimentes 20 ergriffen die Initiative und gründeten 1984 die Schweizerische Gesellschaft der Offiziere der Festungstruppen (SGOF). Schon zu Beginn trachtete man danach, die Gesellschaft möglichst breit ab zu stützen. Dies hatte zur Folge, dass im Gründungsvorstand auch Vertreter weiterer Truppenkörper der Festungstruppen Einsitz nahmen. Die ersten Statuten wurden anlässlich der Gründungsversammlung vom 2. März 1984 angenommen. Unverzüglich nahm man Aktivitäten gemäss Artikel 2 der Statuten auf:
„a) Die Anliegen der Festungstruppen namentlich in den Bereichen der Führung, Ausbildung, Bewaffnunf und Ausrüstung zu fördern und zu vertreten.
b) Zur Aufrechterhaltung des Wehrwillen beizutragen.
c) Zur Erfüllung ihrer Aufgaben organisiert die Gesellschaft Vorträge, Informationstagungen und andere Veranstaltungen.“[2]
Zunächst galt es jedoch, Mitglieder zu gewinnen. Dies bedeutete die Planung und Durchführung von Werbeaktionen in Schulen und Kursen. An den jährlichen Generalversammlungen liess man prominente Sprecher auftreten. Ebenfalls früh in der Geschichte der Gesellschaft wurden die sogenannten Herbstversammlungen eingeführt, welche die Mitglieder über aktuelle und zukunftsorientierte Themenkreise informieren sollten. Ferner baute man periodische Kontakte zwischen dem Vorstand und wichtigen Stellen der Armeeführung auf.
Weit blickenden Festungsartilleristen war schon lange klar, dass die Unterschiede zwischen der mobilen Artillerie und der verbunkerten Artillerie nicht so gross sein konnten, wie dies seitens der Armeeorganisation festgelegt wurde. So herrschte im Vorstand die einstimmige Meinung, dass es nur eine Artillerie gebe und das Potential einer Gesellschaft, welche die Interessen der Festungstruppen als auch diejenigen der mobilen Artillerie vertreten könnte um ein Mehrfaches grösser sei.
1.2 Späte 80er- und frühe 90er-Jahre
1987 wurde durch viele Kontakte zu Exponenten der mobilen Artillerie bekannt, dass auch diese die Idee hatten, eine eigene Gesellschaft zu gründen, was zu intensiven Gesprächen über eine mögliche Zusammenarbeit führte. Am 5. März 1988 endeten diese Gespräche im Zunfthaus zur Waage mit dem sogenannten „Rütlischwur", der eine gemeinsame Gesellschaft der Artillerie und Festungstruppen vorsah. Am 23. April 1988 wurde aus dieser Idee ein Beschluss und die Gesellschaft hiess ab sofort Schweizerische Gesellschaft der Artillerie und Festungstruppen (SOGAF). Unter der Führung des dritten Präsidenten, Oberst Amrhein, wurde eine Reihe markanter Vorhaben realisiert, von denen zwei hier speziell zu erwähnen sind. Zum einen wurde das markante Logo kreiert, welches noch heute von der SOGART verwendet wird, zum anderen wurde das Vereinsorgan „SOGAFLASH", welches im Herbst 1990 erstmals erschien, ins Leben gerufen. Ferner wurde die SOGAF zum Sammelbecken für stagnierende Artillerievereinigungen und 1992 wurde mit der vitalen Società Ticinese di Artigleria (STA) ein Zusammenarbeitsvertrag abgeschlossen. Seit 1991 ist die SOGAF zudem im Zentralvorstand der Schweizerischen Offiziersgesellschaft vertreten.
1.3 Die SOGART und die Armeereformen
Im Zuge der Reform der Armee 95 wurden die Festungstruppen reduziert und die 10.5-cm-Haubitzen abgeschafft. Doch den Festungstruppen sollte keine lange Verschnaufpause gegönnt werden. Im Zuge der Armee XXI wurden die Festungstruppen als eigenständige Truppengattung abgeschafft, was den weit blickenden Festungsartilleristen von 1987 recht gab, da es von nun an nur noch eine Artillerie gab. Dies hatte auch zur Folge, dass die SOGAF nun umbenannt wurde in Schweizerische Offiziersgesellschaft der Artillerie (SOGART) umbenannt wurde, da die Artillerie nun alle Bogenschusswaffen mit eine Kaliber grösser oder gleich 12cm beinhaltete, was auch die Panzerminenwerfer zu einem Teil der Artillerie machte. Mit diesem Schritt wollte man klarstellen, dass die SOGART die Interessen aller Artilleristen vertritt.
1.4 Themen der SOGAF/SOGART Herbsttagung
Hier eine Tabelle über die Themen der bisherigen Herbsttagungen.
1985 | Probleme der Festungstruppen/NEMP-Testanlage | Spiez |
1986 | Entwicklung des Festungsgeschützes BISON | Thun |
1987 | Raketenartillerie/Verbunkerung 10.5-cm-Centurion-Türme | Thun |
1988 | Feuerkampf 2000 – Aufgabenstellung Flieger/Artillerie | Emmen |
1989 | Ausbau der Artillerie | Thun |
1990 | Integrierte Feuerführung und Feuerleitung/Übermittlung der Artillerie | Kloten |
1991 | Vermessung und Navigation der Artillerie | Spiez |
1992 | Artilleriemunition der Zukunft | Altdorf |
1993 | Artillerieübermittlung | Bülach |
1994 | Simulatoren in der modernen Artillerieausbildung | Frauenfeld |
1995 | Aufklärung und Zielortung in der Artillerie | Thun |
1996 | Feuerführung und Feuerleitung mit INTAFF | Bière |
1997 | Anforderungen an das schwere Feuer - heute und in 15 Jahren | Frauenfeld |
1998 | Die Zukunft der Artillerie im Gebirge | Airolo |
1999 | Schiessen - Treffen - Verschwinden | Bière |
2000 | Der Artilleriebeobachter in der Armee XXI | Aarau |
2001 | Operatives Feuer - Artillerie versus Luftwaffe | Dübendorf |
2002 | Die deutsche Artillerie/mögliche Konsequenzen für die Artillerie XXI | Luzern |
2003 | Festungsartillerie - eine Vergangenheit mit Zukunft? | Gotthardpass |
2004 | Sicherstellung der Kernkompetenz Verteidigung | Bern |
2005 | Zukunft der Artillerie | Frauenfeld |
2006 | Das MAZ - Auftrag und Organisation / Die Zusammenarbeit zwischen Panzer und Art in Thun | Thun |
2007 | "Goodbye Artillerie" - Die Verabschiedung der Artillerieschulen vom Wpl Frauenfeld | Frauenfeld |
2008 | Das Kompetenzzentrum Verteidigungsinfrastruktur | Dailly |
2009 | 25 Jahre SOGART: Artillerie heute (ELSA SKdt) und Artillerie gestern (Artilleriewerk Faulensee) | Thun |
2010 | Logistik als Schlüsselfaktor der Artillerie | Frauenfeld |
2011 | Der Einsatz der deutschen Artillerie in Afghanistan | Schaffhausen |
1.5 Präsidenten der SOGAF/SOGART
1984-1986 | Oberst Hofer, Gründungspräsident SGOF |
1986-1987 | Oberst im Generalstab Schmid |
1988-1989 | Oberst Amrhein, Gründung SOGAF |
1989-1992 | Oberst Andreas Geissmann |
1992-1994 | Oberst Hans-Peter Allenspach |
1994-1998 | Oberst Gianni Berner |
1998-2004 | Oberst im Generalstab Remo Lütolf |
2004-2007 | Oberstleutnant im Generalstab Martin Wohlfender |
2008-2010 | Major Markus Blass |
seit 2011 | Oberst Matthias Vetsch |
2 Die SOGART heute
Die SOGART sieht ihre Mission darin, die Bedeutung des Waffensystems Artillerie durch die Formulierung von Thesen, Beeinflussung von Tendenzen, Meinungsbildung, Information und Networking zu zeigen und zu stärken. Des Weiteren informiert sie ihre Mitglieder und weitere Interessierte aktuell, kompetent, sachlich und attraktiv über sämtliche Artilleriebelange. Im Zuge dieser Mission, wurden an der Herbstversammlung 2010 die Thesen zur Artillerie 2020 ausgearbeitet. Des Weiteren verfasste man eine dreiteilige Serie für die Allgemeine Schweizerische Militär-Zeitschrift, um weitere Kreise über die Probleme der Artillerie zu informieren.
2.1 Thesen zur Artillerie 2020[3]
Mit den Thesen der Artillerie 2020 versucht die SOGART basierend auf dem Sicherheitspolitischen Bericht eine Vision zu zeichnen, wie die Artillerie in der Zukunft aussehen könnte. Es wird aufgezeigt, dass eine Armee zur Abwehr eines militärischen Angriffs auch in Zukunft das Feuer der Artillerie benötigen wird. Zudem wird aufgezeigt, dass die Waffengattung Artillerie auch in der Unterstützung ziviler Behörden ihre Leistung erbringen kann, verfügt sie doch über eigene Aufklärungs-, Führungs- und Logistikmittel. Aber auch für die Friedensförderungseinsätze wird auf die Möglichkeiten der Artillerie hingewiesen, da die Offiziere des Waffensystems Artillerie nebst ihrem artilleristischem Wissen auch ein breites Wissen in den Bereichen Nachrichtendienst und Logistik. Stellvertretend für das gesamte Manuskript soll hier ein Zitat des Fazits folgen:
„Solange der Verteidigungsauftrag zu den Aufträgen der Armee gehört, braucht es das Waffensystem Artillerie. Es geht in erster Linie darum, die Kompetenz zu erhalten und nicht um eine unmittelbare Einsatzbereitschaft für den Auftrag Verteidigung.
Entscheidend für das Trainieren des Verteidigungsauftrags sind die Quantität und die Qualität der Offiziere, nicht die Anzahl Kanoniere und Kanonen. Das Schwergewicht ist auf die intellektuelle Fähigkeit zu legen, das System zu beherrschen und entsprechende Übungen anzulegen und durchzuführen. Nichtsdestotrotz haben alle Bestandteile des Waffensytems (Aufklärung, Führungsinformationssysteme, Waffenträger, Munition, Logistik, etc.) dem europäischen Technologiestandard zu genügen, damit unsere Milizarmee glaubwürdig bleibt.[3]“
3 Literatur
- Statuten der SOGART
- Guerrero, Kevin/ Leuthold, Peter E.: 20-Jahr-Jubiläum: Von der SGOF zur SOGART, in: SOGAFLASH 2005, S. 37f.
- Position der SOGART zur Entwicklung der Artillerie. Thesenpapier zur Zukunft der Artillerie
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
- ↑ Guerrero, Kevin/ Leuthold, Peter E.: 20-Jahr-Jubiläum: Von der SGOF zur SOGART, in: SOGAFLASH 2005, S. 37f.
- ↑ Guerrero, Kevin/ Leuthold, Peter E.: 20-Jahr-Jubiläum: Von der SGOF zur SOGART, in: SOGAFLASH 2005, S. 37.
- ↑ 3,0 3,1 Blass, Markus: Position der SOGART zur Entwicklung der Artillerie. Thesenpapier zur Zukunft der Artillerie, Mai 2010.
6 Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: Sandro.portmann angelegt am 22.08.2011 um 10:40,
Alle Autoren: Sandro.portmann, Bertholdiensis
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